Wie soll ich mein Startup nennen? – Tipps für die Namensgebung

Wie soll ich mein Startup nennen? – Tipps für die Namensgebung

Die Namensfindung ist ein wichtiger Aspekt in der Unternehmensgründung. | © Foto von 3dman_eu auf pixabay.com

Zunächst muss gesagt werden: Die Namensfindung für ein Startup oder eine neue Marke ist mit Arbeit verbunden. In den seltensten Fällen kommt einem Gründer urplötzlich ein Geistesblitz. In der Regel müssen zahlreiche Vorschläge gesammelt werden, bevor der passende Name dabei ist.
Damit du diese Arbeit gezielt angehen kannst, geben wir dir im folgenden ein paar Tricks, wie du zu einem passenden Markennamen für dein Unternehmen kommst.

Erstelle dir entsprechende Richtlinien.

Bevor du anfängst, wild nach Namen zu suchen, solltest du Antworten auf die folgenden Fragen finden:

  • Welche Produkte oder Dienstleistungen sollen unter dem Markennamen verkauft werden?
  • Welche Zielgruppe möchte ich ansprechen?
  • Zu welchem Preis sollen die Produkte bzw. Dienstleistungen vertrieben werden? Handelt es sich um ein Luxusgut oder sollen die Produkte sehr günstig verkauft werden?
  • Über welche Distributionskanäle soll das Produkt vertrieben werden?
  • Erfolgt der Handel bzw. die Dienstleistung regional, national oder international?
  • Soll der Name als Wortmarke geschützt werden?

Die Antworten auf diese Fragen helfen dir dabei, bei der Namensfindung einem roten Faden zu folgen. Denn der Markenname muss zu deinem Produkt bzw. deinen Dienstleistungen passen, von deiner Zielgruppe als sympathisch und prägnant empfunden werden und von einem gegebenenfalls internationalen Publikum verstanden werden. Wenn du den Namen als Wortmarke schützen lassen möchtest, darf der Name zudem nicht zu allgemein und beschreibend sein.

Ideenfindung für den Namen deines Startups

Auf dem Weg zu dem perfekten Markennamen musst du viele Ideen sammeln, wieder verwerfen und abwandeln. Hierzu empfehlen wir dir, ein Team aus verschiedenen Menschen zusammenzustellen, die unterschiedlich ticken und Aufgaben verschieden angehen.
So können deutlich mehr verschiedene mögliche Markennamen zusammengetragen werden als wenn du dich allein mit der Namensfindung beschäftigst. In einer Gruppe können Ideen von anderen aufgegriffen und abgewandelt werden, ihr könnt Ideen kombinieren, Worte trennen und mit anderen Wortteilen wieder zusammensetzen. Wenn mehrere Menschen an der Namensgebung mitwirken, können einige kreative Ideen entstehen. Ob diese Ideen letztlich gut oder schlecht ist, ist in erster Linie egal. Selbst wenn eine Idee nicht in ihrer ursprünglichen Form verwendet wird, kann sie dennoch als Inspiration für die anderen im Raum dienen und bei der Namensfindung helfen. Daher gilt es in diesem Schritt, keinesfalls zu urteilen. Niemand soll zu diesem Zeitpunkt sagen, dass er eine Idee gut oder schlecht findet. Denn jeder soll ganz unbefangen sämtliche Ideen abliefern können, die ihm in den Kopf kommen. Erst wenn alle Ideen zusammengetragen wurden sollte die Spreu vom Weizen getrennt werden.

Wann ist ein Markenname gut?

Nachdem sämtliche Ideen zusammengetragen wurden, müssen nun alle Vorschläge bewertet werden. Gute Ideen werden separat gesammelt, während weniger gute Ideen aussortiert werden.
Dabei solltest du vor allem darauf achten, dass der Markenname zu deinem Angebot passt, freundlich klingt und originell sowie leicht einprägsam ist.

Zahlen im Markennamen

Auch Zahlen können im Markennamen verwendet werden. Denn bei der Findung eines Markennamens für dein Unternehmen oder für deine Produkte sind dir zunächst keine Grenzen gesetzt. Grundsätzlich kann jedoch gesagt werden, dass Zahlen ein Produkt in der Regel nicht so gut beschreiben können wie Wörter. Oder fällt dir ein Produkt ein, welches sich tatsächlich gut mit einer Zahlenkombination beschreiben lässt?
Zahlen sind weniger prägnant als Wörter und verleihen einem Produkt oder einem Unternehmen kein Gesicht.

Abkürzungen in der Namensgebung für Marken

Vor einiger Zeit waren auch Abkürzungen noch eine beliebte Möglichkeit, um eine Marke zu benennen. Dies wurde jedoch bereits so stark ausgereizt, dass es nahezu jede Abkürzung bereits gibt. Bei der Verwendung einer solchen Abkürzung ginge also der starke Markenname verloren – und hiermit auch das Alleinstellungsmerkmal.
Um das zu sehen, kannst du ganz einfach mal eine beliebige Abkürzung bei Google suchen. Du wirst bei wohl jeder Suchanfrage Ergebnisse geliefert bekommen. Unternehmen, Apps, Produkte – Irgendjemand hat die Abkürzung bereits verwendet.
Findest du jedoch eine Abkürzung, die es in dieser Form noch nicht gibt und die einprägsam, freundlich und originell ist, kannst du diesen Namensvorschlag durchaus in die engere Auswahl ziehen.

Dein Markenname im Test

Wenn man sich lange mit einem bestimmten Thema befasst, wird man häufig blind dafür. Man versteift sich auf bisherige Vorschläge und sieht die Fragestellung nur noch mit einem begrenzten Blickfeld. Nachdem du dich vorerst für eine der Namensideen entschieden hast, solltest du diesen Markennamen daher auf die Probe stellen. Sprich mit Geschäftspartnern und Freunden über den Namen und lass sie anschließend reflektieren, inwiefern der Name auch für Außenstehende, also für potentielle Kunden, verständlich, einprägsam und nachvollziehbar ist.
Beachte dabei folgende Fragestellungen:

  • Können deine Gesprächspartner sich deinen Markennamen merken?
  • Können sie ihn verstehen und auf Anhieb buchstabieren?
  • Erkennen deine Kunden, wofür der Markenname steht?

Markennamen schützen lassen

Du willst deinen Markennamen schützen lassen? Dann darfst du keine allgemeinen Bezeichnungen verwenden. Denn das Markenrecht erlaubt den Schutz von allgemeinen Begriffen nicht. Um mit einem starken Markennamen ein Alleinstellungsmerkmal zu schaffen, solltest du daher auf einen Namen setzen, den dir anschließend niemand mehr wegnehmen kann. Entscheidest du dich hingegen für einen beschreibenden, nicht schützbaren Namen, dann kann sich jedes beliebige andere Unternehmen ebenso nennen – und schon ist dein Alleinstellungsmerkmal weg.
Wenn du einen Markennamen gefunden hast, der dir gefällt und der dein Angebot nicht nur allgemein beschreibt, sondern zu einem starken Markennamen werden kann, dann gilt es zu recherchieren, ob dieser Markenname bereits belegt ist oder ob du ihn anmelden darfst. Hierfür kannst du zunächst die Google-Suche zurate ziehen. Wenn du keine Ergebnisse für andere Unternehmen, Produkte oder Marken findest, stehen deine Chancen gut, dass dieser Markenname noch nicht angemeldet wurde. Eine Google-Recherche reicht aber natürlich noch nicht aus. Du solltest außerdem beim Deutschen Patent- und Markenamt anfragen, ob der Name bereits von einem anderen Unternehmen angemeldet wurde oder ob es phonetische Ähnlichkeiten zu bestehenden Marken gibt. Diese Recherche solltest du besser nicht auf eigene Faust vornehmen, sondern dich von einem Experten beraten lassen. Denn andernfalls kann es zu hohen Abmahnungen kommen, wenn du die Markenrechte eines anderen Unternehmens verletzt.

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