Eine App gegen Einsamkeit im Krankenhaus – Interview mit Helpcity

Eine App gegen Einsamkeit im Krankenhaus – Interview mit Helpcity

Die helpcity Gründer (v.l.) Stefan Schulz, Oliver Klein und Paul Schonnebeck | © Foto von helpcity UG (haftungsbeschränkt)

Paul Schonnebeck hat gemeinsam mit seinen Helpcity-Co-Gründern Stefan Schulz und Oliver Klein eine Möglichkeit gefunden, um der traurigen Einsamkeit in Krankenhäusern entgegenzuwirken. Wir freuen uns, dass er die Zeit gefunden hat, um uns unsere Fragen zur App helpcity zu beantworten.

Lieber Paul, stell dich und dein Unternehmen bitte kurz vor.

Seit April 2019 bin ich examinierter Krankenpfleger. Während meiner Ausbildung konnte ich mit Schrecken beobachten, wie viele Menschen es gibt, die zuzüglich zu ihrem hohen Leidensdruck durch Krankheiten keine Menschen haben, die sie durch diese oftmals schwierigste Herausforderung in ihrem Leben begleiten.

Diese Erfahrung hat mich und mittlerweile die anderen Gründer, bestehend aus einem erfahrenen Unternehmer und einem Softwareentwickler, dazu bewogen, ein soziales, lokales Netzwerk für Menschen in schwierigen Lebenslagen zu konzipieren.

Welche Ziele verfolgst du mit helpcity?

Unser Anliegen mit Helpcity ist die Frage, wie sich Gemeinschaft und Zusammenhalt im Gesundheitswesen und in der Gesellschaft stärken lassen. Dieses Ziel bekommt seine Bedeutung aus der Entwicklung verschiedener gesellschaftlicher Probleme, wie dem demographischen Wandel, dem Pflegefachkräftemangel und dem Massenproblem der Einsamkeit. Oftmals kann sich in vielen Bereichen, wie z.B. im Krankenhaus, nicht mehr ausreichend um die emotionalen und sozialen Bedürfnisse der Menschen gekümmert werden. Diesen Herausforderungen möchten wir mit Helpcity entgegentreten.

Wann hast du helpcity gegründet? Und wie lange hat es von der ersten Idee bis zur finalen App gedauert?

Im März 2020 haben wir offiziell gegründet. Stefan (Mitgründer und CTO) und ich haben uns lange Gedanken gemacht, ob wir wirklich eine App bauen möchten oder eine PWA (Progressive Web App) erstellen, die sowohl auf dem PC als auch dem Smartphone zu nutzen ist.

Nachdem wir uns dann für die App entschieden haben, hat Stefan ungefähr ein halbes Jahr gebraucht, um diese zu programmieren.

Ist die Registrierung bei helpcity kostenlos?

Ja, uns war von Anfang an wichtig, dass der Nutzer kein Geld ausgeben muss.

Wie monetisiert ihr die helpcity App?

Die Institutionen, mit denen wir zusammenarbeiten, bezahlen eine jährliche Lizenz, um Helpcity anbieten zu können.
In der neuen Version, die wir Anfang November veröffentlicht haben, können sowohl Nutzer aus der Region die App nutzen, als auch Helfer, die durch Erfahrung und Wissen die Patienten unterstützen möchten.

Worauf setzt ihr im Marketing? Wie erfahren Patienten und Pfleger von helpcity?

Wir benutzen Plakate und Flyer, die in den Krankenhäusern ausgehängt bzw. ausgelegt werden

Wer gehört außer dir noch zum Team hinter helpcity?

Zusammen mit meinen Co-Gründern Stefan Schulz (CTO) und Oliver Klein (CPO) haben wir Anfang 2020 Helpcity gegründet. Seitdem haben wir noch einige Mitstreiter dazubekommen: Teresa Zwirner (CMO), die bei Helpcity für das Marketing zuständig ist, und noch drei weitere tatkräftige Unterstützer.

Hat oder hatte die Coronapandemie Auswirkungen auf euer Unternehmen?

Die Corona-Pandemie ist und war ein zweischneidiges Schwert für uns. Auf der einen Seite können wir nicht aktiv in den Krankenhäusern mit den Patienten sprechen und müssen uns auf das Feedback „remote“ verlassen. Auf der anderen Seite haben wir auch eine Menge Zuspruch bekommen und Interesse: Sowohl Krankenhausleitungen als auch Nutzer sehen es als gute Gelegenheit, um sich für die Patienten einzusetzen und dem Interesse nach Austausch und Gemeinschaft, das durch Isolationsmaßnahmen in gewissen Teilen verwehrt wird, mit einer App wie Helpcity nachzukommen.

Wo siehst du helpcity in 5 Jahren?

Helpcity ist das Netzwerk, das es Nutzern ermöglicht, sich schnell und einfach virtuell zu verbinden, um sich gegenseitig vor Ort emotional optimal zu unterstützen.

Auf welche Meilensteine, die du seit der Gründung erreicht hast, bist du besonders stolz?

Die Partnerschaft mit dem Uniklinikum Aachen, das Gründerstipendium NRW, aber vor allem so viele neue Leute kennengelernt zu haben, die an die Vision von Helpcity glauben und uns unterstützen möchten.

Welche 3 Tipps möchtest du anderen Unternehmensgründern mit auf den Weg geben?

Find a Problem, talk to your customers and start small.

Lieber Paul, wir danken dir herzlichst für deine Zeit, um uns unsere Fragen zu beantworten, und wünschen dir und deinem Team ganz viel Erfolg mit eurem tollen Unternehmen! 🙂

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