BYHOURS: Flexibel ein- und auschecken in Hotels (Gründerinterview)

BYHOURS: Flexibel ein- und auschecken in Hotels (Gründerinterview)

Gründer und Geschäftsführer des spanischen Unternehmens BYHOURS - Guillermo Gaspart | © BYHOURS

„Lohnt es sich, für den Zwischenstopp noch ein Hotel zu nehmen, oder sollen wir versuchen, wach zu bleiben, bevor es wieder weitergeht?“ Viele Reisende kennen das Problem: Der Flieger landet um 23 Uhr abends, der Zug zum endgültigen Reiseziel kommt aber erst am nächsten Morgen um 5 Uhr. Wer für die paar Stunden nicht den vollen Preis für ein Hotelzimmer zahlen möchte, wartet nun die halbe Nacht am Bahnhof, in der Innenstadt oder am Flughafen. Dank BYHOURS gibt es nun seit ein paar Jahren eine Alternative: flexible Check-In- und Check-Out-Zeiten in Hotels auf der ganzen Welt – gezahlt wird nur für die Zeit, die auch im Hotel verbracht wird.

Wir hatten die Chance, ein Interview mit Guillermo Gaspart zu führen, dem Gründer und CEO des spanischen Unternehmens. Im Folgenden lest ihr mehr über die Gründung und das flexible Buchungsmodell. (übersetzt aus dem Englischen)

Was genau bietet BYHOURS für Weltenbummler an?

Wir bieten vollständige Flexibilität, indem wir Reisenden die Möglichkeit geben, die Check-in- und Check-out-Zeit in ihrem Hotel zu wählen, während sie nur für die Stunden bezahlen, während der sie bleiben. Wir schaffen eine neue Kategorie: Wir sind weder eine Tiefpreis- noch eine Last-Minute-Plattform; wir ermöglichen und bieten faire Preise. Unser Ziel ist es, die Hotellerie zu transformieren und ein zeitlich flexibles Modell zu entwickeln.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, eine Plattform für stundenweise Hotelaufenthalte ins Leben zu rufen?

BYHOURS wurde mit dem Gedanken gegründet, einem Unternehmen mit bisher strengen und festgelegten Regeln Flexibilität zu verleihen: der Hotellerie. Wir glauben, dass sich die Markttrends darauf konzentrieren, Dienstleistungen und Produkte an die persönlichen Bedürfnisse des Kunden anzupassen und entsprechend maß zu schneidern. Wir unterstützen die Hotellerie dabei, einen Schritt in diese Richtung zu tun, indem wir das Modell anpassen. Von Anfang an hatten wir die doppelte Vision, sowohl Hoteliers als auch Anwendern eine Win-Win-Situation zu bieten. Wir wollen beiden Seiten einen Mehrwert bieten.

In welchen Ländern und Städten kann BYHOURS bisher genutzt werden?

Mittlerweile arbeiten wir mit über 3000 Hotels weltweit zusammen, hauptsächlich in Europa, Lateinamerika und im Nahen Osten. Derzeit decken wir über 600 internationale Ziele ab. Das Unternehmen wurde in Barcelona gegründet und deckt heute die meisten Städte in Spanien ab. Seit 2015 haben wir Niederlassungen in den großen europäischen Städten. Berlin, Hamburg, Frankfurt, London, Paris, Mailand, Rom, Zürich, um nur einige zu nennen, schneiden recht gut ab. An dieser Stelle lässt sich sagen: Deutschland ist derzeit unser zweitgrößter Markt, direkt nach Spanien.

Wir sind auch in die Hauptstädte Lateinamerikas vorgesprungen. Bogotá, Buenos Aires, Panama, Montevideo, Mexiko-Stadt sind Städte mit hoher Transitrate, in denen unser Microstay-Modell sehr gut funktioniert. MENA (Naher Osten & Nordafrika) ist eine weitere Schlüsselregion für uns. Städte wie Doha oder Dubai fungieren als Brücke zwischen Europa und Asien und haben sich aufgrund der Flugverbindungen und Zwischenlandungen als hervorragende Leistungsträger für unser Modell erwiesen.

Woher kommen die meisten Kunden von BYHOURS? Welches Land ist von eurer Lösung bisher am begeistertsten?

Unsere Buchungen sind derzeit zu 50% international, allerdings ist Spanien immer noch unser größter Markt. Aber die Dinge haben sich in letzter Zeit gedreht, besonders nach unserer letzten TV-Kampagne in Deutschland vor ein paar Monaten. Deutschland hat sich zu unserem zweitgrößten Markt entwickelt und ist das Land, das sich von anderen europäischen Destinationen abhebt. Berlin, Hamburg und Frankfurt sind die Städte mit den meisten Buchungen. In Lateinamerika ist Bogotá die Stadt, in der sich das Microstay-Konzept am besten durchgesetzt hat.

Ist die Zimmerbuchung nur für 3, 6 oder 12 Stunden möglich?

Momentan bieten wir die 3-, 6- und 12-Stunden-Pakete an. Diese Zahlen sind nicht zufällig, wir haben eine umfassende Marktforschung durchgeführt und einen zeitlichen Durchschnitt des Aufenthalts ermittelt. Das Ergebnis waren diese 3, 6 und 12 Stunden. Unser Bestreben ist es jedoch, Hotels flexibel zu machen, und wir arbeiten bereits daran, unseren Nutzern in naher Zukunft vollständige Flexibilität und zeitliche Personalisierung zu bieten.

Wann wurde BYHOURS gegründet?

BYHOURS wurde im Jahr 2012 in Barcelona gegründet.

Welche Vision verfolgt ihr mit BYHOURS?

Unsere Mission und Vision ist es, eine neue Kategorie zu schaffen, in der wir faire Preise im Hotelreservierungssektor etablieren. Unser Ziel ist es, die Hotellerie zu transformieren und ein globales Modell zu entwickeln, das auf zeitlicher Flexibilität basiert. Wir ermöglichen eine Win-Win-Situation für Hoteliers und Benutzer. Dies ermöglicht Hotelbetreibern, ihre Zimmer rentabler zu gestalten, da sie sie mehr als einmal pro Tag vermieten und leere Räume füllen können. An dieser Stelle müssen wir den Hotels klar machen, dass sie den Preis, die Stundenpakete und die Check-in-Zeiten, die sie verkaufen möchten, zu jedem Zeitpunkt selbst festlegen können. Dies ist eine perfekte Ergänzung zu ihrem üblichen Geschäft, das auf Reservierungen pro Nacht basiert. Auf der anderen Seite bietet BYHOURS dem Kunden Flexibilität und eine nutzungsabhängige Bezahlung, so dass der Kunde ein Hotel nur so lange buchen kann, wie er es benötigt – und das zu einem fairen Preis.

Wodurch finanziert ihr euch?

Wir haben das Unternehmen zunächst privat finanziert und ohne zusätzliche finanzielle Hilfe von außen gegründet. Es ist wahr, dass wir immer große Träume und Pläne hatten, global zu werden, und um unsere Träume in die Tat umzusetzen, brauchten wir die Unterstützung von professionellen Investoren im Reisesektor, die es uns ermöglicht haben, geografisch und zahlenmäßig zu wachsen. Insgesamt haben wir 8,3 Mio. Euro erhalten. Vor Ende 2019 werden wir einen neuen Fundraising-Prozess über 10 Mio. Euro abschließen.

Worauf setzt ihr im Marketing am meisten? Wie möchtet ihr BYHOURS bekannt machen?

Wir sind ein Tech-Startup und investieren dementsprechend in Online-Marketing und führen punktuell ein paar Offline-Kampagnen durch, wie unsere letzte Fernsehkampagne in Deutschland vor einigen Monaten. Wir sind außerdem in den Bereichen PR und Medien aktiv, was uns erlaubt, uns stärker in das lokale und tägliche Leben unserer potenziellen Nutzer einzubringen.

Welche Ziele möchtet ihr in den nächsten 3-5 Jahren mit BYHOURS erreichen?

Wir wollen unsere Präsenz in unseren derzeitigen Märkten festigen, wobei wir einen besonderen Schwerpunkt auf den deutschen und italienischen Markt sowie auf die wichtigsten lateinamerikanischen Hauptstädte legen. Ab diesem Jahr planen wir außerdem ein weiteres großartiges Projekt: Wir planen die Ausweitung auf die wichtigsten Städte in den USA. Außerdem planen wir, als nächstes ein B2B-Modell auf den Markt zu bringen.

Könnt ihr unseren Lesern 3 Tipps für ihre Unternehmensgründung auf den Weg geben?

1. Kennt eure Branche. Es ist sehr hilfreich, Erfahrung in der Branche zu haben, sich zu vernetzen und neugierig auf die neuen Trends im Sektor zu sein.

2. Niemals allein. Es ist wichtig, einen Mitbegründer mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Profilen zu haben. Synergie ist der Schlüssel.

3. Geldbeschaffung braucht viel Zeit. Bereitet im Voraus einen guten Businessplan mit dem notwendigen Cashflows-Bedarf vor.

Vielen lieben Dank an Guillermo Gaspart für die Zeit und Mühe, unsere Fragen zu beantworten. Vielen Dank außerdem an die BYHOURS PR-Managerin Rosa González für die unkomplizierte Kommunikation und Unterstützung.
Wir wünschen euch weiterhin viel Erfolg mit BYHOURS!

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