Influencer Marketing wird immer bekannter. Jeder spricht davon und jeder scheint sich damit auszukennen. Doch was genau ist ein Influencer eigentlich? Und ist es tatsächlich immer Influencer Marketing, wenn von Influencer Marketing gesprochen wird?

Influencer

Von Influencern spricht man zunächst bei Personen, die großen Einfluss (engl. „influence“ = Einfluss) auf viele andere Menschen ausüben können. Es gibt sowohl online, als auch offline Influencer.
Offline können das all diejenigen Personen sein, die zu vielen Menschen Kontakt haben und auf dessen Meinung viele Menschen Wert legen.
Online sind Influencer vor allem Personen, die viele Abonnenten auf Facebook, YouTube, Instagram, Twitter & Co. vorweisen können, täglich in den Sozialen Medien aktiv sind, ein hohes Markenbewusstsein haben und online den Kauf bestimmter Produkte empfehlen oder davon abraten. Sie haben eine große Gefolgschaft in den Sozialen Medien, sind beliebt, bekannt und ihre Abonnenten Vertrauen auf ihre Meinungen.
Außerdem haben Influencer in den Sozialen Medien häufig einen gewissen Expertenstatus inne.
Unternehmen können die Reichweite und die Glaubwürdigkeit der Influencer nutzen, um bei deren Followern gezielt Kaufanreize zu setzen, ihre Marke bekannter zu machen und/oder die Umsätze zu erhöhen.

Influencer Advertising, Influencer Marketing, Influencer Relations – Wo liegt der Unterschied?

Es kann zwischen Influencer Marketing, Influencer Advertising und Influencer Relations unterschieden werden. Damit Du zukünftig zu denjenigen gehörst, die genau wissen, wovon sie im Bezug auf Influencer sprechen, erklären wir dir im Folgenden, worin sich Influencer Advertising, Influencer Marketing und Influencer Relations unterscheiden, basierend auf den Ausführungen von Robert Levenhagen, dem Gründer von Influencer DB, einer Vermittlungsplattform zwischen Influencern, Agenturen und Unternehmen.

Influencer Advertising

Beim Influencer Advertising geht es zunächst darum, die Reichweite eines Influencers „einzukaufen“ und eine möglichst breite Menschenmasse zu erreichen. Es handelt sich also um Werbung, ebenso wie dies auch bei herkömmlicher Fernseh- oder Printwerbung der Fall ist.
Die Kosten für eine Influencer Advertising Kampagne bemessen sich daher hauptsächlich an der Anzahl der Abonnenten des Influencers.

Vorsicht: Unternehmen sollten bei der Wahl eines Influencers äußerst vorsichtig sein. Denn es ist nicht unüblich, dass YouTuber oder Instagram-Berühmtheiten sich Follower kaufen. Dadurch entstehen für ein Unternehmen möglicherweise Verluste, da es im Rahmen des Influencer Advertisings für vermeintliche Follower bezahlt, hinter denen gar keine realen Personen stecken und die somit auch keine Umsätze generieren können.

Die Influencer waren sich zu Beginn noch nicht so recht darüber bewusst, wie wertvoll ihre Reichweite für Unternehmen sein kann. Daher waren die Preise noch ziemlich gering. Neuerdings fordern die Influencer jedoch immer größere Gegenleistungen. Zudem werden die Abonnenten der YouTuber und Instagram-Stars immer skeptischer gegenüber bezahlten Inhalten in den Sozialen Netzwerken. Daher ist es empfehlenswert, nicht nur die Reichweite eines Influencers, sondern auch dessen Glaubwürdigkeit zu nutzen.

Influencer Marketing

Im Rahmen des Influencer Marketings nutzt ein Unternehmen nicht nur die Reichweite eines Influencers, sondern gleichzeitig auch die Glaubwürdigkeit und Beliebtheit des Influencers. Es geht also nicht ausschließlich darum, eine breite Masse zu erreichen. Stattdessen soll der Influencer seinen Followern ein Produkt empfehlen und dabei seine Glaubwürdigkeit gezielt nutzen, um seine Abonnenten zu Käufen zu animieren. Ein weiterer Vorteil des Influencer Marketings ist es, dass durch die Inhalte der Influencer hochwertiger Content bezüglich des Unternehmens online abrufbar ist und so nicht nur der Bekanntheitsgrad, sondern auch der Ruf des Unternehmens gesteigert werden kann.

Influencer Relations

Von Influencer Relations spricht man, wenn ein Unternehmen sich darum bemüht, nicht nur eine einzelne Kampagne mit einem Influencer ins Leben zu rufen, sondern eine langfristige Beziehung zum Influencer aufzubauen und zu pflegen versucht. Hierzu nimmt das Unternehmen regelmäßig wieder Kontakt zu dem Influencer auf und lässt ihm gelegentlich Geschenke zukommen, wie z.B. Produkte, die das Unternehmen gerade neu auf den Markt bringt. Das Unternehmen und der Influencer treffen in diesen Fällen keine Abmachung darüber, dass der Influencer die Produkte in seinen Social Media Beiträgen erwähnen muss. Es steht dem Influencer als frei, ob er über die Produkte berichtet oder nicht.
Schafft es ein Unternehmen also, ein enges Verhältnis zu einem Influencer aufzubauen, kann es ab und an gegebenenfalls die hohen Kosten für eine Influencer Marketing Kampagne vermeiden, wenn der Influencer freiwillig online über diejenigen Produkte berichtet, die das Unternehmen ihm als Geschenk zur Verfügung stellt.

basierend auf:
Levenhagen, Robert: Reizwort Influencer, in: W&V, 31-2017, S. 30 f.