So einfach dem Alltag entkommen: Tipps für angehende Reisejunkies

So einfach dem Alltag entkommen: Tipps für angehende Reisejunkies

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, deshalb fällt es uns manchmal schwer den Alltag hinter uns zu lassen und den Schritt aus den kleinen grauen, aber sicheren Mauern in etwas Ungewisses zu wagen. Aber manchmal haben wir genau das bitter nötig. Erlebnisse und neue Erfahrungen können helfen abzuschalten und die Energiespeicher wieder aufzufüllen. Neue Kulturen, Traditionen und andere Sitten helfen uns, unseren Horizont zu erweitern und die vom Stress geplagte Psyche hat Zeit sich zu erholen.

Du musst nur den ersten Schritt wagen. Das heißt nicht, dass du deinen Job gleich kündigen musst und deinem Zuhause für immer den Rücken kehrst. Manchmal hilft es, sich einige Wochen Urlaub zu nehmen, den Kopf freizukriegen und die Batterien wieder aufzufüllen. Aber wer weiß, vielleicht packt dich ja das Reisefieber und die Sucht mehr und mehr Länder und Kulturen zu entdecken. Oder du brauchst was Neues, einen neuen Job oder gar die Selbstständigkeit. Aber ob nun für einen mehrwöchigen Roadtrip, ein bis zwei Jahre Work-and-Travel oder für eine Zukunft als digitaler Nomade, eines haben alle gemeinsam: Von Beginn an spürst du die Begeisterung und die Euphorie, die mit dem Schritt in das Abenteuer aufbrodelt. Lass dich davon leiten und mach einfach das, worauf du Lust hast. Du wirst sehen, es hilft zu mehr Gelassenheit und neuen Sichtweisen. Und keine Sorge, Reisen ist nicht zwingend mit hohen Summen verbunden. Die richtige Organisation und Planung sind das A und O.

Fliegen muss nicht teuer sein.

Viele denken mit weiten Reisen sind grundsätzlich hohe Kosten verbunden. Aber man muss nur richtig suchen und etwas Zeit investieren. Dabei können verschiedene Flugvergleich-Websites, wie Skyscanner, helfen. Hier siehst du auf einem Blick die günstigste Airline für dein Reiseziel. Am besten schaust du auf zwei Vergleich-Websites gleichzeitig und spielst dann ein bisschen mit den Flugdaten oder lässt dir den ganzen Monat anzeigen. Wenn du flexibel bist, kannst du dir so den günstigsten Tag raus suchen oder zumindest um ein oder zwei Tage abweichen. So lassen sich teilweise über 100 Euro sparen. Feiertage und Wochenenden sollte man dabei natürlich vermeiden. Je höher die Nachfrage, desto höher der Preis, logisch. Es bietet sich auch an die Preise über einige Zeit im Auge zu behalten, denn zu bestimmten Uhrzeiten oder Wochentagen könnten die Preise nach oben abweichen. Aber generell gilt möglichst früh zu buchen. Je weiter die Destination, desto früher empfiehlt es sich – etwa vier bis fünf Monate vor geplantem Abflug bei Langstreckenflügen. Hast du nun einen günstigen und für dich angenehmen Flug gefunden, so gehst du am besten nochmal auf die Seite der Airline selbst und gibst dieselben Abflugdaten ein, denn viele Vergleich-Websites verlangen bei der Buchung zusätzliche Gebühren. So findest du in jedem Fall den besten Preis.

Noch ein Tipp: Wenn du eine sehr weite Reise planst, ist ein Zwischenstopp oft unabdingbar. Aber vielleicht findest du auch hier ein interessantes Reiseziel. So lässt sich auf einer Reise nach Australien z. B. hervorragend ein Stopp in Singapur, Shanghai oder Dubai einplanen. Mit einem Gabelflug zahlst du nahezu den gleichen Preis oder nur wenige Euro mehr und siehst nicht nur ein weiteres Land, sondern hast auch Zeit dich von dem anstrengenden Flug zu erholen, bevor es weiter geht.

Eine nette Unterkunft ist schnell gefunden.

Auch für die Unterkunft gibt es tolle Möglichkeiten, die überhaupt nicht teuer sein müssen. Je nach Ansprüchen, Ort und Gegebenheiten gibt es diverse Optionen. Neben teuren Hotels, kleinen Ferienwohnungen und Jugendherbergen, sind die Folgenden absolut zu empfehlen:

(1) Das simpelste: ein Hostel. Hostels gibt es überall und in allen Preiskategorien. Reist du alleine und willst andere Menschen kennenlernen? Dann kannst du in den meisten Ländern für ziemlich wenig Geld in einem Dorm, also einem Mehrbettzimmer, schlafen. Es gibt in fast allen Hostels geschlechtergetrennte sowie gemischte Dorms mit 4–20 Betten. Je mehr Betten in einem Dorm, desto mehr Geld kannst du sparen. Hier bietet sich auch die Möglichkeit für längere Zeit zu bleiben, je nach Budget und Zimmerkosten, denn Waschmaschinen, Trockner, Küchen und Kühlschränke sind kein ungewöhnlicher Bestandteil in einem Hostel. Außerdem liegen Flyer für Ausflüge, Events und sonstige Trips aus oder das Hostel bietet selbst Aktivitäten an. Auch so kann man neue Menschen kennenlernen und all die neuen Geschichten und Erfahrungen lassen den Alltag Zuhause schnell vergessen.

(2) Eine Alternative bieten Websites wie Airbnb oder Wimdu, auf denen du sowohl Zimmer, als auch ganze Apartments buchen kannst, durchaus auch für längere Zeiträume. So hast du die Chance in einer anderen Stadt zu meist passablen Kosten in einem „eignen“ kleinen Zuhause zu leben, kannst kochen, waschen und dich zurückziehen, wenn dir danach ist.

(3) Ähnlich wie Airbnb oder Wimdu, allerdings kostenfrei, ist das Couchsurfing. Hier liegt der Fokus auf der sozialen Interaktion. Couchsurfing Hosts bieten dir sozusagen ihr Sofa oder ein freies Bett an und verlangen dafür keine Gegenleistung. Allerdings ist der Gedanke des Konzepts ein Geben und Nehmen, d. h. die meisten reisenden Couchsurfer bieten auch ihre eigene Couch Zuhause an, um Gäste zu empfangen, wenn sie selbst nicht reisen. Es geht darum Menschen kennenzulernen, Spaß zu haben und sich auszutauschen. Gemeinsames Sightseeing und abendliches Abhängen sind keine Seltenheit. Deshalb ist dies eine tolle Möglichkeit für Alleinreisende und durchaus ein Mitbringsel aus der Heimat, als Dankeschön der Gastfreundschaft, wert.

Beim Reisen Freunde finden

Richtige Organisation ist die halbe Miete.

Auch wenn es auf den ersten Blick nach schockierend viel zusätzlichem Aufwand aussieht, ist das Meiste schnell erledigt. Und es lohnt sich schließlich!

(1) Visum: Je nachdem wo es hingeht, brauchst du möglicherweise ein Visum für die Ein- oder auch für die Durchreise. Auf der Seite vom auswärtigem Amt findest du auf einen Blick eine Übersicht, für welche Länder ein Visum erforderlich ist und für welche nicht. Dies hängt aber auch mit der Dauer deines Aufenthaltes zusammen. In vielen Ländern Südamerikas kannst du dich beispielsweise bis zu 90 Tage ohne Visum aufhalten bzw. reisen. Möchtest du in einem Land arbeiten, sehen die Bestimmungen nochmal anders aus.

(2) Krankenversicherung: Egal wie lange dein Aufenthalt geplant ist, um eine Versicherung für das Ausland kommst du nicht drumherum. Nimm dir ein bisschen Zeit dich zu informieren. Oft gibt es günstige Pakete, die mehr als nur die Krankenversicherung mit einschließen. Teilweise bietet auch die eigene Krankenkasse gegen einen kleinen Aufpreis eine Auslandskrankenversicherung. Sinnvoll sind auch hier Preisvergleiche, um unnötige Kosten zu vermeiden. Für Vielreisende oder die, die es werden wollen, lohnt es sich eine Jahresversicherung abzuschließen.

(3) Impfungen: Hier sollte man wirklich nicht fahrlässig handeln, besonders in Asien oder Südamerika, aber auch anderswo, lauern gefährliche Krankheiten durch Insektenstiche, Zeckenbisse oder auch menschliche Übertragung. Die meisten Impfungen halten über viele Jahre und man hat erst einmal eine Weile Ruhe davor. Zum Teil werden die Kosten auch von der eigenen Krankenkasse übernommen, je nach Reisegrund und Konditionen. Auch in diesem Fall kann die Seite des auswärtigen Amtes helfen oder aber direkt ein Tropenmediziner.

(4) Geld/ Währung: Informiere dich vorab welche Währung du in dem Land oder den Ländern brauchst, in die du reisen willst und was die Bedingungen sind. So ist es z. B. in Marokko nicht erlaubt die Währung (Dirham) mit ins Land einzuführen und ebenso wenig auszuführen. Das Geld kann also nur vor Ort abgehoben werden. Hierfür ist Punkt 5. wichtig.

(5) Bankaccount: Je nachdem wie lange du unterwegs bist oder auch, wenn du oft auf Reisen bist, empfiehlt es sich, sich eine geeignete Kreditkarte zuzulegen. Geeignet bedeutet möglichst geringe bis keine Gebühren bei der Abhebung von Bargeld. Die DKB (Deutsche Kreditbank) bietet z. B. eine VISA Kreditkarte ohne Nutzungsgebühren und auch in fast allen Ländern ohne Abhebungsgebühren.

(6) Transfer: Auch abhängig davon, wann du in deinem Zielland ankommst, ist es eventuell sinnvoll, sich einen Transfer vom Flughafen zu organisieren oder sich zumindest über die Möglichkeiten und Kosten zu informieren. In einigen Ländern sind Taxis extrem teuer, aber die Busse möglicherweise nachts nicht mehr sicher. In Amerika lässt es sich z. B. hervorragend mit Uber fahren. Dies ist günstig und via App wird die Gebühr direkt vom Konto abgebucht. Man braucht also nicht sofort Bargeld nach der Landung. Darüber hinaus bietet es Sicherheit, da das System weiß, mit wem du fährst, sobald die Fahrt aktiviert wurde.

(7) Sicherheit: In Deutschland genießen wir weitestgehend den Luxus hoher Sicherheit auf den Straßen. Nachts in den meisten Orten und Städten ohne Sorge über die Straßen zu laufen ist ein Privileg und Überfälle sind vergleichsweise selten. Hält man sich nachts in den falschen Gegenden von Los Angeles auf oder spaziert mit dem Smartphone in der Hand und dem dicken Geldbeutel in der Hosentasche durch Salvador in Brasilien, könnte das weniger glimpflich enden. In jedem Fall solltest du dich vor Antritt deiner Reise über die Sicherheitsbedingungen der zu bereisenden Länder informieren und entsprechend vorsorgen. Ein Brustbeutel für das nötige Kleingeld im Alltag kann sinnvoll sein oder auch ein altes Telefon zu nutzen – entweder, um es bei einem Überfall herauszugeben oder aber, um damit zu telefonieren und das Smartphone sicher verschlossen in der Unterkunft lassen. Wie schon im vorherigen Punkt angemerkt spielt auch der geeignete Transfer (vor allem nachts) eine Rolle. Wer sich über ein richtiges Verhalten in den Ländern vorab informiert, mindert das Risiko von Diebstahl, Überfällen oder schlimmeren Taten.

(8) Sprache: Obwohl Englisch unsere Weltsprache ist, gibt es viele Länder, in denen die Bevölkerung kein Englisch beherrscht. Ein Beispiel ist Brasilien: Je nachdem wo du dich aufhältst, sprechen die Menschen wenig bis gar kein Englisch. Im Nordosten z. B. wird nahezu ausschließlich portugiesisch gesprochen. Entsprechend solltest du vorher wissen, ob und wie du dich verständigen kannst und einige grundlegende Vokabeln lernen.

(9) Dokumente: Neben Visum und Versicherungsunterlagen brauchst du natürlich (außerhalb der EU) auch eines immer: einen gültigen Reisepass. Achte auf das Ablaufdatum, sonst könntest du ernsthafte Probleme bekommen oder dich in unnötige Kosten stürzten. Falls du dir ein Auto mieten willst brauchst du unter Umständen auch einen internationalen Führerschein, denn nicht überall wird der deutsche Führerschein akzeptiert. Dieser kann aber ganz simpel gegen eine kleine Gebühr beim Straßenverkehrsamt beantragt werden. Den Impfpass solltest du ebenfalls einstecken, vor allem wenn du eine Impfung für die Ein- oder Weiterreise nachweisen musst. Und natürlich: Flugticket nicht vergessen oder als E-Ticket auf dem Handy speichern.

Jetzt lass die Vorfreude auf dich wirken. Alles Wichtige ist organisiert und der Rest läuft dann wie von allein. Sollte dann doch noch etwas schief gehen: tief durchatmen und Gelassenheit üben, denn alles was jetzt auf dich zukommt wird dir, fern vom Alltag und dem üblichen Stress, viel Freude und neue Erfahrungen einbringen.

Mehr Entspannung durch Reisen

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