Personalbeschaffung: Worauf müssen Start-ups achten?

Personalbeschaffung: Worauf müssen Start-ups achten?

Ein Unternehmen ist nur so gut wie seine Mitarbeiter – das gilt erst recht für junge, aufstrebende Start-ups. Die Arbeitsweise der Menschen, die in Deinem Unternehmen arbeiten, prägen letztlich Deine Markenidentität. Wie Gründer und Manager von Start-ups jedoch wissen, ist es schwer, die richtigen Kandidaten einzustellen. Schließlich konkurrieren sie mit Branchenriesen um Mitarbeiter aus demselben Talentpool. Das bedeutet jedoch nicht, dass Du keine Talente für Dein Team finden kannst. Du musst bei der Personalbeschaffung lediglich klüger und innovativer vorgehen.

Diese Tipps helfen Dir dabei:

  1. Entwickle einen Einstellungsplan

Bevor Du mit dem Einstellungsprozess für Dein Start-up beginnst, musst Du sicherstellen, dass alle Beteiligten sich über die Anforderungen an die Talente im Klaren sind. Ermittle, welche Qualifikationslücken das Unternehmen hat und welche Kompetenzen es in Zukunft benötigen wird. Auf diese Weise kannst Du die effektivsten Stellenbeschreibungen erstellen und die richtigen Kompetenzen einstellen. Außerdem bietest Du den Bewerbern so eine klare Entwicklungsperspektive in Deinem Start-up. Viele gute Bewerber zögern, mit jungen Unternehmen zusammenzuarbeiten. Eine Möglichkeit, den Bewerberkreis in dieser Phase zu erweitern, besteht darin, sicherzustellen, dass Deine Stellenbeschreibungen eindeutig sind.

  1. Verlasse Dich nicht nur auf traditionelle Methoden

Herkömmliche Einstellungsstrategien wie der Rückgriff auf Personalvermittler und Stellenbörsen können Start-ups viel Zeit, Mühe und Geld kosten – nichts davon können Start-up entbehren. Hilfreich sind an dieser Stelle viele moderne Einstellungsmethoden. Veröffentliche Deine Anforderungen auf Social-Media-Kanälen, wende Dich an digitale Vermittlungsstellen an Hochschulen und Universitäten oder nutze Freelance-Marktplätze.

  1. Beschränke Deine Suche nicht auf einen bestimmten Ort

In Anlehnung an den vorangegangenen Einstellungstipp für Start-ups ist es eine gute Idee, Deine Suche auf einen globalen Talentpool auszuweiten. Wenn Du in einem Bereich tätig bist, in dem Remote-Arbeit möglich ist, gibt es keinen Grund, warum Du auf einem gesättigten lokalen Markt um Talente konkurrieren solltest. Globale Einstellungen ermöglichen es, die besten Bewerber nach ihren Fähigkeiten und nicht nach ihrem Standort auszuwählen, was Dir einen zusätzlichen Vorteil verschafft. Auch in diesem Fall ist es sinnvoll, Deine Suche für Auftragnehmer offenzuhalten.

  1. Konzentriere Dich auf Deine Employer-Branding-Strategie

Die Employer-Branding-Strategie überzeugt Bewerber für Dein Start-up zu arbeiten, anstatt für bekanntere Unternehmen. Ein paar einfache Schritte können dazu beitragen, Dein Start-up als großartigen Arbeitgeber zu etablieren. Stelle beispielsweise sicher, dass Deine Karriereseite mit den neuesten Stellenangeboten aktualisiert wird und dass die Website die Werte der Marke gut widerspiegelt. Die meisten Fachkräfte entscheiden sich heute nicht mehr nur aufgrund des Gehalts für einen Arbeitsplatz, sondern wollen für Unternehmen arbeiten, deren Ziele mit ihren eigenen Werten übereinstimmen. Mitarbeiterzeugnisse auf Deiner Website und auf Plattformen Dritter können bei der Einstellung von passenden Kandidaten ebenfalls hilfreich sein. Natürlich müssen diese mit den richtigen Maßnahmen und Richtlinien unterstützt werden, wenn Du einen guten Ruf als Arbeitgeber aufbauen willst.

  1. Erstelle ein großartiges Mitarbeiterempfehlungsprogramm

Wenn es darum geht, Mitarbeiter für ein Start-up einzustellen, sind persönliche Referenzen nicht zu unterschätzen. Die eigenen Mitarbeiter können dem Rekrutierungsprozess eine persönliche Note verleihen. Schließlich sind Deine bestehenden Mitarbeiter die besten Repräsentanten Deiner Marke – sie wissen genau, wie die Dinge im Unternehmen laufen und können für Arbeitskultur und Umfeld bürgen. Das Beste an Mitarbeiterempfehlungen: Sie können die sonst hohen Einstellungskosten verringern. Ein gut durchdachtes Empfehlungsprogramm macht Mitarbeiter auf die aktuellen Anforderungen aufmerksam und vereinfacht es ihnen, die Botschaft weiterzugeben. Viele HR-Tools bieten beispielsweise Vorlagen für Empfehlungs-E-Mails, die sich mit nur einem Klick an Mitarbeiter senden lassen. Natürlich ist es auch wichtig, ein attraktives Belohnungssystem einzurichten. Zusätzliche freie Tage und weitere Vergünstigungen können ein starker Motivator sein, um Mitarbeiter zu ermutigen, in ihrem sozialen Umfeld nach offenen Stellen zu suchen.

  1. Baue eine großartige Unternehmenskultur auf

An dieser Stelle solltest Du die immateriellen Vorteile des Start-ups hervorheben. Start-ups haben viel Potenzial, eine anziehende Arbeitskultur zu schaffen, in der Talente gedeihen und wachsen. Eine gute Social-Media-Strategie kann dabei helfen, die Markengeschichte zu erzählen und alles zu präsentieren, was das Arbeiten im Start-up ausmacht – von Auszeichnungen über Firmenveranstaltungen bis hin zu Geburtstagen. Sogar Faktoren wie ein gut gestalteter Büroraum oder ein attraktiver Standort im Herzen der Stadt können zu einer einzigartigen Kultur beitragen und sich bei der Personalbeschaffung als vorteilhaft erweisen. Nutze auch die sozialen Medien, um die Authentizität Deiner Marke herzustellen. Wenn Du zum Beispiel auf Deiner Website Nachhaltigkeit und Vielfalt als wichtige Markenwerte nennst, kannst Du auf der Unternehmenswebseite darüber sprechen, wie Du diese Werte tatsächlich umsetzt. Stelle Fotos und Videos zur Verfügung oder veranstalte virtuelle Bürobesichtigungen, um zu zeigen, wie diese Grundsätze die tägliche Arbeit des Unternehmens prägen.

  1. Gestalte eine gute Rekrutierungspipeline

Einer der wichtigsten Einstellungstipps für Start-ups ist die Feinabstimmung Deiner Rekrutierungspipeline. Dies umfasst alles, von der Auswahl der Talente bis hin zu den Vorstellungsgesprächen und sogar die Anzahl der Schritte, die in diesem Prozess vorgesehen sind. Bestimme die zuständigen Personen, die sich mit den einzelnen Bewerbern treffen sollten. Stelle sicher, dass diese mit Informationen und dem richtigen Kontext ausgestattet sind. Achte darauf, dass diese Aufgaben relevant und gut konzipiert sind, um die gesuchten Fähigkeiten hervorzuheben. Die meisten Unternehmen bevorzugen Videointerviews, um die Bewerber kennenzulernen. Schließlich könnte jemand auf dem Papier genau richtig sein, aber vielleicht nicht in die Unternehmenskultur des Start-ups passen. Vergiss nicht: Während Du potenzielle neue Mitarbeiter prüfst, versuchen diese auch herauszufinden, ob Dein Unternehmen der richtige Ort für sie ist. Jede Art von Desorganisation und Ineffizienz in dieser Phase kann für die Kandidaten ein Warnsignal sein.

  1. Biete Flexibilität

Flexibilität ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Viele gute Kandidaten wären eher bereit, in einem Start-up zu arbeiten, das ihnen Flexibilität bei der Arbeit bietet, anstatt in einem starren Unternehmen. Wenn Du also in der Lage bist, diese Flexibilität zu bieten, kann das zu Deinem Vorteil sein.

  1. Achte auf den Onboarding-Prozess

Allzu oft denken Unternehmen, dass der Einstellungsprozess in dem Moment abgeschlossen ist, in dem das Angebotsschreiben verschickt wird. Es gibt jedoch noch einen weiteren kritischen Schritt in diesem Prozess – das Onboarding. Dieser Punkt ist bei Remote-Teams doppelt wichtig. Ohne eine gute Onboarding-Strategie kann es schwerfallen, die gerade eingestellten Talente zu halten.

  1. Stelle flexibel und bedarfsorientiert ein

Beschränke Deine Suche nicht nur auf Vollzeitbeschäftigte. Öffne Deine Personalbeschaffung auch für externe Talente. Auf diese Weise kannst Du flexibler einstellen und so immense Kosteneinsparungen erzielen. Freiberufler und Auftragnehmer können helfen, Stoßzeiten zu überbrücken, ohne dass Du eine Vollzeitkraft einstellen und alle damit verbundenen Vorteile und Vergünstigungen anbieten musst. Die Einstellung von Festangestellten ist oft mit hohen Kosten verbunden. Denke nur an die Kosten für Entlassungen, die Gebühren für Personalvermittler und die Einarbeitungskosten – all das umgehst Du mit Freiberuflern oder Vertragsarbeitern. Außerdem musst Du mit externen Talenten keine überstürzten Einstellungen vornehmen, sondern kannst Dir Zeit lassen bei der Auswahl.

Fazit

Es ist an der Zeit, die Personalbeschaffung für Start-ups neu zu denken. Die Erwartungen der Bewerber an ihren Arbeitsplatz haben sich in den letzten Jahren drastisch verändert. Herkömmliche Einstellungspraktiken sind heute nicht mehr effizient. Die gute Nachricht ist, dass die Art und Weise, wie sich der Talentmarkt verändert, für Start-ups und junge Unternehmen äußerst geeignet ist. Er bietet Flexibilität, Dynamik und ist darüber hinaus auch noch kosteneffizient. Mit den richtigen Prozessen wird die Einstellung der besten Kandidaten für Start-ups zum Kinderspiel.

Maria Mayer

Maria Meyer, 29 Jahre alt, Redakteurin für diverse Onlinemedien.

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