Gründerinterview mit independesk: So findest du deinen Coworking Space!

Gründerinterview mit independesk: So findest du deinen Coworking Space!

Erik Müller und Karsten Kossatz (von links) haben eine App entwickelt, mit der du freie Coworking Spaces in deiner Nähe findest! | © Independesk GmbH

Wir hatten die Chance, die independesk Gründer Karsten Kossatz und Erik Müller zu interviewen. Im Folgenden erfährst du, was es mit der App independesk auf sich hat, wozu sich die App eignet und wo sich das Start-up in ein paar Jahren sieht. Viel Spaß beim Lesen!

Mit independesk bietet ihr die Möglichkeit, ganz einfach einen Coworking Space oder einfach einen freien Tisch zum Arbeiten in der Umgebung zu finden. Wie seid ihr auf diese Idee gekommen?

Erik und ich haben beide immer schon viel und gern remote gearbeitet – aber Home Office war nicht immer der ideale Ort dafür, und die Coronazeit hat dies nur allzu sehr verdeutlicht. Nicht jeder kann und will aus dem Home Office heraus arbeiten: Bei vielen ist kein geeigneter Arbeitsplatz vorhanden oder die Ablenkungen durch Mitbewohner oder Familie sind zu groß. Da lag die Idee nahe, eine Plattform anzubieten, über die man sich spontan einen Desk in der Nähe zum Arbeiten in einem geeigneten Arbeitsumfeld mieten kann.

Wann habt ihr die independesk GmbH gegründet – und mit welchem Ziel?

Die GmbH haben wir im Juli 2020 gegründet, das ist grade knapp 4 Monate her. Mit dem Ziel künftig deutschlandweit Desks in der unmittelbaren Umgebung stundenweise vermieten zu können.

In welchen Städten können eure Nutzer bereits freie Tische finden?

Unser Fokus liegt momentan noch auf Berlin, aber wir haben bereits vereinzelt Spaces in weiteren Städten wie Tübingen, Leipzig, auf Rügen und Dachau.

Ist die Ausweitung auf weitere Standorte geplant?

Absolut. Wir wollen im nächsten Jahr deutschlandweit präsent sein und, wenn alles wie geplant läuft, in naher Zukunft auch europaweit.

Ist die Nutzung von independesk kostenpflichtig?

Nein. Anbieter von freien Flächen und Tischen können sich kostenlos anmelden, ebenso Nutzer.

Wie monetarisiert ihr eure App? Erhaltet ihr eine Provision bei der Buchung?

Genau, wir erhalten eine Provision von 20 %. Darin enthalten ist aber nicht nur die bloße Vermittlung von Desks, sondern auch die komplette Zahlungsabwicklung und Rechnungsstellung im Namen des Anbieters an die Nutzer.

Auf welche Meilensteine, die ihr seit der Gründung erreicht habt, seid ihr besonders stolz?

Stolz sind wir vor allem auf die unglaublich schnelle Entwicklung von independesk: In nur 4 Monaten wurde aus der initialen Idee eine funktionsfertige App. Wir sind auch sehr dankbar für unser großartiges Team, das dahinter steht. Einen ersten großen Meilenstein haben wir eine Woche nach dem Launch erreichen können: 500 Nutzer hatten sich bei independesk registriert.

Wer gehört außer euch beiden Gründern noch zum Team hinter independesk?

Das Kernteam von independesk besteht aus 6 Personen: Neben uns beiden haben wir auch Marcus Meyer als CTO mit an Bord. Er ist seit über 20 Jahren in dieser Position in verschiedenen Unternehmen tätig. Charlott Bethge ist die rechte Hand der Geschäftsführung und bringt auch über 9 Jahre Erfahrung im Online Marketing mit. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist unser Vertriebsteam bestehend aus Daniel Schröder (15+ Jahre Erfahrung) und Patrick Montenegro.

Wie sieht ein gewöhnlicher Arbeitstag in eurem Startup aus?

Um ehrlich zu sein, ähnelt kein Tag dem anderen. Alles passiert in dieser Phase so schnell, dass es gar nicht möglich ist, einen „gewöhnlichen“ Arbeitstag zu haben. Wir probieren immer, morgens ein Daily mit dem Team zu führen, damit wir alle auf dem gleichen Stand sind und Aufgaben und Herausforderungen besprechen können. Wir entwickeln uns ständig weiter und das macht das Arbeiten bei independesk unglaublich spannend.

Arbeitet ihr selbst öfter in einem festen Büro, im Home Office oder an freien Tischen in eurer Umgebung?

Wir haben ein festes Büro (in dem sich auch ein Coworking befindet), aber jeder entscheidet, ob er heute hier, von zu Hause oder einem independesk Desk arbeiten möchte. Wir probieren, uns an einem Tag in der Woche hier zusammenzufinden und legen alle wichtigen Besprechungen und Meetings auf diesen Tag.

Worauf setzt ihr in eurem Marketing? Wie versucht ihr, independesk bekannter zu machen?

Wir setzen vor allem auf digitales Marketing, insbesondere auf Google und Social Media Anzeigen.

Ist euer Startup von der Coronapandemie betroffen?

Unser daily business ist nicht davon betroffen, da wir zwar eine Alternative zum Home Office anbieten, die aber weiterhin sicher ist. Denn alle Spaces, die Freiflächen und Arbeitsplätze vermieten, müssen ein Hygienekonzept vorweisen und Maßnahmen treffen, um die Sicherheit unserer gemeinsamen Kunden zu gewährleisten. Würde es zu einem weiteren und strikteren Lockdown kommen, wie z. B. in Italien, dann wären auch wir davon betroffen, da der Großteil der Spaces schließen müsste. Da dies wahrscheinlich nicht eintreten wird, wird auch unser Startup ohne Einschränkungen weiterarbeiten können.

Wo seht ihr euch und euer Unternehmen in 5 Jahren? Welche Ziele wollt ihr erreichen?

Wir haben Großes vor! Wir wollen uns nicht nur auf Deutschland beschränken, sondern in den kommenden 5 Jahren auch einen europaweiten Rollout geschafft haben. Wir wollen, dass jeder mit nur einer App überall direkt und flexibel einen Zugang zu einem geeigneten Arbeitsplatz erlangt.

Welche 3 Tipps möchtet ihr anderen Unternehmensgründern mit auf den Weg geben?

1) Kämpfen, kämpfen, kämpfen. Es wird immer Kritiker geben, die nichts von der Idee halten. Man darf sich dadurch nicht demotivieren lassen, sondern immer weitermachen.

2) Ohne ein starkes und eingespieltes Team im Hintergrund läuft nichts. Wir haben das Glück, mit vielen unserer Mitarbeiter bereits seit Jahren eng zusammengearbeitet zu haben, und wissen, was wir aneinander haben.

3) Ein gutes Netzwerk hilft enorm, um an die richtigen Leute zu kommen und Reichweite zu schaffen. Vor allem in den ersten Zügen, wenn es noch kein erstes Investment gibt und man kostensparend arbeiten muss.

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