Komfortable E-Scooter von STEEREON: Gründerinterview
Wir hatten die Möglichkeit, ein Interview mit Maximilian Camp zu führen – einem der Gründer der STEEREON GmbH. Gemeinsam mit seinen Mitgründern Felix Vreden und Marvin Panek hat er verschiedene E-Scooter-Modelle auf den Markt gebracht.
Unter der Marke STEEREON verkauft ihr E-Scooter. Was ist das Besondere an euren Modellen?
Wir haben einen Hybrid aus E-Bike und E-Scooter geschaffen. Wir nutzen ausschließlich hochwertige Fahrradkomponenten und schaffen damit eine ideale Symbiose zwischen beiden Fahrzeugkonzepten.
Außerdem punktet STEEREON mit einzigartiger Sportlichkeit durch besondere Fahrdynamik. Dadurch entsteht ein Carving Gefühl beim Fahren – und das im Stehen oder im Sitzen.
STEEREON zeichnet sich durch Qualität und Langlebigkeit aus – Made in Cologne. Wir nutzen, dort wo es möglich ist, lokale Zulieferer und bauen die Fahrzeuge selbst in Köln zusammen.
Wie schnell kann man mit einem STEEREON E-Scooter fahren?
STEEREON fährt 20 km/h in der Stehvariante und 25 km/h in der Sitzvariante.
Für wen sind eure E-Scooter geeignet? Braucht man einen Führerschein?
Wir haben verschiedene Zielgruppen. Im Wesentlichen lassen sich diese unterteilen in Pendler, Personen, die eine ergänzendes Mobilitätskonzept für ihr Hobby suchen (bspw. Camping, Boot, Pferdesport) oder solche, die ein reines Fun-Gerät suchen, mit dem sie im Verkehr auffallen möchten.
Ein Mofa-Führerschein wird nur für die Variante S25 benötigt.
Was macht euren Scooter besonders? Wodurch hebt er sich von anderen ab?
Die S-Modelle sind aktuell bereits verfügbar und heben sich durch die patentierte Allradlenkung vom Wettbewerb ab. Kein anderer Scooter vermittelt solch ein Fahrgefühl. Aufgrund der agilen Fahrdynamik muss man sich hiermit aber auch in Ruhe vertraut machen.
Die C-Modelle sind ab Frühjahr 2021 verfügbar. Sie sind, im Gegensatz zu den S-Modellen, eher auf Komfort und besonders einfaches Fahrverhalten ausgelegt. Erste Tests und das Kundenfeedback unterstreichen, dass wir hier den wohl fahrstabilsten und somit auch sichersten faltbaren E-Scooter auf dem Markt anbieten werden. Der Kunde kann sich also nachher entscheiden, ob er es lieber sportlich oder komfortabel mag.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen, einen eigenen E-Scooter zu entwickeln? Was hat euch inspiriert?
Die Idee entstand in der TH Köln. Mein Mitgründer Felix hat die Allradlenkung während seiner Bachelorarbeit erfunden. Inspiriert und unterstützt wurde er dabei durch unseren Mentor, Herr Prof. Dr.-Ing. Frantzen, welcher das Labor für Fahrzeug- und Mobilitätskonzepte an der TH Köln leitet.
Aufgrund der Funktionalität, des enormen Spaßfaktors und der Einzigartigkeit des Fahrzeugs hat die Hochschule die Erfindung patentieren lassen und uns motiviert, das Projekt auszugründen.
Wann habt ihr euer Unternehmen gegründet? Wie lange hat es von der ersten Idee bis zu eurem ersten handfesten Scooter gedauert?
Vollzeit arbeiten wir an dem Projekt seit August 2017. Die GmbH haben wir dann im März 2018 gegründet. Bis wir den ersten marktnahen Scooter vor uns stehen hatten, hat es ca. sechs Monate gedauert. Es folgten dann weitere Prototypphasen, um das Produkt wirtschaftlich und technisch zu optimieren. Insgesamt sind knapp drei Jahre bis zum Marktstart vergangen.
Wer gehört alles zum Team hinter STEEREON?
Aktuell sind wir zu fünft. Drei Gründer, Felix, Marvin und ich (Maximilian), unser Vollzeitmitarbeiter Andre und unser Praktikant Muhamad.
Auf welche 3 Meilensteine, die ihr seit eurer Unternehmensgründung erreicht habt, seid ihr besonders stolz?
Ein erster Meilenstein war die Finanzierung durch einen strategischen Investor und eine große Landesbank.
Außerdem sind wir stolz darauf, dass der Verkauf und die Auslieferung der ersten Fahrzeuge im Sommer 2020 angelaufen ist.
Besonders freuen wir uns über die hohe Anzahl an glücklichen Kunden, die uns regelmäßig auf dem Laufenden halten.
Worin bestanden für euch persönlich während des Gründungsprozesses die größten Schwierigkeiten?
Der Start von 0. Uns fehlten zu Beginn sowohl die Erfahrung als auch die Expertise im Gründungsprozess.
Ein weiteres Hindernis lag in der Time to market: Mit wenigen finanziellen und personellen Ressourcen ist es schwierig, trotzdem eine akzeptable Zeit bis zum Markteinstieg zu realisieren.
Außerdem war der Genehmigungsprozess eine Herausforderung. Ein Fahrzeug im deutschen Straßenverkehr genehmigen zu lassen, ist definitiv nicht mal eben so gemacht.
Wie sieht ein gewöhnlicher Arbeitstag in eurem Startup aus?
Gewöhnlich gibt es zum Glück nicht. Genau das macht den Job ja so spannend. Die Themenfelder wechseln aufgrund der rasanten Entwicklung ständig und man muss sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen.
Wie versucht ihr, die STEEREON E-Scooter bekannter zu machen? Worauf setzt euer Startup im Marketing?
Die besten Erfolge konnten wir bisher über Content Marketing und über diverse Messen erzielen. Ein besonderer E-Scooter wie STEEREON wirkt einfach am besten, wenn er in echt betrachtet und getestet werden kann.
Wo seht ihr euch und euer Unternehmen in 5 Jahren? Welche Ziele wollt ihr mit eurem Unternehmen erreichen?
Wir wollen nicht primär wachsen um jeden Preis. Unser nächstes großes wirtschaftliches Ziel ist es, den Break Even zu erreichen und nachzuweisen, dass unser Geschäftsmodell profitabel sein kann.
Weiterhin wollen wir weitere Fahrzeugmodelle am Markt etablieren. Ziel ist es perspektivisch, sowohl günstigere als auch schnellere Abkömmlinge unserer aktuellen Fahrzeuge am Markt anzubieten.
Wir wollen weiterhin in Köln bleiben und auch hier die Fahrzeuge bauen. Made in Cologne soll auch langfristig ein klares Differenzierungsmerkmal sein.
Welche 3 Tipps möchtet ihr anderen Unternehmensgründern mit auf den Weg geben?
1. Nicht zu früh den Kopf in den Sand stecken.
2. Hört auf eure Kunden, denn die zahlen am Ende euer Produkt.
3. Habt Spaß an der Arbeit. Wenn die Leidenschaft fehlt, dann hat das Projekt auch keine Erfolgsaussichten.
Vielen lieben Dank, lieber Maximilian, dass du dir die Zeit für all unsere Fragen genommen hast! Wir wünschen euch alles Gute für die Zukunft! 🙂