Interview mit MATCHINGBOX: Softskills im Bewerbungsprozess

Interview mit MATCHINGBOX: Softskills im Bewerbungsprozess

Das Team von MATCHINGBOX © matching box GmbH

Wir haben Simon von MATCHINGBOX interviewt. Er hat uns erzählt, wieso die Softskills bei der Einstellung eines Bewerbers so wichtig sind und wie MATCHINGBOX dieses Wissen in seinem Produkt eingebracht hat. MATCHINGBOX stellt für Arbeitssuchende eine hervorragende Möglichkeit dar, um einen passenden Arbeitgeber zu finden. Andersherum stellt MATCHINGBOX auch für Unternehmen eine ausgezeichnete Lösung dar, um den richtigen Bewerber auszuwählen. – Sieh selbst:

Hallo Simon. Stell dich und MATCHINGBOX doch bitte kurz vor.

Mein Name ist Simon, Werkstudent, Persönlichkeitstyp ENTJ und nun seit knapp einem Jahr bei MATCHINGBOX mit dem Bereich Communications betraut. Dabei zähle ich eigentlich selbst noch voll und ganz zur Zielgruppe meines Arbeitgebers. So schnell kann’s gehen. MATCHINGBOX ist ein innovatives Human Resources Tech-Startup, das mit Hilfe von wissenschaftlichen Analyseverfahren für eine möglichst hohe Passung zwischen Bewerbern und Unternehmen sorgt. Das Konzept verbindet Aspekte der Unternehmenskultur mit Persönlichkeitsstrukturen von Bewerbern, die in herkömmlichen Bewerbungsverfahren gar nicht oder nur sehr rudimentär vorzufinden wären. Wir behandeln das Suchen, Finden und Ausüben von passenden Jobs wie eine Liebesbeziehung.

Wer gehört außer dir noch zum Unternehmen?

Neben mir als Werkstudent zählt natürlich allen voran unser magisches Dreieck der „Stunde Null“, bestehend aus Benjamin, Thomas und Chris, zum Team. Björn und Goran bilden die IT-Flanke, Sascha ist der Mann fürs Design und Dimi, der Neue, greift von nun an im Bereich Business Development an. Man merkt es sofort, es gibt viel zu tun und dementsprechend auch mindestens genauso viel über uns zu erzählen. Los geht’s!

Welche Funktionen bietet MATCHINGBOX für Arbeitssuchende? Inwiefern ist MATCHINGBOX eine Unterstützung bei der Jobsuche?

Wir wissen, was wir können, aber wissen wir auch, wer wir sind? Oftmals ist es genau diese eine Frage, die jungen Talenten im Bewerbungs- und Jobfindungsprozess am meisten Kopfschmerzen bereitet. Denn fachliche Kompetenzen sind mit der Zeit erlernbar, anfassbar, veränderbar. Persönlichkeit und die individuelle Identifikation mit einer Tätigkeit hingegen nicht. Deswegen sind wir mit MATCHINGBOX angetreten, die zeitstabilen und nicht erlernbaren Faktoren Motivation, Persönlichkeit und Passung – eben den ganz eigenen Fingerabdruck eines Menschen – in den Vordergrund der Karriere zu rücken.
Im Kern dessen steht eine wissenschaftliche Online-Analyse, die mit ihren Fragen haarklein untersuchen kann, welche Kompetenzen, Eigenschaften, Merkmale und Präferenzen von Persönlichkeit zu Persönlichkeit überwiegen. Am Ende lässt sich so für jeden, der unser Testverfahren durchläuft, eine sehr genaue Beschreibung des Persönlichkeitstyps ausgeben, die Aufschluss darüber gibt, in welcher Fachrichtung, welcher Unternehmensart, Funktion, Arbeitsumgebung und ganz besonders in welcher Tätigkeit man am besten aufgehoben ist. Im eigenen MATCHINGBOX-Profil werden hierzu alle Analysedaten anschaulich aufbereitet. Von dort aus wird es bald möglich sein, die Analyseergebnisse kompakt im Umfang einer DIN A4-Seite herunterladen, ausdrucken und einer (Initiativ-) Bewerbung beilegen zu können. Der Kern des MATCHINGBOX-Konzepts ist aber seit der Gründung das Matching, in dem die Schnittstelle zu Unternehmen aus unserem Portfolio besteht. Alle registrierten Kandidaten können sich zwar eigenständig mit ihrem Persönlichkeitsfeedback in die große weite Bewerbungswelt begeben, haben aber auch die Möglichkeit, auf Basis dieser erhobenen Analyseergebnisse direkt mit passenden Arbeitgebern gematcht zu werden.

Welche Funktionen bietet MATCHINGBOX für Unternehmen?

Unternehmen haben bei uns diverse Möglichkeiten. Zunächst einmal können sie vom angesprochenen Matching geeigneter Kandidaten Gebrauch machen und sich somit unzählige, oberflächliche Bewerbungen sowie reihenweise ziellose Vorstellungsgespräche sparen. Denn nicht nur Bewerber, auch Unternehmen durchlaufen bei uns eine Analyse, mit Hilfe derer die Unternehmenskultur transparenter dargestellt und mit der Bewerberpersönlichkeit abgeglichen werden kann.
Mindestens genauso wichtig wie das Matching und die Integration neuer Kandidaten ist aber auch die Bindung und Entfaltung bestehender Mitarbeiter. Unternehmen wollen mehr als nur eine besetzte Stelle, ihnen ist zusehends ein langfristiger Partner wichtig, der die weichen Faktoren der Karriere in Einklang von Arbeitgeber und Arbeitnehmer bringt. An dieser Stelle ist unser „MATCHINGBOX Culture Check“ geboren. MATCHINGBOX hilft Unternehmen durch Analysen, Coachings, Seminare und Onboardingprogramme dabei, bestehende Mitarbeiterstrukturen zu optimieren. Passt Steffi überhaupt zu ihrer Stelle im Projektmanagement? Arbeitet die IT-Abteilung in ihrer aktuellen Konstellation so effizient wie möglich? Und würde es vielleicht Sinn machen, hier und da abteilungsübergreifend zu arbeiten, um das Wissensmanagement zu optimieren? All diese Fragen können durch die fokussierte Betrachtung von Arbeitnehmerpersönlichkeit und Unternehmenskultur beantwortet und handlungsschnell angepasst  werden.

Wie teuer ist die Vermittlung für Unternehmen und Arbeitssuchende?

Für die Bewerber- und Kandidatenseite ist und bleibt MATCHINGBOX jederzeit kostenlos! Der Preis für die Unternehmen, die unser Matching nutzen möchten, orientiert sich an verschiedenen Faktoren wie der Unternehmensgröße und der Anzahl an freigeschalteten Kandidatenprofilen. Grundsätzlich geht es aber ab 50 Euro im Monat los. Alle anderen Konzepte und Leistungen, die ganz individuell mit dem Unternehmen abgestimmt werden müssen – beispielsweise der Culture Check – können nicht pauschal beziffert werden.

Was macht MATCHINGBOX besonders gegenüber anderen Vermittlungen zwischen Unternehmen und Arbeitssuchenden?

Besonders macht uns allein schon die Tatsache, dass wir gar keine Vermittlung im engeren Sinne sind. Unser Fokus liegt darauf, ein langfristiger Partner für Bewerber und Unternehmen zu sein, der sich den wirklich unverwechselbaren Faktoren der Karriere widmet und diese gewinnbringend in den Vordergrund stellt. Es geht nicht um die reine Vermittlung oder Besetzung einzelner Stellen, sondern um das passgenaue Einbringen von Stärken innerhalb eines Gesamtkonstrukts. Dass wir matchen, zeigt, dass uns die Vermittlung zwar wichtig ist, aber grundsätzlich steht bei uns die Stärkung der Selbstwahrnehmung und Identifikation mit der eigenen Karrierepersönlichkeit an erster Stelle. Du weißt, was du kannst, aber weißt du auch, wer du bist?

Werden im MATCHINGBOX-Verfahren tatsächlich ausschließlich Soft Skills, also persönliche Kompetenzen berücksichtigt? Werden fachliche Qualifikationen vollständig unberücksichtigt gelassen?

Natürlich können Fach-Skills nicht vollständig außer Acht gelassen werden. Auch bei MATCHINGBOX werden Fachbereiche, Berufsausbildungen, Studiengänge und einige andere Karrierefaktoren erfasst. Doch das, was an unserem Ansatz Alleinstellung schafft, ist die Betrachtung tiefergreifender Merkmale, die in einer solchen Form durch kein anderes Verfahren transparent dargestellt werden können. Wir liefern zusätzlich zu dem, was in jedem Lebenslauf steht und nur für eine oberflächliche Einschätzung reicht, das i-Tüpfelchen: Einen unverkennbaren Fingerabdruck, mit dem es möglich ist, zu beurteilen, ob eine Tätigkeit nun passt oder eben nicht. So entscheiden also nicht mehr ein Zeugnis, Zertifikat oder das subjektive Bauchgefühl von Personalentscheidern über den beruflichen Entwicklungsprozess, sondern die Persönlichkeitsmerkmale.

Wann wurde MATCHINGBOX gegründet und wie hat sich das Unternehmen seitdem entwickelt?

Wir versetzen uns mal zurück in das Jahr 2012. Das Ende der Studienzeit unserer Gründer rückte immer näher. Orientierungslosigkeit und besonders eine gewisse Frage machten sich bei ihnen breit: Wohin soll die berufliche Reise denn nun gehen?
Auch ich musste mir diese Frage vor Antritt des Studiums oder Beginn meiner Beschäftigung hier bei MATCHINGBOX bereits stellen. Sie betrifft uns alle!
Damals wurde aus ersten Überlegungen schnell mehr: Benjamin als Diplom-Psychologe konzipierte akribisch unser heutiges Testverfahren, Chris als damaliger Art Director feilte an den ersten grafischen Vorstößen – und es kam eins zum anderen, sodass man sich letztlich dazu entschloss, im Auftrag aller Studenten, Young Professionals und personalsuchenden Unternehmen konsequent für die Mission zu arbeiten. Einst gestartet in Frankfurt findet man uns heute im schönen Düsseldorfer Medienhafen unter einem Dach mit der Deutschen Hochschulwerbung. Seit der Gründung hat sich bei uns unglaublich viel getan – alleine in dem knappen Jahr seit meinem Einstieg bei matschig box ist mehr passiert als ich mir jemals hätte vorstellen können. So haben wir beispielsweise erst jüngst unsere Persönlichkeitsanalyse adaptiert und auf den Kontext von Karrieremessen angewendet – Messebesucher haben nun die Möglichkeit, im Rahmen eines Kurztests mehr über sich selbst zu erfahren und sofort passende Aussteller auf der Messe vorgeschlagen zu bekommen.

Mit welcher Vision wurde MATCHINGBOX gegründet?

Wir lieben, was wir tun und arbeiten seit jeher hart dafür, dass Jeder dieses Gefühl im Job erleben kann. Denn für jeden Topf gibt es den passenden Deckel – auch im beruflichen Kontext: Jeder sollte sich im Rahmen seiner individuellen Stärken in einem Beruf wiederfinden, der die maximale Identifikation, uneingeschränktes Commitment und eine persönliche Weiterentwicklung ermöglicht.

Wie sieht der Arbeitsalltag in eurem Unternehmen aus?

Wer weiß, wie der Alltag in einem Startup-Unternehmen aussieht, der weiß, dass es nur in den seltensten Fällen einen Alltag gibt. Unsere Tage leben von Agilität, Spontanität und Abwechslung. Damit ist nicht nur die reine Arbeit im Office gemeint, sondern insbesondere unsere Präsenz in verwandten Bereichen: Nahezu wöchentlich sind wir auf Karrieremessen vertreten, zeigen Flagge auf Events oder halten Fachvorträge. Besonders die Arbeit mit Unternehmen erfordert einen hohen Grad an individueller Anpassung und Fallbezug, dass ein waschechter Alltag gar nicht möglich ist – das ist aber auch gut so und für die Weiterentwicklung der Sache absolut förderlich.

Auf welchen erreichten Meilenstein seid ihr besonders stolz?

Wir können es immer noch kaum glauben, was dort seit vergangenen September in unserem Büro zwischen Kühlschrank und Dartscheibe auf einem kleinen Schränkchen thront: Der HR Excellence Award! Einer der renommiertesten Preise der Personalbranche in Deutschland – und wir haben ihn mit unserem Konzept, mit unserer Mission und unserer Umsetzungsstärke tatsächlich gewonnen. Was wir dafür tun mussten? Im Rahmen des größten Etatwechsels der deutschen Agenturgeschichte für die Kommunikationsagentur PHD Germany von heute auf morgen 120 neue und bestehende Mitarbeiter leistungsgerecht handlungsfähig machen. Mit Persönlichkeit und der Gewichtung von personalen Kompetenzen geht so etwas.

Welche 3 Tipps kannst du anderen Unternehmern mit auf den Weg geben, die auf der Suche nach neuen Mitarbeitern sind?

Gib dem Unternehmen ein Gesicht, verleih der Stelle eine Persönlichkeit und überzeuge in der Tätigkeit durch Menschlichkeit.
Verstehe Personal nicht als eine Funktion, sondern als eine übergreifende Mission! Es wäre fatal, zu behaupten, dass die Personalakquisition und -bindung alleine in den Händen der HR-Abteilung liegt. In der heutigen Zeit erlangt das ‚Werbung‘ im Wort ‚Bewerbung‘ mehr denn je eine tiefgründige Bedeutung. Während einerseits Bewerber auf eine gewisse Art für sich werben sollten, ist es andererseits natürlich auch die Aufgabe von Unternehmen, nicht nur für Produkte oder Dienstleistungen, sondern ganz besonders auch für Mitarbeiter zu werben. Funktionieren kann das nur, wenn man Personalmarketing und HR als umfassende Angelegenheit aller Abteilungen sieht, die allesamt ihren Teil dazu beitragen, dem Unternehmen eine Identität und Kultur zu geben. Kulturen fällt es leicht, Persönlichkeiten aufzunehmen – strikte Stellenbeschreibungen sind hingegen statisch und nicht sehr einladend.
Im Angesicht des demographischen Wandels und des Fachkräftemangels wird es immer entscheidender, sich mit der richtigen Identität und HR-Strategie zukunftsfähig aufzustellen. In dieser Herangehensweise sollte sich die Betonung von Persönlichkeitsstrukturen und das Lösen von Konventionen wie „Haben wir schon immer so gemacht“ wiederfinden. Warum nicht so weit gehen und Lebenslauf und Zeugnisse erst nach einem persönlichen Gespräch einfordern? Denn feststehen sollte eines definitiv: Noten lösen keine unternehmerischen Herausforderungen, sondern einzig und allein die Persönlichkeit, die sich dahinter verbirgt.

Lieber Simon, vielen lieben Dank für das interessante Interview zu eurem Unternehmen! Wir drücken euch die Daumen, dass zukünftig noch mehr Personalabteilungen auf MATCHINGBOX zurückgreifen werden, und wünschen euch alles Gute! 🙂

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