Die Online-Plattform für Möbel & Kunst – moebelmatch Gründerinterview

Die Online-Plattform für Möbel & Kunst – moebelmatch Gründerinterview

Die Gründer von moebelmatch (v.l.): Stephan Jaber, Miriam Oheri und Mio Noel d'Avis. | © moebelmatch UG

Die richtige Schreinerei für ein besonderes Möbelstück zu finden, war bisher gar nicht so leicht – jetzt schon!

Das Gründerteam von moebelmatch – Miriam, Mio und Stephan – haben eine Plattform entwickelt, auf der Schreinereien und Künstler mit ihren potenziellen Kunden zusammenfinden können.

Wir hatten die Chance, mit den Dreien ein Interview zu führen. Viel Spaß dabei!

Miriam, Stephan und Mio, stellt euch unseren Lesern bitte kurz vor.

Wir sind Miriam, Stephan und Mio, die drei Gründer von moebelmatch! Bei uns dreht sich alles um Möbel und Wohnaccessoires in echter Handwerksarbeit und die Herstellerexperten – Schreinereien, Möbelmanufakturen, Keramikkünstler, Künstler der Malerei und viele mehr –, die sie mit Passion und meisterhafter Kompetenz im Kleinbetrieb anfertigen.

Was bietet ihr mit eurem Start-up moebelmatch an?

moebelmatch ist eine innovative Onlineplattform für das Handwerk. Wir bringen Möbelkunden gezielt mit herstellenden Schreinereien, Manufakturen und professionellen Handwerkskünstlern rund um die Einrichtung zusammen und das dank moderner Technologien und ausgelagerter, logistischer Strukturen erstmalig effizient deutschlandweit. Wir vernetzen dabei ausschließlich Handwerkskleinbetriebe, denen wir mit unserer Lösung erstmalig Onlinezugang zu Kunden über regionale Grenzen hinaus ermöglichen. Unserer Meinung nach ist das ein Ansatz, der insbesondere in dieser aktuell herausfordernden Zeit nach Umsetzung verlangt.

Welches Problem löst ihr mit moebelmatch?

Der Onlinemarkt mit Möbeln boomt, aber leider können die rund 25.000 kleinbetrieblichen Schreinereien und Manufakturen hierzulande von diesen Entwicklungen aufgrund von fehlenden Strukturen und Onlinetechnologien nicht profitieren. Gleichzeitig ist es als Endverbraucher unglaublich mühsam, eine passende und freie Schreinerei zu finden, die ein Möbelstück nach individuellen Wünschen fertigen kann. Wir lösen diese Probleme mit einem Plattformmodell, das genau die digitalen und logistischen Strukturen bietet, die diese bislang auf den stationären Vertrieb reduzierte Branche aktuell dringender denn je für den Aufbau eines zweites Standbeins und die Zukunftsfähigkeit benötigt.

Wann habt ihr euer Unternehmen gegründet?

Bis vor Kurzem waren wir Stipendiaten des Förderprogramms Gründerstipendium.NRW – eine Zeit, in der wir uns voll und ganz auf die Entwicklung der Plattform und des Geschäftsmodells konzentrieren konnten. Während des Stipendiums haben wir Ende letzten Jahres auch moebelmatch gegründet.

In welchen Bereichen habt ihr vor eurer Unternehmensgründung gearbeitet?

Wir drei kommen aus unterschiedlichen Bereichen und haben doch Schnittstellen, die uns zu einem gut aufgestellten Gründerteam machen, das sich ergänzt. Zusammen bringen wir Wissen und Erfahrungen aus abgeschlossenen Studien, Ausbildungen und Praxiserfahrungen in den Bereichen IT, Wirtschaft und Kommunikation in das Unternehmen mit ein. Was uns vereint ist die Begeisterung für das Handwerk und digitale Prozesse, die analoge Branchen in das Jetzt und Morgen katapultieren!

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, moebelmatch zu gründen?

Die Idee für moebelmatch entstand vor zwei Jahren, zum Teil aus eigenem Bedarf an individuellen Möbeln, zum Teil aus Analysen der Möbelbranche während Miriams Masterstudiums in Marketingmanagement, aber auch aus Gesprächen mit regionalen Schreinern. Da haben wir das immense Potenzial im starken Onlinewachstumsmarkt mit Möbeln und den Wandel unserer Gesellschaft zu bewussterem und individuellerem Konsum erkannt. Nach intensiven Gesprächen und im Austausch mit Schreinern haben wir uns dann ziemlich schnell ans Werk für eine zukunftsfähige Onlinevertriebslösung gemacht.

Welche Vorstellung hattet ihr, als ihr euer Unternehmen gegründet habt? Welche Ziele habt ihr verfolgt?

Uns war bewusst, dass uns mit der Gründung eine herausfordernde Zeit bevorsteht – damit lagen wir ziemlich richtig (lachen). Der Weg zum validierten Geschäftsmodell, mit dem wir nun in den Markt starten, war keine gerade Straße. Wir haben eine spannende Zeit mit Höhen und Tiefen und zig Stunden Brainstormings hinter uns, in denen wir die Köpfe zusammengesteckt haben. Das hat uns aber als Team zusammengeschweißt und uns dahin gebracht, dass wir die Branche besser kennen, denn je. Unser Ziel war es, 2020 mit einem reifen Marketplace in den Markt zu starten und das haben wir erreicht: moebelmatch ist jetzt live!

Glückwunsch, ihr habt euren neuen Marketplace gelauncht! Was ist das Besondere am moebelmatch Marketplace? Was hebt euren Marketplace von herkömmlichen Möbel-Onlineshops ab?

Auf dem moebelmatch Marketplace sind solche Verbraucher genau richtig, die auf Pressholz, Anonymitäten und industrielle Produktion verzichten können und nach Möbeln und Wohnaccessoires suchen, die sie noch nicht überall gesehen haben. Anders als andere Plattformen nehmen wir dabei ausschließlich professionelle Hersteller auf, die vor Aufnahme geprüft werden. So sichern wir die hohe Produktqualität. Außerdem kaufen Verbraucher auf moebelmatch nicht nur ein Produkt, sondern auch die Geschichte des Herstellers. Da erhalten sie einen Blick hinter die Kulissen einer Manufaktur und entdecken nie gehörte, spannende Details zur Produktion wie z.B. die unseres Herstellers OPA ERWIN, dessen Holzerntezeitpunkt sich für eine besondere Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit des Rohstoffs nach dem Mond richtet. Solche Produktdetails schaffen Geschichten, die die 4 Wände unserer Kunden charakterisieren und sie ihren Bekannten bei Besuch erzählen können! Dabei setzen wir auch auf Erlebnisshopping u.a. mithilfe von AR Technologie.

Was benötigen die Nutzer eures Marketplaces, um sich die Möbel und Deko-Artikel virtuell in ihren eigenen vier Wänden anzuschauen?

Ganz leicht über einen QR-Code werden Nutzer zukünftig je nach Anbieter die Möglichkeit haben, sich ein Möbelstück mithilfe von Augmented Reality noch vor dem Kauf virtuell in die vier Wände zu stellen. Außerdem werden Nutzer dank 3D-Technologie und Virtual Reality durch die Werkstätte, den Showroom oder das Atelier des Herstellers „laufen“ können. So minimieren wir Hürden beim Onlinekauf und schaffen ein ganz neues Kauferlebnis bequem von der Couch.

Was macht euer Geschäftsmodell aus?

Als Plattformmodell haben wir Vernetzungspower und die wollen wir voll ausschöpfen. Um nicht nur das Volumen für einzigartige Möbel, sondern auch den Markt für individualisierte Möbel abzuschöpfen, implementieren wir zusätzlich einen Vermittlungsprozess zwischen Endverbrauchern und Herstellern, der sie auf eine neue Art und Weise deutschlandweit effizient miteinander matcht!

Auf welche Meilensteine, die ihr bisher erreicht habt, seid ihr besonders stolz?

Besonders stolz sind wir auf unseren aktuellen Launch. Dass der moebelmatch Marketplace nun geöffnet und das Projekt, in das wir die letzten zwei Jahre all unsere Zeit investiert haben, auf dem Markt ist, ist aufregend und ein Stück weit auch emotional für uns. Vor allem hinsichtlich der aktuellen Krise, in der Kleinbetriebe und Manufakturen Onlinelösungen dringend benötigen und wir ihnen mit moebelmatch als deutschlandweiten Onlinesaleskanal nun neue Chancen bieten können. Für 2021 planen wir mit der technologischen Umsetzung der Individualisierungsmöglichkeiten von Möbeln und der damit verbundenen Vermittlung an passende Schreinereien einen weiteren, wichtigen Meilenstein zu erreichen. Dafür suchen wir nun nach einem passenden Funding.

Gehört außer euch dreien noch jemand zum moebelmatch-Team?

Das Kernteam besteht aus uns dreien, jedoch haben wir uns seit der Gründung ein wichtiges Netzwerk aufgebaut, das unsere Kompetenzen erweitert. Wir haben einen erfolgreichen und erfahrenen Branchen- und Logistikexperten mit an Bord, der uns gleich zu Beginn als Mentor in der Unternehmensentwicklung unterstützt hat sowie den Vertriebsleiter einer Digitalagentur, der uns im Rahmen des Gründerstipendium.NRW gecoacht hat und unser erster Ansprechpartner für die Vertriebsentwicklung ist. Zusätzlich steht uns ein Schreinermeister zur Seite, der uns auch bei der Entwicklung des Geschäftskonzepts unterstützt hat.

Worauf setzt ihr im Marketing? Wie versucht ihr, moebelmatch bekannt zu machen?

Das Henne-Ei-Problem bei Plattformen haben wir bereits gelöst – wir starten mit über 50 Herstellern und mehr als 300 Produkten in den Markt. In der Kommunikation mit Endverbrauchern setzen wir auf das Onlinemedium, Social Media ist hier ein wichtiges Thema für uns. Dabei profitieren wir von unserem reichweitenstarken Herstellernetzwerk, zu dem z.B. die Upcyclerin und TV-Händlerin Esther Ollick gehört. Mit ihr verbindet uns die gleiche Mission: Mit langlebigeren Möbelstücken den Einrichtungskonsum nachhaltiger zu gestalten!

Welche 3 Tipps möchtet ihr anderen Unternehmensgründern mit auf den Weg geben?

Vernetzt euch. Nutzt Gründernetzwerke wie den STARTPLATZ, Digital Hub Cologne oder NUK im Rheinland, die euch wichtige Kontakte zu anderen Gründern oder Institutionen eröffnen und oft kostenlose Workshops oder Programme anbieten, die hilfreiche Skills vermitteln.

Kennt eure Kunden. Sprecht mit potenziellen Kunden und entwickelt eure Idee an ihren tatsächlichen Bedürfnissen.

Bleibt fokussiert. Setzt euch Wochenziele, um euch Schritt für Schritt strukturiert weiterzuentwickeln und durch Umwege verlorene Zeit zu vermeiden.

Vielen lieben Dank, euch Dreien, dass Ihr euch trotz eures Launches die Zeit für ein Interview mit uns genommen habt! Wir wünschen euch für die Zukunft alles Gute! 🙂

Das moebelmatch-Team erreicht ihr über folgende Wege:

E-Mail:
Telefon: +49 (0) 221 – 99 55 81 89
Website: www.moebelmatch.de
Instagram und Facebook: @moebelmatch.de

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