Schonmal über eine Gründerberatung nachgedacht? | © Foto von Helloquence auf unsplash.com

Wer sein erstes eigenes Unternehmen gründet, hat in der Regel unendlich viele Fragen im Kopf. Welche Produkte oder Dienstleistungen soll ich anbieten? Wie soll ich mein Angebot vermarkten? Wie kann ich die Unternehmensgründung finanzieren? Kann ich die Kleinunternehmerregelung nutzen? Wie muss ich meine Einkünfte versteuern?

Bei all diesen Fragen weiß man nicht wirklich, wo man anfangen soll und wen man bei welchen Belangen um Hilfe bitten kann. Daher gibt es die Möglichkeit, sich von einem Gründungsberater bzw. von einem Gründercoach unterstützen zu lassen.

Was macht ein Gründungsberater bzw. ein Gründercoach?

Ein Gründungsberater oder Gründungscoach hilft dir dabei, einen Businessplan zu entwerfen. Außerdem gibt er dir Kritik und konstruktives Feedback zu den Dingen, die du bereits im Alleingang erarbeitet hast. Dabei beleuchtet er Aspekte, die du bisher nicht oder nur in zu geringem Maße berücksichtigt hast.
Ein kompetenter Gründungsberater kennt sich mit dem Markt und dem darauf herrschenden Wettbewerb aus und kann deine Geschäftsidee entsprechend einordnen. Während Freunde und Bekannte deine Geschäftsidee häufig nur sehr oberflächlich beurteilen können, hilft dir ein Gründercoach dabei, deine Geschäftsidee aus allen Blickwinkeln zu betrachten und Verbesserungspotenziale aufzuspüren.
Des Weiteren unterstützt dich ein Gründungsberater (falls nötig) bei der Beschaffung eines Kredites und bei der Beantragung möglicher Förderungen und Zuschüsse.
Letztlich hilft dir dein Gründercoach auch bei der Vermarktung deines Unternehmens bzw. deiner Produkte. Dieser Teil der Unternehmensgründung stellt für viele Menschen eine große Herausforderung dar. Dabei ist die Vermarktung deiner Produkte besonders wichtig. Denn wenn keiner dich und dein Angebot kennt, dann wird auch keiner bei dir einkaufen oder deine Dienstleistungen in Anspruch nehmen – ganz egal, wie gut dein Angebot ist.

Vorteile einer Gründungsberatung

Wie du siehst, kann dich ein Gründungsberater bzw. ein Gründercoach in sämtlichen Belangen hinsichtlich der Unternehmensgründung unterstützen. Außerdem gibt er dir ein ehrliches und konstruktives Feedback und beleuchtet dabei auch Aspekte, an die du zuvor nicht gedacht hast.
Somit ist eine Gründungsberatung eine Investition in die Zukunft. Du kannst dir durch eine kompetente Beratung teure Fehler ersparen.

Nachteile einer Gründungsberatung

Aufgrund der großen Hilfe einer Gründungsberatung geht diese mit recht hohen Kosten einher. Die gesamten Kosten belaufen sich häufig auf rund 1500 bis 3000 Euro. Das stündliche Honorar des Beraters beträgt dabei bei 50-80-prozentiger Förderung etwa 30 bis 60 Euro. Das ist ganz schön viel Geld, wenn man überlegt, dass du zu diesem Zeitpunkt noch keine oder nur geringe Gewinne mit deinem Unternehmen erzielt hast. Diesen Kosten müssen jedoch auch diejenigen Kosten gegenübergestellt werden, die dir entstehen würden, falls du schwerwiegende Fehler während deiner Unternehmensgründung machen würdest.

Förderprogramme nutzen

Um die Kosten für die Gründungsberatung nicht vollkommen allein tragen zu müssen, hast du die Möglichkeit, an einem Förderprogramm teilzunehmen. Je nachdem wo du wohnst und in welcher Branche du tätig bist, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Förderung.
Um eine Förderung zur Gründerberatung beantragen zu können, musst du dich zunächst für einen persönlichen Gründerberater entscheiden. Nachdem du mit ihm abgeklärt hast, welche Schwerpunkte während deiner Gründerberatung behandelt werden sollen, kannst du gemeinsam mit ihm einen entsprechenden Antrag stellen. Den Vertrag mit deinem Gründerberater solltest du erst dann unterschreiben, wenn dir offiziell bestätigt wurde, dass dein Förderantrag bewilligt wird. Andernfalls musst du die gesamten Kosten für die Beratung alleine tragen.

Vorbereitung auf eine Gründerberatung

Um die Kosten für deine Gründerberatung möglichst gering zu halten, solltest du dich so gut wie möglich darauf vorbereiten. Kläre vor dem ersten Termin mit deinem Gründungsberater alle Aspekte deiner Unternehmensgründung soweit wie möglich und trage so viele Informationen wie möglich zusammen.
Anschließend solltest du eine Liste mit allen offenen Fragen erstellen, an der du dich während des Gründercoachings orientieren kannst.
Gehe diese Liste vor deinem ersten Termin zur Gründerberatung noch einmal durch und hinterfrage alle Fragen: Brauchst du hierfür wirklich ein Coaching? Oder kannst du die Antwort ganz schnell selbst in Erfahrung bringen, indem du beispielsweise im Internet recherchierst?
Versuche nun noch einmal, alle fehlenden Antworten in Erfahrung zu bringen. Aspekte, die sich dir trotzdem noch nicht hundertprozentig erschließen, kannst du dann mit deinem Gründungsberater besprechen.
Stell dich außerdem darauf ein, Kritik zu erhalten und an deiner Gründungsidee feilen zu müssen. Voraussichtlich werden deine Ansätze noch nicht perfekt sein. Deshalb gehst du schließlich zur Gründungsberatung. Um von einer Gründungsberatung profitieren zu können, musst du dich für Kritik von deinem Gründercoach öffnen, auch wenn ein ehrliches Feedback manchmal hart sein kann.