Tätigkeitsbeschreibung statt Arbeitszeugnis

Tätigkeitsbeschreibung statt Arbeitszeugnis

Wenn du aktuell noch in einem Angestelltenverhältnis bist und dein Chef nichts von deiner Stellensuche mitbekommen soll, kannst du ihn schlecht nach einem Arbeitszeugnis fragen – denn das wäre äußerst verdächtig.

Stattdessen kannst du deiner Bewerbung eine selbstverfasste Tätigkeitsbeschreibung beilegen. Zwar gibt diese keine Auskunft darüber, wie du von deinem aktuellen Arbeitgeber für deine Arbeit sowie für deine sozialen Kompetenzen bewertet wirst, aber sie gibt dir die Möglichkeit, deinem hoffentlich bald neuen Arbeitgeber einen Einblick in deine derzeitigen Tätigkeitsfelder und Fähigkeiten zu geben.

Achtung:

Falls es dir möglich ist, ein Arbeitszeugnis (anstelle einer Tätigkeitsbeschreibung) beizulegen, solltest du dies immer tun. Denn ein von deinem früheren Arbeitgeber unterschriebenes Arbeitszeugnis hat selbstverständlich eine höhere Glaubwürdigkeit als eine von dir selbst verfasste Tätigkeitsbeschreibung.

Sobald du ein Angestelltenverhältnis beendest, solltest du daher zeitnah nach einem Arbeitszeugnis fragen, sodass du deinen Bewerbungen zukünftig Arbeitszeugnisse von deinen früheren Arbeitgebern beilegen kannst und bloß auf eine Tätigkeitsbeschreibung zurückgreifen musst, wenn es sich um einen relevanten Job handelt, von dem du noch kein Arbeitszeugnis erhalten hast.

Diskrete Bewerbung mit Tätigkeitsbeschreibung

Wenn du deiner Bewerbung eine Tätigkeitsbeschreibung beilegst, weiß der Personaler sofort, dass du dich diskret bewerben möchtest und Anrufe bei deinem aktuellen Arbeitgeber nicht erwünscht sind. Außerdem zeigt es dem Unternehmen, bei dem du dich bewirbst, dass du deinen aktuellen Job noch nicht gekündigt hast. Das steigert deine Verhandlungsposition.

Bitte um Vertraulichkeit

Wenn du aktuell noch eine Stelle hast und dein Arbeitgeber noch nicht weiß, dass du auf der Suche nach einem neuen Job bist, solltest du zusätzlich im Anschreiben um Vertraulichkeit bitten. Dies kannst du beispielsweise mit den folgenden Worten tun:

„Da ich mich derzeit in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis befinde, möchte ich Sie bitten, diese Bewerbung vertraulich zu behandeln.“

Dein Arbeitgeber lässt sich zu viel Zeit?

Eine von dir selbst verfasst Tätigkeitsbeschreibung ist außerdem dann hilfreich, wenn sich dein aktueller oder letzter Arbeitgeber zu viel Zeit lässt, um dein Arbeitszeugnis zu schreiben. Falls du damit rechnest, in näherer Zukunft schon noch ein Arbeitszeugnis von deinem Arbeitgeber zu erhalten, kannst du auf deiner Tätigkeitsbeschreibung mit einem „PS“ vermerken, dass du dieses nachreichst, sobald du es erhalten hast.

Aufbau deiner Tätigkeitsbeschreibung

Leite deine Tätigkeitsbeschreibung zunächst mit einer passenden Überschrift ein, sodass der Personalverantwortliche auf den ersten Blick sieht, womit er es zutun hat. Hierzu kannst du ganz oben einfach „Tätigkeitsbeschreibung“ hinschreiben und darunter etwas spezifischer werden, beispielsweise mit einer Unter-Überschrift wie „Meine Tätigkeit als ____ (Position) bei ____ (Unternehmen)“. Wenn du dich noch in einem ungekündigten Angestelltenverhältnis befindest und deinen aktuellen Arbeitgeber nicht kundgeben möchtest, kannst du auch eine anonyme Formulierung wählen, beispielsweise „Meine Tätigkeit als _____ (Position) in der Branche _____ “.

Anschließend geht es darum, die Aufgaben aus der entsprechenden Stelle detailliert zu beschreiben. Hierzu wählst du am besten die tabellarische Darstellungsweise, da diese sehr übersichtlich und auf den ersten Blick erfassbar ist.

Die Informationen in deiner Tätigkeitsbeschreibung sollten nicht willkürlich nach deinem eigenen Ermessen zusammengetragen werden, um dich in ein gutes Licht zu rücken, sondern auf der Wahrheit beruhen. Schließlich hat der Personaler später die Möglichkeit, das zu diesem Job gehörige Arbeitszeugnis nachträglich anzufordern. Wenn sich hier herausstellt, dass du andere Aufgaben übernommen hast oder von deinem Arbeitgeber vollkommen anders bewertet wurdest, kann es ganz schön peinlich werden. Benutze also Informationen, bei denen du dir (zumindest mehr oder weniger) sicher sein kannst, dass sie so oder so ähnlich auch in deinem zukünftigen Arbeitszeugnis zu finden sein werden. Hierzu kannst du beispielsweise deinen offiziellen Titel im Unternehmen benennen, deine Arbeitsplatz- und Stellenbeschreibung verwenden, deine Alltagsarbeit beschreiben und bisherige Meilensteine, Erfolge und Leistungen aufzählen. Außerdem kannst du in deine Tätigkeitsbeschreibung aufnehmen, wie du in der Vergangenheit von deinem Arbeitgeber bewertet wurdest (beispielsweise im Rahmen von Feedback-Gesprächen).

Sachlich bleiben

In deiner Tätigkeitsbeschreibung solltest du darauf achten, mit der Beschreibung von Verantwortungsbereichen und Aufgaben nicht zu übertreiben. Außerdem solltest du dir emotionale und persönliche Sätze sparen – Deine Motivation gehört in das Anschreiben. Deine Tätigkeitsbeschreibung sollte entsprechend rein sachlich geschrieben sein.

Tipp zum Layout:

Um bei deiner Bewerbung ein stimmiges Gesamtbild zu erwecken, solltest du das Layout deiner Tätigkeitsbeschreibung an das deines Anschreibens bzw. deines Lebenslaufs anpassen. Verwende dieselbe Schriftart, dieselbe Formatierung und dieselbe Schriftgröße.

Related articles
0 Comments

No Comments Yet!

You can be first to comment this post!

Leave a Comment


Warning: Illegal string offset 'rules' in /var/www/clients/client7/web5/web/wp-content/themes/fastnews-premium-theme/functions/filters.php on line 209