Die Schattenseiten des Digitalen Nomadentums

Die Schattenseiten des Digitalen Nomadentums

Guess what – nicht alle Digitalen Nomaden, so toll es auch klingen mag, liegen in der Sonne und schlürfen Cocktails, während sich nebenbei von selbst das Konto füllt. Freelancer und Selbstständige wissen, wovon ich spreche und langsames Internet ist nur ein Stichwort, bei dem es den meisten vermutlich schon die Haare aufstellt.

Wo ist die Routine?

Frühmorgens aus dem Bett aufstehen, Kaffee trinken, Zeitung lesen und gemütlich in den Tag starten – klingt wie die perfekte Alltagroutine. Aber genau der möchten Digitale Nomaden doch entfliehen. Dies vermag in den ersten Wochen oder gar Monaten wie der perfekte Traum klingen, doch irgendwann sehnt sich der Mensch nach einer Routine. Wir sind Gewohnheitstiere und ab und an wollen wir uns einfach mal nicht um Flugtickets, neue Hostels, funktionierende Co-Working Spaces oder um eine akute Lebensmittelvergiftung kümmern.
„Alltagstrott“ und „Routine“ ist prinzipiell genau das, vor dem wir flüchten. Wenn aber jeder einzelne Tag verbunden ist mit der Suche nach gutem WLAN, trinkbarem Kaffee und einer Matratze, die einen nicht noch bis in die Alpträume der Rente verfolgen wird, dann wird das Wort Routine plötzlich wieder ganz schön attraktiv.

Es geht dabei um die kleinen Dinge des Lebens, die den Alltag etwas schöner gestalten. Denn auch auf Reisen schleicht sich dieser irgendwann ein, wenn wir uns tagein tagaus mit E-Tickets und Einreisebestimmungen beschäftigen und nebenbei auch noch professionell arbeiten sollen.

Unser Tipp:

Teile Deinen Tag in bestimmte Kategorien ein. Beispielsweise morgens von 9 – 12 beantwortest Du Deine Mails. Danach Kunde 1, anschließend Kunde 2 und so weiter. Versuche Dich an diese Struktur zu halten, damit Du nicht ständig von einem Projekt zum anderen wechselst und dabei den Überblick verlierst.

Alleine inmitten von Menschen

Reist Du alleine, kennst Du bestimmt die Blick die auf Dich fallen, wenn Du alleine in einem Restaurant sitzt. Irgendwann nimmst Du diese auch einfach nicht mehr wahr und konzentrierst Dich lieber auf Dein gutes Buch. Denn der Zeitpunkt wird kommen, an dem Du Deine Geschichte schon zum gefühlten tausendsten Mal erzählt hast. Egal ob Hostel, Bar oder Co-Working Space – Dein Umfeld ändert sich ständig und so auch die Leute um Dich. Zwar ist es nicht die klassische Einsamkeit die man spürt, sondern das Gefühl von Leere in einem gefüllten Raum voller Menschen, die man erst wenige Tage kennt. Es kommt der Punkt, an dem sehnst Du Dich nach wirklich alten Freunden. All jene, die Du schon seit Jahrzehnten kennst, wo ein Insider-Witz dem nächsten folgt und wo Du einfach Du selbst sein kannst.
Digitale Nomaden kommen zwar in diesen Genuss rund um die Uhr neue Leute kennen zu lernen, aber irgendwann tritt ein Völlefühl ein. Man möchte zurück zum Ursprung, die „von früher“ treffen und Vertrautheit wieder spüren.

Unser Tipp:

Damit Du Deine Freunde nicht aus den Augen verlierst, musst Du ein gutes Auge auf sie haben. Interessiere Dich für ihr Leben daheim, auch wenn es noch so langweilig klingen mag. Versuche den Kontakt so gut wie möglich zu halten und ein Teil ihres Lebens zu bleiben, auch wenn Du am anderen Ende der Welt sitzt.

Wenn die Technik Dich verlässt

.. Lang … sames … In … ter .. net .. [lädt . . .] Jeder kennt es, jeder hasst es. Wutausbrüche bei miesem WLAN sind wahrscheinlich nur das kleinste Übel. Nichts kann Menschen so sehr an ihre Grenzen treiben, als eine schlechte Internetverbindung es tut.
Die Deadline steht bevor doch der Ladebalken scheint sich langsamer zu bewegen, als der asiatische Straßenverkäufer, der Dich soeben abgezogen hat.

Unser Tipp:

Recherche ist das A und O. Wo gibt es gute Co-Working Spaces oder Coffee Shops, wie sieht die Verbindung im Hotel aus beziehungsweise bist Du überhaupt in einem Land wo es ein stabile Netz gibt.

Das Zuhause, welches es nicht gibt

Jeden Tag ein anderes Land, der Alltag gefüllt mit spannenden Abenteuern und nebenbei auch noch Geld verdienen klingt wie der Traum schlechthin. Ist es auch. Aber auch hier wird jeder irgendwann an einen Punkt kommt, an dem man seinen Rucksack und das T-Shirt, welches man seit 5 Monaten trägt, einfach nicht mehr sehen kann.
Manchmal möchte man einfach nur einen Abend mit einer vertrauten Couch und einen guten Film verbringen, Wäsche vernünftig waschen und sich auf das WLAN von zu Hause verlassen können.

Unser Tipp:

Bist du auf Reisen, dann kannst Du Dir ab und zu mal ein schönes Hotel gönnen. Oder noch besser: Versuche Dir einen Basis aufzubauen, bei der Du länger bleibst und von wo aus Du umliegende Ländern mit Handgepäck bereisen kannst. So kann man sich leicht eine Art „zuhause“ schaffen.

Berufliche Schwierigkeiten werden auf Dich zukommen

Kunden zahlen nicht, sofern Du überhaupt welche hast, mit Deinen Steuern passt etwas nicht und schön langsam geht Dir das Geld aus, während ein andere Kunde plötzlich weniger bezahlen möchte.
Freelancer und Digitale Nomaden sind völlig auf sich alleine gestellt, es gibt keine Sicherheit eines Unternehmens im Rücken noch eine Versicherung, ob alles so klappt, wie man es sich erträumt hat.
Der Aufbau von einem Kundenstamm ist harte Arbeit und basiert auf Vertrauen, trotzdem aber kann es immer wieder zu finanziellen Schwierigkeiten kommen, bei denen man schon die eine oder andere Existenzangst bekommen könnte.
Außerdem neigen wir dazu, als Freelancer 24 Stunden erreichbar zu sein, denn schließlich könnten wir eine gute Jobgelegenheit verpassen. Dadurch gerät man in eine Spirale, aus der es schwer wird wieder auszubrechen, um sich auch mal einen Tag „Urlaub“ im vermeintlichen Urlaub zu gönnen.

Unser Tipp:

Organisation! Halte Ordnung in Deinen Unterlagen, halte alles schriftlich fest und führe eine genaue Aufzeichnung Deiner Finanzen, damit Du den Überblick nicht verlierst. Außerdem macht es Sinn, seine Kunden voraberst zu testen und die ersten Rechnungssummen eher niedrig zu halten.
Zudem solltest Du auch Nein sagen können – niemand kann rund um die Uhr erreichbar sein, also gönn dir auch den einen oder anderen Tag offline.

Auch unter der Sonne gibt es Schattenseiten. Das Leben als Digitaler Nomade scheint als das perfekte Leben, kann es auch sein, aber manchmal kommen Zeiten im Leben, da ist wohl nicht alles Gold was glänzt. Aber auch wenn so manche Schwierigkeiten auf einen zukommen, ist das Leben und Arbeiten in absoluter Freiheit und Selbstverantwortung immer noch am schönsten, denn schließlich stehen Dir alle Türen diese

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