Wohin mit dem Autoschlüssel beim Surfen? – KEYFENDER Gründerinterview

Wohin mit dem Autoschlüssel beim Surfen? – KEYFENDER Gründerinterview

Sylvia und Christoph Blöcker - leidenschaftliche Kitesurfer und Gründer von KEYFENDER | © Keyfender GmbH & Co KG

Wir hatten die Chance, ein Interview mit Sylvia und Christoph Blöcker zu führen – den Gründern von KEYFENDER. Sie haben ein Produkt entwickelt für Surfer und andere Outdoor-Sportler entwickelt, mit dem sie ihre elektronischen Autoschlüssel immer gut geschützt und praktisch am Körper tragen können. Im Folgenden erfährst du mehr zum Produkt und zur Gründung der beiden Hamburger Kitesurfer.

Was hat euch den Anreiz gegeben, den Keyfender zu entwickeln und euch hiermit selbstständig zu machen?

Da sind mehrere Sachen zusammen gekommen. Zum einen sind wir selber bekennende Strand-, Wasser- und Outdoor-Menschen.
Wir sind auch aktive Kitesurfer. Da hat man immer das Problem, wo man seinen Autoschlüssel lässt – und das geht vielen Leuten so.
Der andere Grund ist, dass es mich als gelernter Projektmanager sehr gereizt hat, mal ein eigenes Projekt auf die Beine zu stellen. Als unsere
Tochter zur Welt kam, wollte ich auch einfach mehr Flexibilität als es sich mit meiner Anstellung als Senior Projektmanager vereinbaren ließ.
Die Entwicklung und Markteinführung des Keyfender bringt enorm viele und sehr lehrreiche Erfahrungen mit sich und ist dadurch abwechslungsreich und sehr interessant.

Wie kann der Keyfender am besten befestigt werden? Wir nehmt ihr euren Schlüssel beim Kitesurfen mit? Am Gürtel oder am Surfboard?

Das kommt darauf an, welchen Sport man ausführt und wie es einem am bequemsten erscheint. Als Kiter z.B. empfehle ich dringend, den Keyfender unter dem Neoprenanzug zu tragen, um damit nirgends hängen bleiben zu können. Ich hänge mir den Keyfender um den Hals und stecke ihn mir unter dem Neoprenanzug auf den Rücken. Wer schwimmen, surfen oder z.B. SUPen (Stand Up Paddling) geht, der schnallt sich den Keyfender an den Arm oder an den Knöchel oder steckt ihn sich einfach in die Badehose; die haben meistens Taschen. Der Gurt des Keyfenders ist stufenlos verstellbar. So kann man den Keyfender auch an einem Fahrradrohrrahmen, einer Reling, am Mast oder einem anderen Ausrüstungsgegenstand befestigen. Es sind also mit dem Neopren Lanyard und dem Gurt viele Möglichkeiten gegeben, um den Keyfender mit zunehmen.

Ist der Keyfender das einzige Produkt auf dem Markt, mit dem Wassersportler ihre Autoschlüssel geschützt am Körper tragen können?

Nein. Es gibt natürlich das gute alte Tauchei zum auf- und zuschrauben und vergleichbare Tauchdosen. Die sind aber allesamt sehr groß, sperrig und nicht speziell für Schlüssel gedacht.
Der Schlüssel poltert also im Tauchei immer hin und her und man hat eine riesige Beule unter dem Neopren.
Es gibt auch Brustbeutel, die mehr oder weniger wasserdicht und stabil sind. Damit haben wir aber sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Eine vergleichbar elegante Lösung eines leichten, stabilen Gehäuses, in dem man den Schlüssel bedienen kann und das sich auf verschiedene Weisen befestigen lässt, gibt es überhaupt nicht auf dem Markt.

Welche Vorteile bietet der Keyfender gegenüber anderen Produkten zum Schutz vom Autoschlüssel?

Der Keyfender ist ein stabiles Gehäuse mit der Schutzklasse IP68 (10m – 1Std.) und ist somit absolut wasserdicht und sicherer als die Brustbeutel, auch Key Pouches genannt.
Der Schlüssel lässt sich im geschlossenen Gehäuse bedienen, so dass man, wenn man noch mal ans Auto muss, um das Material zu wechseln oder um etwas zu trinken, den Schlüssel nicht wieder auspacken muss. Man kann den Keyfender auf mehrere Arten befestigen und mit sich führen, wir liefern Lanyard und Gurt mit. Der Keyfender ist fast unverwüstlich, er widersteht Salzwasser, UV-Strahlung, Ölen, ist temperaturbeständig und enorm stabil. Zudem schwimmt unser Keyfender auch mit eingelegtem Schlüssel, ist durch seine Signalfarbe immer gut auffindbar, passt für 95% aller Autoschlüssel, sieht toll aus und ist Made in Germany.

Im Zusammenbau der Keyfender werdet ihr von den Hamburger Elbwerkstätten für Menschen mit Behinderung unterstützt. Welche Schritte übernehmen die Menschen hier?

Unsere Kollegen in den Elbewerkstätten werden die Konfektionierung, Verpackung und den Versand des Keyfenders übernehmen. Das sind Arbeitsschritte, die die Menschen dort sehr gut und effektiv machen können. Es ist eine ganze Reihe von Handgriffen nötig, bis ein Keyfender fertig für den Versand ist. Wir haben ja einige Zubehörteile, eine Anleitung, die Kartons müssen aufgefaltet werden usw.

Outdoor-Sportler können schon heute den Keyfender auf Indiegogo vorbestellen. Wieso habt ihr euch für die Crowdfunding-Plattform Indiegogo entschieden?

Das war ein Bauchgefühl. Ich denke, dass Kickstarter eher für künstlerische oder Design-Projekte gut ist. Es gibt da keine Kategorie für Sport oder Outdoor. Zudem hat Kickstarter ein Ganz-oder-gar-nicht-Prinzip.

Indiegogo hat da ein anderes Geschäftsmodell mit dem Flexible Funding. Die Mechanik der beiden Plattformen ist am Ende eh gleich: Man muss
seine Crowd da schon mit hin bringen.

Wie teuer wird der Keyfender nach den Aktionen auf Indiegogo im Handel sein?

Der Keyfender wird in unserem eigenen Webshop für 29,90€ angeboten. Wir haben uns aber natürlich auch ein Händlernetz aufgebaut, das sich schon freut den Keyfender bald in ihrem Warenangebot zu listen.

Wo wird der Keyfender erhältlich sein?

Der Keyfender wird vorerst in unserem Webshop, auf Amazon und in ausgewählten Surf Shops sowie bei Wassersport- und Segel- bzw. Marine-Ausstattern zu finden sein.

Worin bestanden während der Gründung die größten Hürden für euch?

Ich glaube, die waren alle gleich groß… Ich weiß gar nicht, wo ich da anfangen soll. Aus der Vision in meinem Kopf etwas aufs Papier zu bringen und daraus eine Konstruktionszeichnung für ein funktionierendes Produkt zu bekommen, war sehr schwierig. Die nächste Hürde ist natürlich, das Geld für eine solche Unternehmung aufzutreiben und eine Firma zu gründen.
Dann gab es noch die Hürde, gut funktionierende Spritzguss-Werkzeuge bauen zu lassen und in eine Serienfertigung zu gehen. Es ist ja nur ein Gehäuse aus Kunststoff. Aber das Know-How, das in unserm Keyfender steckt, ist gewaltig. Das war eine sehr steile Lernkurve. Die letzte Hürde ist jetzt für uns, die Kampagne zum Erfolg zu führen und den Keyfender als Produkt und als Marke zu etablieren.

Können wir in der Zukunft mit weiteren Outdoor-Gadgets von euch rechnen?

Wir haben zu dem Thema Autoschlüssel noch ein paar Ideen. Ich denke schon, dass da noch was kommt. Wenn es gut läuft, bieten wir den Keyfender auch noch in einer kleineren S-Variante an.

Welche Tipps könnt ihr anderen Unternehmensgründern mit auf den Weg geben?

Eine gründliche Analyse des Bedarfs und der Marksituation ist enorm wichtig. Man muss sich immer Feedback einholen und gut abwägen, ob eigentlich jemand das Produkt braucht und wer die potentiellen Käufer sind. Es ist dazu am besten, Menschen zu fragen, die man nicht kennt. Freunde und Bekannte verwässern oft das Feedback. Man darf nicht den Fehler machen, etwas am Bedarf der Menschen vorbei zu entwickeln.
Man sollte sich schon sehr rechtzeitig um Vertriebskanäle bemühen und einschätzen, wieviel man in etwa absetzen kann.

Vielen Dank für das interessante Interview, Sylvia und Christoph! Wir wünschen euch für eure Crowdfunding-Kampagne und darüber hinaus ganz viel Erfolg mit eurem praktischen Outdoor-Produkt! 🙂

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