Tipps für dein Bewerbungsanschreiben

Tipps für dein Bewerbungsanschreiben

Hebe dich mit einem kreativen Bewerbungsanschreiben von der Menge ab. | © Foto von slightly_different auf pixabay.com

Das Anschreiben ist neben deinem Lebenslauf das Herzstück deiner Bewerbung. Egal ob du dich für eine Bewerbungsmappe oder für eine E-Mail-Bewerbung entscheidest – dein Anschreiben sollte einigen Anforderungen genügen, um bei dem zuständigen Personalverantwortlichen einen guten Eindruck zu hinterlassen und dich möglichst positiv von deinen Mitbewerbern abzuheben.

Wie dein Anschreiben aufgebaut sein sollte, welche Inhalte nicht fehlen sollten und worauf du sonst noch achten solltest, erfährst du im Folgenden.

Aufbau deines Bewerbungsanschreibens (DIN 5008)

Der Aufbau eines Bewerbungsanschreibens gleicht dem eines gewöhnlichen Briefes. Um beim Layout deines Bewerbungsanschreibens nichts falsch zu machen, kannst du auf eine Vorlage nach der Norm DIN 5008 zurückgreifen. Diese Norm regelt die Form geschäftlicher Briefe und hilft dir dabei, dein Anschreiben ordentlich aufzubauen.

Deine Formalien gehören in die Kopfzeile, d.h. Vor- und Nachname, Anschrift, E-Mail-Adresse und Telefonnummer. So machst du es dem Personalverantwortlichen möglichst leicht, Kontakt zu dir aufzunehmen.
Darunter steht das Datum.

Wiederum darunter stehen linksbündig Vor- und Nachname des Personalverantwortlichen und die Anschrift des Unternehmens. Versuche, deine Bewerbung möglichst an die verantwortliche Einzelperson zu adressieren und vermeide Verallgemeinerungen wie „An die Personalabteilung“.
Unter die Adresse des Unternehmens gehört nun eine konkrete Betreffzeile, aus der hervorgeht, um welche Stelle du dich bewirbst.
Auf die Betreffzeile folgt dann das Herzstück deines Anschreibens – der Text über deine Erfahrungen, Motivationen und Leistungen.
Am Ende musst du dein Anschreiben noch handschriftlich unterschreiben.
Ganz ans Ende gehört nun nur noch das Anlagenverzeichnis, dem der Personalverantwortliche unkompliziert entnehmen kann, welche Dokumente du deinem Bewerbungsanschreiben beilegst.

Dein Anschreiben – Aufbau des Bewerbungstextes

So weit so gut – Wenn du in der Vergangenheit bereits geschäftliche Briefe geschrieben hast oder eine Vorlage für einen Brief gemäß der Norm DIN 5008 gefunden hast, sollte dir der grundsätzliche Aufbau deines Briefes nicht schwerfallen.

Deutlich mehr Fragen wirft in der Regel der Aufbau des Haupttextes auf. Im Folgenden findest du daher die Antworten.

In der Einleitung deines Schreibens nimmst du zunächst Bezug auf die ausgeschriebene Stelle und beschreibst deine Motivation. Vermeide dabei abgedroschene Formulierungen wie „Hiermit bewerbe ich mich um…“. Diesen Satz hat jeder Personalverantwortliche bereits zu Genüge gelesen.

Im Hauptteil des Anschreibens geht es darum, für dich selbst zu werben. Mach Marketing für dich selbst, indem du die folgenden Fragen beantwortest:

  • Was qualifiziert dich für diese Stelle?
  • Wieso bist du der perfekte Bewerber?

Nimm anschließend Bezug zum Unternehmen und mache deutlich, welchen Mehrwert du für den Arbeitgeber mitbringst. Beantworte dabei die Frage, wieso du dich für dieses Unternehmen und genau für diese Stelle beworben hast.

Im Schlussteil solltest du nun gegebenenfalls auf deine Vorstellungen hinsichtlich Gehalt oder Arbeitszeiten eingehen. Ob diese Angaben in der Bewerbung bereits erwünscht sind, erfährst du in der Stellenausschreibung.

Letztlich beendest du dein Bewerbungsanschreiben mit einer höflichen und freundlichen Grußformel, indem du dich beispielsweise im Voraus für das Interesse und die Bemühungen des Personalverantwortlichen bedankst und betonst, dass du dich freuen würdest, das Unternehmen in einem persönlichen Vorstellungsgespräch von deiner Eignung überzeugen zu dürfen.

Zuletzt fehlen nur noch freundliche Grüße, dein Name inklusive handschriftlicher Unterschrift und ein Anlagenverzeichnis.

Die persönliche Anrede

Wir alle finden es doch sympathischer, mit unserem eigenen Namen angesprochen zu werden als mit einer allgemeinen Grußformel wie „Sehr geehrte Damen und Herren“. Ebenso geht es auch den Personalverantwortlichen. Falls in der Stellenausschreibung bereits ein Ansprechpartner genannt wird, solltest du deine Bewerbungsunterlagen direkt an ihn adressieren und den Personalverantwortlichen in deinem Anschreiben persönlich ansprechen („Sehr geehrter Herr Mustermann“).

Wenn du dich in einem recht kleinen Unternehmen bewirbst, in dem es keine große Personalabteilung, sondern bloß einen einzelnen Personalverantwortlichen gibt, kannst du gegebenenfalls auch auf der Unternehmenswebsite in Erfahrung bringen, wer für deine Bewerbung zuständig ist.

Lügen haben kurze Beine.

In der Regel werden Bewerbungsanschreiben ein wenig verschönert. Das ist soweit auch schön und gut, sofern du trotzdem bei der Wahrheit bleibst. Es ist schon in Ordnung, bei der Eigenwerbung ein wenig dicker aufzutragen als man es vielleicht in einem privaten Gespräch unter Freunden tun würde. Auf keinen Fall aber darfst du den Personalern Lügen auftischen. Denn falls deine Lüge in der Zukunft auffliegt, wenn dich das Unternehmen anschließend eingestellt hat, ist dies ein Grund für eine fristlose Kündigung. Selbst wenn dich das Unternehmen nicht kündigt, steht dir eine super peinliche Situation bevor, wenn deine Lüge aufgedeckt wird.

Die Inhalte – In der Kürze liegt die Würze.

Das Anschreiben deiner Bewerbung sollte nicht länger als eine Seite sein. Das heißt, du musst möglichst schnell die Aufmerksamkeit des Personalmanagers wecken und dein Anliegen sowie deine Qualifikationen prägnant benennen anstatt lange um den heißen Brei herum zu reden.

Auch wenn dein Anschreiben den Umfang einer Seite nicht überschreiten sollte, muss der Inhalt möglichst vollständig sein und deine Motivationen sowie deine Qualifikationen auf den Punkt bringen.

Achte dabei darauf, dass deutlich herauskommt, wieso du dich für diesen Beruf entschieden hast und wieso du dich genau für diese Stelle in diesem Unternehmen entschieden hast.
Benenne außerdem deine relevanten Qualifikationen, die dich zum perfekten Bewerber für diese Stelle machen. Fokussiere dich dabei nicht ausschließlich auf vergangene Meilensteine deines Lebenslaufs, sondern auf die Fähigkeiten und Kenntnisse, die du in das neue Unternehmen mit einbringen kannst. Deinen Lebenslauf kann sich der Personaler schließlich auch selbst nochmal durchlesen, dafür benötigt er nicht dein Anschreiben.

Beziehe dich bei der Beschreibung deiner Qualifikationen nicht ausschließlich auf fachliche Kompetenzen, sondern ebenso auf Social Skills. Diese sind vor allem bei der Bewerbung auf eine Führungsposition äußerst relevant.
Als Absolvent, der auf der Suche nach seiner ersten festen Stelle ist, solltest du in deinem Bewerbungsanschreiben außerdem vor allem auch deine Studienschwerpunkte benennen.
Als berufserfahrene Person solltest du deinen Fokus wiederum eher auf bisherige Positionen sowie erfolgreich gemeisterte Projekte legen.

Sachlichkeit vs. Emotionen

Es ist schon richtig, dass Bewerbungen professionell und seriös geschrieben sein sollten. Das ist jedoch nicht mit purer Sachlichkeit zu verwechseln.

Auf der einen Seite sind sachliche Informationen auf jeden Fall notwendig, um den Personalverantwortlichen ein Bild von deinen Qualifikationen, Kenntnissen und Fähigkeiten zu vermitteln. Sachliche Informationen zu liefern ist also keinesfalls falsch.

Häufig werden Bewerbungsschreiben jedoch „zu sachlich“ geschrieben, indem emotionale Begriffe und Äußerungen gänzlich ausgelassen werden. Dabei geht es in deinem Bewerbungsschreiben jedoch nicht nur darum, trocken über deine Qualifikationen zu schreiben, sondern auch darum, dich vor den Personalverantwortlichen sympathisch und authentisch wirken zu lassen.
Durch zu sachliches Schreiben kommt es zudem immer wieder zu klischeehaften Formulierungen, von denen jeder Personalverantwortliche bereits mehr als genug gelesen hat. Versuche daher, dein Bewerbungsanschreiben abwechslungsreich zu formulieren, sodass dir der Personaler Glauben schenken kann und deine Formulierungen nicht für leere Floskeln hält.

Nimm Bezug auf die Stellenausschreibung.

Einige Stellenausschreibungen sind sehr allgemein gehalten – und du könntest theoretisch die gleiche Bewerbung verschicken wie an ein anderes Unternehmen.

Andere Stellenausschreibung beinhalten gezielte Fragen, die im Rahmen der Bewerbung beantwortet werden sollen.

Wenn in der Stellenausschreibung beispielsweise um Bewerbungen mit Gehaltsvorstellungen gebeten wird, solltest du diese Frage in deinem Anschreiben auch beantworten.

Auch beruflich weniger relevante Aspekte kannst du Bezug nehmen, um dich sympathisch zu machen. Wenn ein junges Startup in seiner Stellenausschreibung beispielsweise mit leckerem Kaffee „wirbt“, könntest du schreiben, dass du lieber Tee trinkst, aber das Team trotzdem gern unterstützen würdest.

Wenn die Personalverantwortlichen sehen, dass du dich intensiv mit ihrer Stellenausschreibung auseinandergesetzt hast, wirst du dich ganz leicht positiv aus der Masse abheben können.

Du bist noch in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis? – Bitte um Vertraulichkeit.

Falls du dich derzeit in einem ungekündigten Job befindest und dein aktueller Arbeitgeber nichts von deiner Bewerbung mitbekommen soll, so solltest du in deinem Anschreiben um Vertraulichkeit bitten. Hierfür kannst du beispielsweise ganz unkompliziert schreiben: „Da ich mich derzeit in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis befinde, möchte ich Sie bitten, diese Bewerbung vertraulich zu behandeln.“ Außerdem kannst du im Zuge dessen gegebenenfalls anmerken, zu welcher Uhrzeit dich der Personalverantwortliche am besten erreichen kann.

Related articles