Checkliste zur Unternehmensgründung
Wenn Sie vorhaben, ein Unternehmen zu gründen, müssen Sie einige Dinge beachten. Als Hilfestellung haben wir Ihnen eine Checkliste zur Unternehmensgründung zusammengestellt:
1. Businessplan erstellen
Bevor man sich nun in die neue Herausforderung stürzt, sollte man sich einen genauen Plan erstellen. Dieser sollte die eigenen Ziele und Strategien umfassen sowie eine Analyse des Marktes und der Mitbewerber, eine Kostenanalyse. Es sollte ein Marketingmix erarbeitet und ein Finanzplan erstellt werden.
2. Firmenname, Domain, Marken
Im nächsten Schritt müssen Sie sich über den Firmennamen, den Markennamen sowie den Domainnamen im Klaren werden. Beachten Sie, dass einige Namen bereits geschützt sind – Sie dürfen diese nicht mehr verwenden, sondern müssen sich gegebenenfalls einen neuen Namen überlegen.
Der Firmenname sowie die Marke sollten unverkennbar sein und eindeutig benannt werden, damit bei den potenziellen Kunden keine Verwirrung aufkommt.
Der Domainname sollte entsprechend zu Firmen- und/oder Markenname passen, sodass Interessenten ihre Website auch sofort finden können.
3. Schutzrechte & Versicherungen
Um sich und ihr Gewerbe zu schützen, sollten Sie sich frühzeitig über gewerbliche Schutzrechte und angemessene Versicherungen informieren.
Wenn Sie sich bereits einen Firmen- oder Markennamen überlegt haben, sollten Sie diesen bestenfalls schützen lassen. Andernfalls kann es passieren, dass Ihr Firmen- und/oder Markennamen sehr bekannt ist, jemand anderes den Namen schützen lässt und Sie ihn nicht mehr verwenden dürfen. Dann müssten sie einen neuen Namen von Null auf bekannt machen, was mit sehr viel Arbeit verbunden ist.
Ein paar weitere Risiken lassen sich mithilfe von Versicherungen aus der Welt schaffen oder zumindest verringern. Als Selbstständiger können Sie sich beispielsweise entscheiden, ob Sie eine private oder gesetzliche Krankenversicherung abschließen möchten. An dieser Stelle sollten Sie zunächst verschiedene Versicherungen inkl. Leistungen und Kosten vergleichen, bevor Sie eine Versicherung abschließen.
4. Finanzierung
Wenn das eigene Ersparte zur Firmengründung nicht genügt, können andere Finanzierungsmöglichkeiten zur Hilfe gezogen werden: Kredite der Bank, Privatkredite, Zuschüsse und Fördermittel stehen hier zur Verfügung.
Da es hier gegebenenfalls um sehr viel Geld gehen kann, sollten Sie genauestens abwägen, für welche Art der Finanzierung Sie sich entscheiden, von wem Sie sich Geld leihen, wie viele Zinsen Sie zurückzahlen müssen und bis wann Sie die Kredite wieder zurückzahlen können.
Um bei der Agentur für Arbeit einen Gründungszuschuss beantragen zu können, ist es wichtig, dass Sie einen ordentlichen Businessplan vorlegen können.
5. Genehmigungen
Als nächstes gilt es zu überprüfen, ob bestimmte Qualifikationen, Genehmigungen oder Zulassungen erforderlich sind, um das von Ihnen geplante Gewerbe zu gründen. Es können je nach Gewerbe Genehmigungen von der Gewerbeaufsicht, vom Gesundheitsamt, vom Bauamt notwendig sein. Des weiteren ist in vielen handwerklichen Berufen die Meisterprüfung abgelegt werden, bevor man sich in diesem Bereich selbstständig machen kann. Genauere Informationen über notwendige Genehmigungen, findest du hier.
6. Rechtsform
Als nächstes sollten Sie sich für eine der möglichen Unternehmens- bzw. Rechtsformen entscheiden. Das Einzelunternehmen, die Gesellschaft Bürgerlichen Rechts (GbR), die Offene Handelsgesellschaft (OHG), die Kommanditgesellschaft (KG), die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) und die Aktiengesellschaft sind mögliche Rechtsformen in Deutschland.
Die unterschiedlichen Rechtsformen unterscheiden sich in der Haftungsbeschränkung, der möglichen Anzahl der Gründer, den Kosten bzw. Mindesteinlagen, der Entscheidungsbefugnis sowie den Formalitäten. Daher sollte die Rechtsform wohl überdacht sein, bevor man sich festlegt.
Einen näheren Überblick über die verschiedenen Rechtsformen findet ihr hier.
7. Geschäftskonto eröffnen
Für Einzelunternehmer oder Freiberufler ist es zwar nicht vorgeschrieben, dass sie ein separates Geschäftskonto haben müssen, doch es ist auf jeden Fall ratsam, damit man die geschäftlichen sowie privaten Finanzen voneinander trennen kann und den Überblick über seine Finanzen behält.
Bei Kapitalgesellschaften ist es sogar zwingend erforderlich, ein Geschäftskonto zu eröffnen. Denn sie können erst notariell angemeldet werden, wenn das entsprechende Stammkapital auf dem Geschäftskonto vorhanden ist.
8. Verträge
Besonders wichtig ist die Erstellung des Gesellschaftsvertrages und der Geschäftsführerverträge, um Haftung, Entscheidungsbefugnisse und die Gewinnausschüttung klar zu definieren.
Zudem ist es sinnvoll, auch andere Verträge von Anfang an als Vorlage erarbeitet zu haben, z.B. Verträge mit Kunden und Mitarbeitern, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen etc.
9. Standortbestimmung
Als nächstes sollte man sich als Gründer die Frage nach einem gut geeigneten Standort stellen. Wichtig sind vor allem die Faktoren Lage der Immobilie, Kosten, Größe, Kundennähe, Verkehrsanbindung, Lage der Konkurrenz, ggf. Genehmigungen und Auflagen der Behörden. Alle weiteren Informationen, um den richtigen Standort für Dein Unternehmen zu finden, findest du hier.
10. Ämtergang
Entsprechend Ihrer ausgeübten Tätigkeit und der Unternehmensform muss das Unternehmen nun bei den jeweiligen Ämtern angemeldet werden, so z.B. beim Gewerbeamt, der Industrie- und Handelskammer (IHK), der Berufsgenossenschaft, der Handwerkskammer und/oder dem Handelsregister.
Hier sollten Sie sich genauestens informieren, welche Anmeldungen notwendig sind, damit Sie nicht mit Bußgeldern überrascht werden, wenn Sie die Anmeldung versäumen.
Weitere Informationen zur Gewerbeanmeldung findest du hier!
11. Außenauftritt gestalten
Nun geht es an die Gestaltung der Äußerlichkeiten.
Bei einem Online-Business besteht dies zunächst vor allem in dem Design des Firmenlogos, der Webseite, der Gestaltung von Angeboten, ggf. Katalogen, Rechnungen, dem Impressum, Visitenkarten etc.
Bei einem lokalen Unternehmen geht es in diesem Punkt zudem um die Gestaltung der Ladenräume.
Da man bei den potenziellen Kunden immer einen positiven ersten Eindruck hinterlassen möchte, sollte der Außenauftritt sorgfältig durchdacht sein.
12. Los geht’s: Netzwerk aufbauen und Kunden gewinnen!
Zu guter Letzt geht es darum, Umsatz zu generieren. Dafür müssen Kunden gewonnen werden. Hierzu muss ein Marketingkonzept entwickelt werden, welches mögliche Marketingmaßnahmen in einem stimmigen Marketing-Mix vereint. Es muss festgelegt werden, auf welchen Absatzwegen das Produkt oder die Dienstleistung zu den Kunden gelangt, auf welche Weise Aufmerksamkeit auf das Unternehmen gelenkt wird, etc.
Des Weiteren ist es in vielen Branchen hilfreich, auf Messen, Kongressen und/oder Tagungen des entsprechenden Fachgebiets Präsenz zu zeigen, um Aufmerksamkeit auf sein Unternehmen zu ziehen und potenzielle Kunden anzuwerben.