Influencermarketing für Startups

Influencermarketing für Startups

Mit Influencermarketing kannst du viele Menschen gleichzeitig erreichen. (Symbolbild) | © Foto von Veex von pixabay.com

In der heutigen Zeit fällt immer häufiger der Begriff des Influencermarketings – und auch für Startups ist dies eine interessante Möglichkeit, um ihre Produkte oder Dienstleistungen an den Mann zu bringen. Im Folgenden erfährst du, was Influencermarketing genau ist und welche Vorteile sowie Risiken es mit sich bringt. Außerdem geben wir dir wertvolle Tipps für deine eigene Influencermarketing-Kampagne mit auf den Weg.

Influencermarketing – Was ist das eigentlich?

Im Rahmen des Influencermarketings (englisch „to influence“ = beeinflussen) werden gezielt Meinungsmacher engagiert, um ein bestimmtes Produkt, eine Marke oder ein ganzes Unternehmen zu vermarkten. Bei diesen Meinungsmachern kann es sich beispielsweise um prominente Schauspieler, Sänger, Blogger oder Instagrammer handeln. Als Influencer (dt. Meinungsmacher) kommt potentiell jeder infrage, der eine große Reichweite hat, also beispielsweise sehr viele Abonnenten in den Sozialen Medien oder regelmäßig viele Besucher auf Seminaren.
Ein Unternehmen fragt also bei einem Influencer an, ob er bspw. in einem Social Media Post auf das Unternehmen oder ein spezielles Produkt aufmerksam machen möchte, um so die Reichweite des Meinungsmachers für die eigenen Marketingzwecke nutzen zu können.

Vorteile des Influencermarketings

Wenn du für dein Startup selbst eine Influencermarketing Kampagne startest, kann dir dies viele Vorteile bescheren. Zum einen kannst du die Reichweite des Influencers auf seinen Social Media Kanälen nutzen, während du die Reichweite deines eigenen Profils gerade erst aufbaust. Du kannst also viele Menschen gleichzeitig erreichen, während dein eigenes Profil derzeit noch nicht von allzu vielen Social Media Nutzern besucht wird. Daher ist Influencermarketing eine hervorragende Möglichkeit für junge Startups.
Neben der quantitativen Reichweite des Influencers kannst du außerdem den Ruf und den Expertenstatus des Meinungsmachers nutzen. Wenn beispielsweise eine Beauty-Influencerin ein neues Schminkprodukt in ihren Social Media Postings empfiehlt, werden dies viele Beauty-Interessierte sehen und auf das Urteil der Influencerin vertrauen. Die Glaubwürdigkeit einer erfolgreichen Influencermarketing-Kampagne ist somit größer als die Glaubwürdigkeit von z.B. TV-Werbung.
Des Weiteren bringt dir eine Influencermarketing-Kampagne einen zusätzlichen Backlink für deine Website ein, wenn der Influencer darauf verlinkt. Dies hilft dir dabei, im Internet besser gefunden zu werden.

Risiken des Influencermarketings

Die oben genannten Vorteile einer Influencermarketing-Kampagne gehen auch mit einem Risiko einher. So kann der Ruf deines Unternehmens in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn negative News über den Influencer veröffentlicht werden und somit die Glaubwürdigkeit, der Ruf und der Expertenstatus des Influencers abgeschwächt werden oder sogar gänzlich verloren gehen.
Du solltest den passenden Influencer für deine Kampagne also mit Bedacht auswählen.

Die Auswahl des richtigen Influencers

Die Auswahl eines passenden Influencers ist für den Erfolg deiner Influencermarketing-Kampagne von entscheidender Bedeutung. Es gibt einige Aspekte, die du bei deiner Entscheidung berücksichtigen solltest.

Reichweite des Influencers

Zum einen sollte der Influencer für deine Kampagne eine ausreichende Reichweite auf seinen Social Media Kanälen aufweisen können. Er oder Sie sollte genug Abonnenten haben, um dein Produkt, dein Unternehmen oder deine Marke bekannt machen zu können. Der Grundsatz „Je mehr Abonnenten, desto besser“ trifft jedoch nicht zu. Denn es kann sich auch lohnen, mehrere „kleinere“ Influencer mit der Marketingkampagne zu betrauen anstatt einem „großen“. Denn die großen Influencer verlangen häufig viel Geld, während kleinere Influencer sich häufig bereits über ein kostenloses Produkt freuen.

Glaubwürdigkeit des Influencers

Eine entsprechende Reichweite ist nicht alles. Vor allem ist es wichtig, dass du dir für deine Kampagne einen glaubwürdigen Influencer aussuchst. Es nützt deinem Unternehmen nicht, wenn es von einem reichweitenstarken Influencer unterstützt wird, dem aber niemand seine Botschaft über die Marke abnimmt, da er beispielsweise schon zu viele Kooperationen angenommen hat.
Im Rahmen dessen solltest du auch darauf achten, dass der Influencer möglichst noch nicht für Produkte deiner direkten Mitbewerber geworben hat. Dies würde ggf. seiner Glaubwürdigkeit schaden und somit auch deiner Marketingkampagne.

Zielgruppe des Influencers

Des Weiteren muss der Influencer natürlich dieselbe Zielgruppe ansprechen wie du. Was bringt es schon, einen Heimwerker-YouTuber mit der Vermarktung von Lippenstiften oder einen Beauty-Guru mit der Vermarktung von Fußbällen zu betrauen? Du siehst – die Zielgruppe deiner Kampagne muss mit der Zielgruppe des Influencers übereinstimmen.

Interaktion der Abonnenten

Neben der quantitativen Reichweite des Influencers solltest du auch auf die Qualität seiner Followerschaft schauen. Hiermit sind die Interaktionen seiner Abonnenten, in Form von Likes und Kommentaren gemeint. Denn je aktiver die Abonnenten auf die Inhalte des Influencers reagieren, desto aktiver werden sie auch das Posting über dein Unternehmen wahrnehmen.

Wie teuer ist Influencermarketing?

Wie viel dich eine Influencermarketing-Kampagne kosten wird, hängt vor allem von der Reichweite des Influencers ab. So kann beispielsweise ein Post von einem Influencer mit einer Millionen Abonnenten bereits mehrere Tausend Euro kosten. „Kleinere“ Influencer mit „nur“ wenigen hunderttausend Abonnenten hingegen freuen sich häufig schon, wenn ihnen ein kostenloses Produkt zugeschickt wird. Wie teuer deine Kampagne sein wird, hängt also von dem Influencer und euer beider Verhandlungsgeschick ab. Denn die Preise werden immer individuell verhandelt.
Um einen Influencer für deine Kampagne zu gewinnen, kannst du ihm auch anbieten, ihm einen Rabattcode für seine Abonnenten zur Verfügung stellen und ihn hierüber mit einem Provisionsanteil an dem durch ihn erzielten Gewinn teilhaben lassen. Außerdem kannst du ihm zusätzliche Produkte zur Verfügung stellen, die er an seine Abonnenten verlosen kann.
Eine weitere Möglichkeit, Influencern einen unentgeltlichen Mehrwert für die Teilnahme an der Kampagne zu liefern, stellen Events dar. Du kannst eine Veranstaltung organisieren, Influencer einladen und darauf hoffen oder mit ihnen vereinbaren, dass sie über das Event und somit auch über dein Unternehmen berichten werden. Derartige Veranstaltungen sind vor allem für den Launch neuer Produkte sehr beliebt. Wenn du dich für diese Möglichkeit des Influencermarketings entscheidest, musst du die Kosten für das Event sowie eventuell für Giveaways berücksichtigen.

Briefing

Wenn du einen passenden Influencer gefunden hast und ihr euch auf einen angemessenen Mehrwert für den Influencer geeinigt habt, solltest du für deinen Meinungsmacher ein Briefing erstellen, in dem du ihm alle notwendigen Informationen für das Posting zukommen lässt.
Hierin solltest du festhalten, auf welchem Kanal (Facebook, Instagram, Twitter, YouTube etc.) welcher Inhalt in welchem Format (Foto, Textform, Video) veröffentlicht werden soll. Da es viele verschiedene Möglichkeiten gibt, solltest du dies von Anfang an vorgeben. Denn ein Instagram-Post, der langfristig einsehbar ist, hat eine deutlich andere Werbewirkung als eine Instagram-Story, die lediglich 24 Stunden lang gesehen werden kann.
Außerdem solltest du nach Möglichkeit einen Termin vereinbaren, an dem der Inhalt online gehen soll. Hier solltest du nicht nur den Tag, sondern ebenso eine Zeit berücksichtigen, sodass der Post möglichst dann online geschalten wird, wenn die Zielgruppe des Influencers besonders aktiv ist.

Vorsicht: Ein Briefing ist gut, um die Rahmenbedingungen für die Kooperation festzulegen. Achte jedoch darauf, dem Influencer in einem festgesteckten Rahmen ausreichend eigenen Spielraum zu geben, um seinen Post zu gestalten. Denn wenn dem Influencer beispielsweise feste Texte vorgegeben werden, strahlt der Post nicht mehr die Persönlichkeit des Influencers aus und wird die Zielgruppe des Influencers somit auch weniger erfolgreich ansprechen können.

Die Kennzeichnung – Rechtsvorschriften im Influencermarketing

Damit weder dein Unternehmen, noch der mit dir kooperierende Influencer abgemahnt werden können, solltest du dich vor Veröffentlichung des Posts genauestens darüber informieren, wie du deinen Post rechtssicher als Kooperation kennzeichnest. Im Post muss deutlich erkennbar sein, dass es sich um Werbung handelt. Diese Kennzeichnung erfolgt bestenfalls mit dem Hashtag #Werbung oder #Anzeige. Auf den Gebrauch englischer Bezeichnungen solltest du verzichten, da diese vor Gericht nicht als eindeutig und für jeden verständlich gelten.

Fazit: Influencermarketing für Startups

Influencermarketing ist eine außerordentlich gute Möglichkeit für Startups, um ihre Produkte publik zu machen. Während die eigenen Social Media Kanäle anfangs häufig nur langsam nach und nach neue Abonnenten bekommen, kann einfach auf die Reichweite anderer Instagrammer, YouTuber oder Blogger zurückgegriffen werden.
Die Kosten für eine Influencermarketing-Kampagne können stark variieren. Es gibt verhältnismäßig kostengünstige Möglichkeiten, auf die Startup-Gründer zurückgreifen können. So kannst du beispielsweise ein Event planen oder den ausgewählten Influencern kostenlose Produkte zur Verfügung stellen.
Damit dem Erfolg deiner Kampagne nichts mehr im Wege steht, solltest du ein Briefing erstellen, welches den Rahmen der Kampagne festlegt, dem Influencer aber gleichzeitig einen ausreichenden Gestaltungsspielraum lässt.
Ganz wichtig ist zudem die richtige Kennzeichnung der Social Media Inhalte als Werbung, damit weder du noch der Influencer kostenpflichtig abgemahnt werden können.

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