Risikobereitschaft – Wieso es sich lohnt, Risiken einzugehen (Teil 1/2)
Risikobereitschaft gehört zu den bedeutenden Eigenschaften erfolgreicher Unternehmer. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Daher findest du im Folgenden zunächst einige Gründe, wieso es sich lohnt, Risiken einzugehen und die eigene Comfort Zone zu verlassen. Außerdem geben wir dir einen Einblick in die Risikobereitschaft in Deutschland und zeigen dir, welche Unternehmer ein Risiko eingegangen sind, an ihrem Vorhaben scheiterten und später dennoch zu reichen, einflussreichen und erfolgreichen Unternehmern wurden.
Risikobereitschaft – Wieso du deine Comfort Zone verlassen solltest
Nahezu jede Chance ist auch mit einem
Risiko verbunden. In den aller seltensten Fällen kommt es zu
Chancen, die keine einzige Schattenseite mit sich bringen. Wer also
nicht sein Leben lang auf der Stelle treten, sondern auch mal Chancen
nutzen möchte, der muss sich auch dem damit einhergehenden Risiko
stellen. Wer sich selbst und seine Träume verwirklichen will, der
benötigt ein gewisses Maß an Mut und Risikobereitschaft. Wer
hingegen nie Risiken eingeht, der wird in 20 Jahren noch so ziemlich
an derselben Stelle stehen wie heute. Ziemlich langweilig, oder?
Schließlich hat das Leben so viel mehr zu bieten.
Des Weiteren
tragen Risiken einen großen Teil zu unserer
Persönlichkeitsentwicklung bei. Wer sich immer schön in seiner
Comfort Zone bewegt und Risiken meilenweit auf Abstand hält, der
muss sich in der Regel kaum mit Rückschlägen oder Widerständen
auseinandersetzen. Doch gerade diese Rückschläge und Widerstände
bringen uns und unsere Persönlichkeitsentwicklung langfristig
weiter. Wir lernen aus Fehlern, stärken unseren Charakter und
wachsen über uns hinaus.
Risikobereitschaft in Deutschland
Die Deutschen sind im Vergleich zu anderen Nationen verhältnismäßig risikoscheu. Während Privatpersonen in den Vereinten Staaten beispielsweise in Aktien investieren was das Zeug hält und ihren American Dream („Vom Tellerwäscher zum Millionär“) verfolgen, nehmen die Deutschen im ersten Moment in der Regel erstmal Abstand vom Risiko.
Mögliche negative Konsequenzen erscheinen wahrscheinlicher als die Erfolgschancen. Die Deutschen malen sich die wildesten Worst Case Szenarien aus und halten es für durchaus wahrscheinlich, dass alle eventuellen negativen Konsequenzen tatsächlich eintreten werden.
Des Weiteren bestehen in Deutschland Strukturen, die für jeden Einzelnen ziemlich hohe Gewissheit und Sicherheit ermöglichen. Daher sorgen diejenigen Situationen, deren Ausgang im Gegensatz zum gewöhnlichen Alltag ungewiss ist, für Angst.
Ein weiterer Grund dafür, dass die Risikobereitschaft in Deutschland verhältnismäßig gering ist, ist jener, dass wir in einer Leistungsgesellschaft leben, in der die Erfolge und Errungenschaften anderer Menschen hoch angesehen werden, während hinter vorgehaltener Hand über die Fehler und das Versagen anderer Menschen hergezogen wird. Niemand möchte derjenige sein, über dessen Versagen jedermann spricht. Aus dieser Angst heraus halten sich die meisten Menschen eher von Risiken fern anstatt sie einzugehen.
In Deutschland herrscht also eine Doppelmoral der Risikobereitschaft. Wenn jemand ein riesiges Risiko eingegangen ist und diese Risikobereitschaft zu einem tollen neuen Job, einem erfolgreichen eigenem Unternehmen, einer stattlichen Gehaltserhöhung, einem Traumhaus oder einem teuren neuen Auto geführt hat, dann wird diese Risikobereitschaft beneidet und bestaunt. Hat eine riskante Unternehmensgründung hingegen zur Insolvenz geführt oder hat jemand nach dem Auswandern bemerkt, dass ihm sein vermeintliches Traumland doch nicht so gut gefällt wie erhofft, dann wird die Risikobereitschaft belächelt und mit Leichtsinn oder Naivität abgestempelt. Aus diesem Grund hat der Großteil der Deutschen Angst davor, ein großes Risiko einzugehen. Denn den Spott der Gesellschaft gibt’s zum eigentlichen Risiko gratis dazu. – Doch das soll sich ändern. Denn von Nichts kommt Nichts. Ohne Risiken können auch keine Chancen genutzt werden. Wer Großes erreichen will, der muss also auch immer mal wieder Risiken eingehen und sich bewusst machen, dass es auch in Ordnung ist, wenn man von Zeit zu Zeit mal mit einem Vorhaben scheitert.
Erfolg kommt nach dem Scheitern
Dass das Scheitern den Erfolg nicht ausschließt, sondern häufig unweigerlich zum Erfolgsweg dazugehört, wird an ein paar Beispielen schnell deutlich.
So wurde Walt Disney von einem früheren Arbeitgeber, einem Zeitungsherausgeber, entlassen – aufgrund mangelnder Ideen. Außerdem ging er mehrere Male pleite, bevor er die Walt Disney Company gründete, weltweit berühmte und geliebte Zeichentrickfiguren wie Donald Duck und Goofy erfand und die noch heute von Jung und Alt gefeierte Disney World erbauen ließ.
Albert Einstein entwickelte sich verhältnismäßig spät; er konnte erst mit vier Jahren sprechen und mit sieben Jahren lesen. Während seiner Jugend wurde er von der Schule verwiesen. Die Technische Hochschule Zürich lehnte ihn ab. Trotz dieser Rückschläge gilt er nach wie vor zu den bedeutendsten und bekanntesten Wissenschaftlern der Welt.
Henry Ford ging fünf Mal pleite, bevor er durch die Einführung der Fließbandfertigung die Automobilindustrie revolutionierte.
Bevor Bill Gates gemeinsam mit Paul Allen das Software-Unternehmen Microsoft gründete, versuchten sich die beiden bereits an einer anderen Geschäftsidee. Noch während der High School gründeten die beiden das Unternehmen Traf-O-Date, welche den Verkehr in den Vereinigten Staaten optimieren und Stau vermeiden sollte, indem die Daten der Verkehrszähler ausgewertet und Berichte an die zuständigen Verkehrsingenieure geschickt wurden. Ein Grund für den Misserfolg der Unternehmung war die nicht funktionierende Demoversion des Traf-O-Data 8008. Außerdem begannen die Bundesstaaten kurz darauf selbst, entsprechende Berichte kostenlos bereitzustellen.
Nachdem Bill Gates dann Microsoft gründete, gilt er heute mit einem geschätzten Vermögen von rund 97 Milliarden US-Dollar als zweitreichster Mann der Welt.
Bevor Jeff Bezos die Online-Plattform Amazon gründete, scheiterte er mit ein paar Geschäftsideen. Sowohl die von ihm geplante Suchmaschine A9 als auch die für Amazon vorgesehene Funktion Amazon Auctions blieben erfolglos. Trotz dieser erfolglosen Vorhaben hat Jeff Bezos es heute mit einem Vermögen von schätzungsweise circa 150 Milliarden US-Dollar geschafft, Bill Gates den Rang als reichster Mann der Welt abzutreten.
Auch Ariana Huffington, die Gründerin und Herausgeberin der amerikanischen Online-Zeitung Huffington Post, hatte mit einigen Rückschlägen zu kämpfen. Sie schrieb mehr als 15 Bücher. Erst nachdem ihr zweites Buch von 36 Verlagen abgelehnt worden war, wurde es von dem 37. Verlag publiziert. Heute gilt Ariana Huffington laut der TIME als eine der 100 einflussreichsten Personen weltweit.
Die Liste an Beispielen könnte ewig fortgeführt werden, doch das Fazit bleibt dasselbe: Wer Großes erreichen will, muss damit leben, dass er immer wieder auch mal mit Rückschlägen konfrontiert wird. Kaum jemand ist mit reinem Glück und Erfolg gesegnet, ohne aus vorherigen Misserfolgen gelernt zu haben.
Auf dem Weg zu mehr Risikobereitschaft und größerem Erfolg lohnt es sich also, den Gedanken abzulegen, dass Misserfolge schlimm sind. Das Scheitern und die Misserfolge gehören auf dem Erfolgsweg mit dazu.
Fazit: Risikobereitschaft & die Fähigkeit, aus Misserfolgen zu lernen
Insgesamt lässt sich sagen, dass es sich durchaus lohnt, seine Risikobereitschaft zu steigern. Dazu gehört vor allem auch die Fähigkeit, seine Misserfolge nicht als persönliche Katastrophe wahrzunehmen, sondern als eine Möglichkeit zum Lernen. Zahlreiche Unternehmer, die heute zu den reichsten und einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt gehören, sind auf ihrem Weg zum Erfolg bereits einige Male aus verschiedensten Gründen gescheitert. Bevor du dich in unserem nächsten Artikel damit befasst, wodurch deine eigene Risikobereitschaft eingeschränkt wird und wie du deine persönliche Risikobereitschaft steigern kannst, gilt es also zunächst den Gedanken abzulegen, dass das Risiko des Misserfolgs schlecht ist. Denn mit jedem Misserfolg kommst du deinem Erfolg einen Schritt näher.