Finanzierung 2.0: Crowdfunding – Die Menge macht’s

Finanzierung 2.0: Crowdfunding – Die Menge macht’s

Crowdfunding - Gemeinsam zur Unternehmensgründung.

Um ein Unternehmen zu gründen, benötigt der Gründer in der Regel ein gewisses Startkapital. Das sogenannte Bootstrapping bedeutet, dass der Gründer nur sein eigenes Kapital zur Firmengründung nutzt und anstrebt, sich lediglich durch Sparsamkeit und den gezielten Einsatz knapper Budgets über Wasser zu halten. Entscheidet sich der Gründer für diese Möglichkeit der Finanzierung, so ist er bezüglich seiner Investitionen in der Regel stark eingeschränkt.
Zudem wirft ein frisch gegründetes Unternehmen zu Beginn in den allermeisten Fällen kaum bis gar keinen Gewinn ab. Daher eignet sich das Bootstrapping generell nur dann, wenn der Gründer neben dem gegründeten Unternehmen noch mindestens eine weitere Einnahmequelle hat, mit der er seine Lebenserhaltungskosten decken kann.

Wenn ein Gründer mehr Geld für Produktion, Vertrieb und/oder Marketing benötigt, muss er häufig auf externe Geldquellen zurückgreifen. Eine Möglichkeit, um an zusätzliches Kapital zu kommen, ist das Crowdfunding.

Das Crowdfunding

Das Crowdfunding ist eine Form der Finanzierung und wird auch Schwarm- oder Gruppenfinanzierung genannt. Der Begriff setzt sich aus den englischen Begriffen „crowd“, zu deutsch „(Menschen-)Menge“ und „funding“, zu deutsch „Finanzierung“ zusammen. Die Kapitalgeber werden Crowdfunder genannt.
Weitere Namen des klassischen Crowdfundings sind auch reward-based Crowdfunding, Crowdsponsoring und Gegenleistungs-Crowdfunding.
Beim Crowdfunding kann ein Gründer auf einer Online-Plattform eine Ausschreibung veröffentlichen, in der er beschreibt, wofür er Geld benötigt und wie viel. Jeder Nutzer der jeweiligen Online-Plattform kann dem Gründer nun Geld für das jeweilige Projekt zukommen lassen. Es gibt keine Ausgrenzung potentieller Geldgeber. Wer das Projekt unterstützen möchte, kann dies also auf jeden Fall tun.
Im Gegenzug kann der Crowdfunder anschließend eine Gegenleistung vonseiten des Unternehmens bekommen; dies ist jedoch nicht zwingend notwendig. Der Zweck für den Crowdfunder kann auch ideeller oder altruistischer Natur sein, wenn er von dem Projekt überzeugt ist. Ab einer bestimmten Beteiligungshöhe erhält der Crowdfunder von dem Unternehmen als Dankeschön in vielen Fällen ein kostenloses Produkt zugeschickt.
Das klassische Crowdfunding wird vor allem bei Ideen für neue Produkte und in den Bereichen Kunst und Kultur genutzt, eignet sich im Grunde aber für jeden Anwendungszweck.

Plattformen für Crowdfunding-Kampagnen

Online-Plattformen, auf denen du als Unternehmensgründer klassische Crowdfunding-Kampagnen ins Leben rufen kannst, sind unter anderem Folgende:
Indiegogo
Kalemdo
100 days
99 Funken
Sponsort

Die genannten Crowdfunding-Plattformen können für alle Art von Projekten genutzt werden.
Daneben gibt es zudem noch Crowdfunding-Plattformen für einzelne Branchen und Interessengebiete.

Crowdinvesting & Crowdlending

Crowdinvesting

Neben dem klassischen Crowdfunding gibt es noch ein paar weitere Möglichkeiten der Finanzierung durch den „Schwarm“.
Eine dieser Möglichkeiten ist das Crowdinvesting.
Beim Crowdinvesting erhält der Crowdfunder im Gegenzug entweder Zinsen oder wird am direkten Gewinn des Unternehmens beteiligt.
Ein weiterer Name für das Crowdinvesting ist das equity-based Crowdfunding.
Das Crowdinvesting wird überwiegend von Startups sowie mittelständischen sowie kleinen Unternehmen genutzt. Außerdem ist das Crowdinvesting besonders beliebt in der Immobilienbranche sowie für die Finanzierung von Energie- und Filmprojekten.

Crowdlending

Eine weitere Form der Schwarmfinanzierung neben dem klassischen Crowdfunding und dem Crowdinvesting ist das Crowdlending. Der Begriff setzt sich zusammen aus den englischen Begriffen „crowd“ für „Menschenmasse“ und „lending“ für „Leihen“.
Beim Crowdlending leihen die Crowdlender dem Unternehmensgründer also bloß das Geld, anstatt es ihm wie beim klassischen Crowdfunding mehr oder weniger zu „schenken“.
Für das Verleihen des Geldes erhält der Crowdlender Zinsen von dem Gründer.
Das Crowdlending hat gegenüber einem Kredit von der Bank den Vorteil, dass man keine Sicherheiten vorweisen muss, um die Chance zu erhalten, sein Projekt mit der Crowd zu finanzieren.
Weitere Bezeichnungen für das Crowdlending sind lending-based Crowdfunding, Crowdkredite und Peer-to-Peer-Kredite, auch P2P-Kredite genannt.
Diese Form der Finanzierung wird vor allem von kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie von Selbstständigen und Privatpersonen bevorzugt.

Vorteile des Crowdfunding

Das Crowdfunding bietet neben der meist günstigen Geldbeschaffung noch weitere Vorteile:

Kostenloser Markttest
Durch die Resonanz auf den Crowdfunding-Plattformen lässt sich bereits ein Feedback zu dem geplanten Produkt ableiten. Das Risiko lässt sich also dadurch minimieren, dass bereits geprüft wird, wie viele Menschen von der Idee überzeugt sind und die Idee sogar mit ihrem eigenen Geld unterstützen würden.

Die Crowd
Die Crowdfunder, also die Geldgeber, geben dem Unternehmensgründer nicht einfach nur Geld, sondern sie fühlen sich zudem persönlich in das Projekt involviert. Sie werden voraussichtlich auch anderen Personen von dem Projekt erzählen, die Social-Media-Seiten des neu gegründeten Unternehmens weiterverbreiten und selbst Kunden des Unternehmens werden.
Das Crowdfunding bietet also eine gute Möglichkeit, um sich eine loyale Kundenbasis zu schaffen.

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