Wie sieht der Lifestyle von Digitalen Nomaden wirklich aus?

Wie sieht der Lifestyle von Digitalen Nomaden wirklich aus?

Jeder, der sich entweder in oder um Berlin bewegt, oder bereits die Szene der Digitalen Nomaden kennt, hat vermutlich von der DNX gehört. Die Konferenz der freiheitsliebenden Menschen, welche die klassische Arbeit an den Nagel gehängt haben, ist in aller Munde.

Aber ist ein Laptop am Strand von Thailand wirklich alles was wir für unser Glück brauchen? Wie sieht der Lifestyle dieser Menschen aus, die gegen den Strom schwimmen und sich für das Digitale Nomadentum entschieden haben? Wir haben uns dem aktuellen Gesprächsthema angenommen und werfen einen Blick auf das Leben, welches wir uns vermeintlich alle wünschen.

Die Farbenvielfalt der Digitalen Nomaden

Zwar hat sich mittlerweile endlich ein Begriff in dieser Szene etabliert, der sich aus einem der ältesten Völker und unserem Zeitalter zusammensetzt, aber so übergreifend er klingen mag, desto vielfältiger sind seine Angehörigen. Denn was Digitale Nomaden auszeichnet ist Kreativität, Durchhaltevermögen und Innovation und genau deshalb ist diese Szene auch so bunt gemischt. Backpacker wollen sie nicht genannt werden, denn es wird hart gearbeitet. Egal ob Freelancer als klassische Texter, Social Media Experten, IT-Wunder oder Verkaufsgenies – alles was sich irgendwie mit dem Internet verbinden lässt, fasst in dieser Szene Fuß. Es gibt die altbewährte Virtuelle Assistenz, den Berater oder Start-Ups mit geistreichen Ideen, Reise-Fotografen, Instagrammer oder Grafiker. Neue Sparten entstehen, unsere Arbeit befindet sich im Wandel. Beinahe jeder Beruf lässt sich heutzutage ortsunabhängig ausführen und genau diese Freiheit ist das Erstrebenswerte am Digitalen Nomadentum und macht diesen Lifestyle so besonders.

Finden wir wirklich alle in Thailand am Strand?

Doch nicht jeder packt seinen Rucksack und zieht der Sonne hinterher. Zwar vermag dies unser klassisches Bild dieser Menschen sein, doch auch der Trend in Richtung Homeoffice findet immer mehr Anklang in unserer Gesellschaft. Es ist einfach nicht mehr zeitgerecht 40 Stunden in der Woche in einem Büro abzusitzen. Trends entwickeln sich in Richtung 4-Tages Woche oder gar der bekannten 4-Stunden Woche á la Tim Ferriss. Das schöne daran ist, dass wir dabei Gestaltungsfreiheit erlangen. Egal ob Du lieber von Peru aus arbeiten möchtest, um 14 Uhr deine Kinder abholen willst oder einfach eine Nachteule bist, deren Finger erst gegen 22 Uhr so richtig zum Tippen beginnen.

Flexibilität wird aber nicht nur im Zeitmanagement groß geschrieben, sondern auch bei der Leidenschaft, die jeden Menschen antreibt. Digitale Nomaden haben die Freiheit ihre Träume zum Beruf zu machen. Eigene Konzepte, Start-Ups, Ideen oder einfach nur die Liebe zum Schreiben und Reisen kann zum zentralen beruflichen Lebensinhalt werden. Genau das zeichnet diesen Lifestyle aus: seine Leidenschaft flexibel, ortsunabhängig und gestalterisch zum Beruf machen.

Wer das Glück in der Ferne sucht, sollte ganz nah bei sich anfangen

Egal wie weit Du reisen wirst, Deine Probleme reisen mit Dir. Selbst ein voll gestempelter Reisepass wird dich auf Dauer nicht glücklich machen, wenn du etwas in der Ferne suchst, was es dort nicht zu finden gibt. Denn der Zeitpunkt wird kommen an dem unvorhergesehene Dinge passieren. Entweder bleiben Deine Kunden aus, Dein Geschäft läuft nicht wie geplant, nach vielen Monaten fehlen Dir bekannte Gesichter oder schlicht und einfach zeigt der Kontostand nicht jene Zahlen an, die Du dir gewünscht hast. Es gibt zahlreiche Schwierigkeiten, egal ob finanziell oder persönlich und diese gibt es auch auf Reisen. Oftmals hören wir das Sprichwort, man laufe vor etwas davon. Wie oft haben wir diese Worte schon mit einem genervten Seufzen gehört. Auch wenn nicht wirklich viel Wahrheit dahinter steckt, denn so manche Reise hat große Wunden geheilt. Wenn einem aber etwas persönlich verfolgt, dann wird dies auch auf einem anderen Kontinent keinen Abstand nehmen.

Aber genau darin liegt das Glück der Digitalen Nomaden versteckt, denn durch ihre Hartnäckigkeit und die ernste Schule des Lebens und der Selbstständigkeit werden sie zu jenen, die ihr Glück eben selbst in die Hand nehmen.

Was Digitale Nomaden so einzigartig macht

Das besondere an diesen Menschen ist die Tatsache, dass „geht nicht gibt’s nicht“ an der Tagesordnung steht. Ich traue mich zu sagen, dass ein Großteil des Umfelds der Menschen, die ihren Traum leben, niemals geglaubt hätte, dass man irgendwann mal durch die Welt reist, dabei mit dem Laptop seinen Lebensunterhalt verdient und somit auch noch erfolgreich ist. Wie oft rollen die Augen, wenn man sagt, man sei „Blogger“ oder arbeite vom Strand aus. Der Otto Normalverbraucher kann das nicht verstehen, trottet seit 10 Jahren in das gleiche Büro und alleine die Vorstellung vom Digitalen Nomadentum erscheint als utopisch. Und genau darin liegt die Quintessenz des Erfolges von ortsunabhängigen Menschen, denn sie haben es einfach gemacht. Keinem von ihnen wurde etwas in die Wiege gelegt. Sie arbeiten hart, um ihr Leben so zu verwirklichen sind fleißig und konsequent. Denn ohne diese Einstellung wird es wohl beim dreimonatigen Backpack-Urlaub durch Thailand bleiben.

Genau diese Einzigartigkeit muss nun endlich auch im deutschsprachigen Raum Fuß fassen. Die Idee der Digitalen Nomaden darf sich nicht nur beim gegenseitigen Feiern auf einer Konferenz entfalten, sondern muss nicht nur in die Welt sondern auch die Köpfe aller HR-Abteilungen getragen werden. Damit wir mehr vom Leben haben und die Gestaltungsfreiheit wieder zurückbekommen, die uns so glücklich macht.

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