Kinderleichtes Newsletter-Marketing – Interview mit Campaign.Plus

Kinderleichtes Newsletter-Marketing – Interview mit Campaign.Plus

Campaign.Plus erleichtert den Newsletter-Versand | © Foto von Campaign.Plus GmbH

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Als erster Gast im Hidden Champions Podcast hat Sergei Brehm uns Einblicke in das Campaign.Plus Newsletter Programm gewährt und uns auf eine Zeitreise zurück zu den Anfängen des Startups mitgenommen.

Stelle gern einmal vor, was ihr bei Campaign.Plus genau anbietet.

Campaign.Plus ist eine E-Mail-Marketing Software für Händler, für den E-Commerce, für KMU und kleine Versender. Wir haben uns auf Online Shops spezialisiert und stellen ganz spezielle Werkzeuge bereit, um denen das Leben zu erleichtern, z.B. Kampagnen-Strecken aufgrund von Kaufverhalten aufbauen oder solche Funktionen wie die Ein-Klick-Übernahme von Produkten in meinen Newsletter. Damit ist eine sehr individuelle Kundenansprache möglich. Und gerade heute ist es wichtiger denn je, relevanten Inhalt zu liefern.

Weshalb würdest du sagen, ist Campaign.Plus besser als z.B. Clever Reach, MailChimp oder andere Anbieter?

„Besser als“ finde ich immer schwierig zu sagen. Klar, ich brenne für unser Produkt, keine Frage. Aber man muss das immer individuell betrachten und schauen, was zu seinen Anforderungen passt. Aber wenn ich jetzt speziell auf deine Beispiele eingehe, gab es erst vor kurzem wieder ein Gerichtsurteil, was die amerikanischen Kollegen nicht so gut dastehen lässt, was den Datenschutz angeht. Allein deswegen würde ich persönlich z.B. auf einen deutschen Anbieter setzen oder zumindest einen Anbieter innerhalb der EU. Dann ist unsere Stärke ebenfalls die Kundennähe, wenn ein Kunde jetzt beispielsweise ein Unternehmen hat, das auch in der EU tätig ist.

Ein weiterer Punkt ist die Preisstruktur: Man kann bei uns sehr günstig starten und das ist für jeden wichtig, der nach außen mit dem Marketing beginnen möchte.

Kannst du einmal kurz erklären, was euer Preis ist und wie sich der zusammensetzt.

Wir sind, was den Preis angeht, sehr transparent. Wir berechnen nach Volumentarif NAP. Man kann aber auch kostenlos starten – also besonders diejenigen, die gerade erst anfangen. Das ist natürlich super, weil man die 1000 E-Mails im Monat gratis verschicken kann und dabei gleichzeitig keine Begrenzungen in der Kontaktanzahl hat. Also eigentlich perfekt für jedes Startup.

Was genau ist deine Aufgabe im Unternehmen?

Ich habe verschiedene Aufgaben, aber momentan liegt mein Fokus bei Campaign.Plus auf der Produktentwicklung. Ich kümmere mich um die Planung und Einführung von neuen Funktionen. Außerdem ist mein persönliches kleines Baby Cornerstone. Das ist eine Erweiterung von Campaign.Plus, die sich damit beschäftigt, einen Zugang für den Einzelhandel in die digitale Welt zu bieten – und da sind wir schon sehr weit. Die Veröffentlichung des Tools wird wahrscheinlich Mitte des Jahres erfolgen und da bin ich schon sehr gespannt, wie das ankommen wird. Da sehe ich sehr großes Potenzial.

Welche Funktionen kann man bei Campaign.Plus dann noch erwarten?

Ganz wichtig ist für uns, dass die Integration in möglichst vielen Shops gut funktioniert. Plug-Ins sind da ein Thema, aber auch Shop-Funktionen, wie z.B. Abbrecher, sind uns wichtig. Und um die abzuholen, wollen wir eine Lösung schaffen, die möglichst breit einsetzbar ist.

Wie lange machst du das jetzt schon?

Ich bin jetzt im Bereich E-Mail-Marketing seit über 7 Jahren dabei. Angefangen habe ich bei dem E-Mail-Marketing-Tool sendeffect, was auch zu Campaign.Plus gehört und vor allem Spezialist für sehr große Aussendungen ist. Bei sendeffect verschicken wir ungefähr eine Milliarde E-Mails im Monat bei Hoch-Zeiten. Campaign.Plus ist in die Familie von sendeffect dazugekommen, weil wir irgendwann bemerkt haben, dass wir mit dem Angebot nicht alle Kunden zufriedenstellen können – zumindest nicht die kleineren Versender und Onlineshops. Deswegen haben wir Campaign.Plus mit ins Boot geholt. Seitdem bin ich überwiegend bei Campaign.Plus aktiv und versuche die Erfahrungen, die ich bei sendeffect gemacht habe, soweit zu entwickeln, dass Campaign.Plus davon auch profitiert.

Wie hat sich das Unternehmen in der Zeit, seit du dabei bist, entwickelt?

Die Wandlung war sehr stark. Die Ursprünge von Campaign.Plus lagen im Bereich Performance Marketing. Der Gedanke war, eine Plattform für Großversender zu schaffen. Da das nicht gut funktioniert hat, kam irgendwann sendeffect dazu. Campaign.Plus hat ein sehr hohes Know-how, was die Softwareentwicklung angeht, aber nicht was das Versenden von E-Mails betrifft. Und da ist sendeffect sehr, sehr stark. Wir haben uns zum Glück gefunden und können uns sehr gut ergänzen. Die Entwicklung ging weg von Großversendern, hin zu Onlineshops und kleineren Versender, die ganz andere Anforderungen haben und auch oft selber optimieren möchten. Das war die größte Transformation.  

Was würdest du sagen, war der größte Erfolg, den du bisher bei Campaign.Plus miterleben konntest?

Es sind meistens die kleineren Sachen, die einen prägen. Vor allem Kunden, die einem ein Erfolgserlebnis verschaffen. Zurzeit hatten wir einen neuen Kunden, der mit 12 Onlineshops in 15 Ländern aktiv ist. Und so ein Kunde braucht eine intensive Betreuung. Da muss firmenübergreifend organisiert werden. Darunter deren IT-Firma und Onlineshops, was auch technische Herausforderungen darstellt. Und wenn man das dann zum Laufen bekommt und der Kunde auch noch zufrieden ist, ist das ein tolles Erfolgserlebnis.

Wir haben ein weiteres Erfolgserlebnis, das noch nicht offiziell bekanntgegeben worden ist und es daher Premiere ist, wenn ich das jetzt hier erwähne. Wir sind eine enge Partnerschaft mit der IT-Recht Kanzlei eingegangen. Die technische Integration ist vollständig abgeschlossen und aus dieser Partnerschaft verspreche ich mir sehr viel. Die Zusammenarbeit bisher ist super und die Mandanten von der IT-Recht Kanzlei dürfen sich auf was echt Tolles freuen.

Was können die Kunden von der IT-Recht Kanzlei erwarten?

Das Wichtigste ist ein gigantischer Preisnachlass. Aber auch besondere kleine Goodies wie Supportzeiten[CL1] , CSA-Versand und auch ein viel einfacherer Einstieg in die Software, weil man den Account direkt aus dem Mandanten-Portal aktivieren kann. Der Start ist einfacher und man profitiert dann auch zusätzlich von ganz besonderen Konditionen. Also auch wieder perfekt für Startups geeignet.

Gab es auch Situationen, in denen ihr mit einer neuen Idee massiv gescheitert seid oder wo eine Funktion gar nicht geklappt hat?

Ja, wie man es halt so bei Software kennt. Man hat eine Funktion umgesetzt, schmeißt die auf den Markt und merkt dann, dass die Leute die nicht so wirklich annehmen. Aber der größte Misserfolg, der bei mir immer noch ein bisschen tief verankert ist, ist eine Partnerschaft mit einem sehr großen Software-Hersteller. Ich möchte jetzt keinen Namen nennen, aber das war mein erstes Projekt bei Campaign.Plus. Das Projekt hat uns sehr viele monetäre Mittel gekostet, also nicht nur Arbeitszeit. Letztendlich haben wir sehr viel entwickelt, sehr viel Zeit und Energie und Geld investiert. Und am Ende wurden die Versprechen, die uns gegeben wurden, nicht gehalten. Das war nicht so schön, aber man hat es dann abgehakt, weitergemacht und daraus gelernt.

Was war da deine Erfahrung: Wie wurde in Deutschland mit so einer Niederlage umgegangen oder hat das extern kaum jemand mitbekommen? Wie seid ihr intern damit umgegangen?

Glücklicherweise waren wir mit dieser Zusammenarbeit noch nicht so weit, dass wir es durch Pressearbeit öffentlich gemacht hätten. Von daher gab es keine Notwendigkeit, das extern zu kommunizieren.

Intern ist es natürlich etwas anderes, weil da ja mehrere Mitarbeiter involviert sind, die auch gewisse Hoffnungen und Herzblut reingesteckt haben. Und wenn das dann nicht klappt, dann drückt das natürlich die Stimmung im Team. Aber da muss man dann das Team wieder motivieren und neue Projekte angehen. Und das hat, glaube ich, bisher auch ganz gut geklappt.

Zurück noch einmal zu den Funktionen, die nicht so gut angenommen wurden. Was waren das für Funktionen? Woran hat es gelegen, dass die von euren Kunden nicht so gut angenommen wurden?

Um ein aktuelles Beispiel zu nennen: Bei uns ist, oder war das so, dass man, wenn man mit seiner eigenen Domain verschicken möchte, seine eigene Domain verifizieren muss, das heißt DNS-Einträge setzen. Jetzt – ohne zu technisch zu werden – muss man ein paar Sachen bei sich im Hosting-Paket oder bei seinem Hoster hinterlegen. Das ist für viele, besonders die kleineren Unternehmen, die keine IT-Abteilung haben, sehr schwierig bzw. wissen sie gar nicht, wo sie beginnen sollen. Aber es ist notwendig, das zu machen. Und das war bisher immer eine Hürde, die wir, denke ich, ganz gut gelöst haben und die in Zukunft hoffentlich einfacher funktionieren wird.

Ihr seid ja auch noch ein relativ junges Unternehmen. Wie sieht der Alltag bei euch so aus?

Wir sind verstreut über Deutschland hinweg, einfach durch diese Situation mit sendeffect und Campaign.Plus. Letzteres hat den Sitz in Paderborn, sendeffect hat den Sitz in Simbach am Inn. Wir treffen uns digital sehr viel und nutzen verschiedene Messenger. Wie es halt heute so ist. So ist die Arbeit teilweise im Homeoffice, teilweise vom Büro aus. Da gestaltet jeder seinen Alltag selbst. Aber wir halten sehr viel Kontakt auf digitalem Wege, über digitale Meeting Räume und das funktioniert auch super.

Dann hat sich bei euch wahrscheinlich durch die Pandemie gar nicht so viel in der Zusammenarbeit geändert, oder?

Speziell zwischen sendeffect und Campaign.Plus, nicht. Es ist aber noch kuscheliger geworden in dem digitalen Raum, weil viele Kollegen bei Campaign.Plus, aber auch bei sendeffect, ins Homeoffice umgezogen sind und dadurch noch mehr digital kommuniziert wurde.

Magst du zum Schluss noch deine Top 3 Tipps fürs Newsletter Marketing mitgeben?

  • Ein wichtiger Punkt ist Listen Management. Erstens: keine Adressen kaufen. Definitiv nie und nimmer. Das Beste, was man machen kann, ist selbst generieren und dabei wirklich darauf achten, dass man das Double-Opt-In-Verfahren einhält, idealerweise vielleicht sogar mit Blockchain verifiziert – was Campaign.Plus kann. Campaign.Plus ist die weltweit erste Newsletter Software, die fälschungssicher das Double-Opt-In Verfahren dokumentieren kann.

Aber auch das Bounce Management ist beim Listen Management super wichtig. Um zwei Beispiele zu nennen: Das eine ist, dass man die nicht mehr erreichbaren Kontakte automatisch wieder entfernen lässt, weil die Inbox Provider darauf achten, wie hoch die Bounce Rate ist. Je höher die Bounce Rate ist, desto schlechter erfolgt die Einstufung in der Reputation und dementsprechend kommt man schlechter durch in die Inbox.

Und der andere wichtige Aspekt ist, dass nicht mehr zustellbare Adressen manchmal von den Providern zu sogenannten Spam Shops umgewandelt werden. Also Fallen, wo geguckt wird, ob man eine Werbeerlaubnis hat oder nicht. Und die erlischt, sobald jemand sein Konto bei einem bestimmten Provider nicht mehr hat.

Kurz gesagt: Listen Management ist ein super wichtiges Thema.

  • Dann ein wichtiger Tipp: Abmeldung. Die Abmeldung würde ich euch empfehlen, wirklich einfach zu gestalten. Lasst denjenigen gehen, wenn er gehen möchte. Andernfalls würde er vielleicht auf Spam klicken und das würde wiederum die Reputation beeinflussen, sodass ich dann auch bei denjenigen, die eigentlich Lust haben auf meinen Newsletter, nicht mehr gut durchkomme.
  • Dritter Punkt ist Relevanz. Das Schaffen von Relevanz ist super wichtig, um einfach das Engagement zu steigern, die Leute bei der Stange zu halten und auch Kundenbindung zu betreiben.

Was hast du da für Tipps, um relevante Inhalte zu liefern?

Wenn man einen Onlineshop hat, kann allein das Bestellverhalten aufschlussreich sein, z.B. die Betrachtung, in welchem Produktkategorien Personen bestellen.

Wenn ich keinen Onlineshop habe, könnte ich einfach mal fragen: „Hey, was interessiert dich denn überhaupt?“ Das sollte nicht direkt beim Anmelden passieren, sondern nachgelagert.

Oder aber auch die Analyse von Klick- und Öffnungsverhalten kann helfen. Wenn z.B. jemand den Newsletter geöffnet hat, aber noch nie geklickt hat, dann weiß ich, dass er vielleicht das Thema nicht so toll findet wie derjenige, der bei dem gleichen Thema immer geöffnet oder immer geklickt hat. Man kann also auf verschiedene Art und Weisen herausfinden, was für den Kontakt relevant ist.

Angenommen, man arbeitet jetzt mit eurem Newsletter Tool, wie kann man das in der Praxis am besten umsetzen?

Wir haben verschiedene Möglichkeiten. Man könnte nach bestimmten Kriterien selektieren. Wenn man einen Datensatz hat und bei diesem Datensatz gespeichert ist, was der Kontakt als Letztes bestellt hat, könnte man eine Selektion erstellen und auf diese eine ganz spezielle Kampagne fahren.

Man könnte aber auch Automationsstrecken bauen, die aufgrund von bestimmten Reaktionen erfolgen, z.B. eine Anmeldung zu einem ganz bestimmten Newsletter.

Im Newsletter selbst, gibt’s bei uns auch dynamische Inhalte. Sprich, man könnte bestimmte Inhalte oder Bereiche des Newsletters nur ganz bestimmten Zielgruppen ausspielen. Ein Beispiel ist: Man hat Produkte, die eher für Frauen relevant sind, und man hat Produkte, die eher für Männer relevant sind. Man hat außerdem die Information „Herr“ und „Frau“ als Anrede. Dann könnte man den einen Blog nur für Frauen ausspielen und den anderen nur für Herren. Das allein würde bereits die Relevanz erhöhen. Und genau das ist heute sehr wichtig: Inhalte liefern, die wirklich von Interesse sind.

Hast du Tipps, wie man am besten an qualitativ hochwertige Adressen kommen kann?

Jeden Kontaktpunkt, den ich zum Kunden habe, kann man dazu verwenden, zum Newsletter Anmelden zu animieren. Es kommt natürlich auf das individuelle Unternehmen an:  

  • Wenn man einen Onlineshop hat, eignet sich der Checkout Prozess ganz gut. Dass man dort ein Häkchen einbaut und sagt „Hey, möchtest du nicht unseren Newsletter erhalten?“ Vielleicht kann man auch eine kleine Belohnung mitgeben.
  • Im Einzelhandel könnte man an der Kasse einen QR-Code aufstellen, der ebenfalls zum Newsletter Abonnieren animiert. Bei Campaign.Plus gibt’s sogar die Möglichkeit, Gutscheincodes als Barcode auszuspielen, was ich ziemlich cool finde, weil jemand, der sich z.B. im Einzelhandel zu einem Newsletter angemeldet hat, dann eine Willkommens-E-Mail mit einem Barcode bekommen könnte, den er dann an der Kasse vorzeigt.
  • Im B2B-Bereich könnte man in seiner E-Mail Signatur darauf hinweisen, „Hey, wir haben einen Newsletter, bitte melde dich doch an“.
  • Man könnte sein Sales Teams darauf aufmerksam machen, bei dem Kontakt mit Kunden am Telefon auch mal darauf hinzuweisen.
  • Und Messen sind ein super Ort zum Sammeln von Kontakten.

Hast du ansonsten noch Tipps oder Inspirationen, was man in einen Newsletter reinpacken könnte?

Was ich ziemlich cool finde, sind Live-Daten, z.B. das Wetter. Wenn man den Sitz seines Empfängers kennt, könnte man ihm ortsbezogene Wetterdaten anzeigen. Wenn es thematisch zum Newsletter passt, ist es eine coole Funktion, weil in der Regel der Inhalt von Newslettern sehr statisch ist. Da ist etwas Dynamisches ein toller Kontrast.

Was auch langsam im Kommen ist, sind AMP Newsletter. Sprich interaktive Newsletter, bei denen man auch innerhalb des Newsletters Sachen klicken kann.

Habt ihr bei Campaign.Plus die Möglichkeit solche Live-Daten oder interaktive Elemente einzubauen?

Solche Live-Daten werden in der Regel in Newslettern durch Bilder umgesetzt, die erst live beim Öffnen generiert werden. Das kann man bei Campaign.Plus umsetzen. Einige Kunden von uns verwenden z.B. Countdowns, aber auch sowas wie Wetterdaten wären möglich. Es wäre sogar umsetzbar, Predictions zu machen. Sprich es gibt Anbieter, die vorhersagen können, welche Produkte eine Person interessieren könnten. Das kann man alles bei Campaign.Plus ziemlich einfach umsetzen, auch als Laie.

Vielen Dank für deine Zeit und die vielen wertvollen Tipps rund ums Newsletter Marketing, Sergei.

Falls du dir die die ganze Podcast-Folge über Campaign.Plus anhören möchtest, freuen wir uns, wenn du auf Spotify oder bei Apple Podcasts reinhörst!


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