Auctionata Insolvenz
Startup Exits? Nicht für Auctionata!
Von Startup Exits ist dann die Rede, wenn Investoren das Unternehmen verlassen, nachdem ein hoher Gewinn verbucht wurde. Von hohen Gewinnen war Auctionata weit entfernt. Schon in den letzten Tagen suchte das Online-Auktionshaus um unternehmensrettende Finanzierungen an. Leider ohne Erfolg – das Berliner Startup musste nun Insolvenz anmelden.
Auctionata trennt sich von Paddle8
Auctionata, einstiger Börsenkandidat und Berliner Vorzeige-Startup, hat den Kampf ums Überleben verloren. Die dringend benötigte Finanzspritze, die schon vor wenigen Tagen beantragt wurde, wurde nicht gewährt. Aus dem Insolvenzregister geht hervor, dass das Berliner Unternehmen schon am Montag die vorläufige Insolvenz angemeldet hat. Thomas Hesse, Auctionata-CEO, bestätigte die Insolvenzanmeldung. „Der Schritt war notwendig, da wir die notwendige Finanzierung nicht bekommen haben“, so Hesse. Das vorläufige Verfahrensziel? „Wir möchten das Unternehmen sanieren. Unser Ziel ist die Rekapitalisierung. Es gibt bereits vielversprechende Gespräche mit einigen Investoren“, so der CEO. Als Insolvenzverwalter wurde Christian Graf Brockdorff bestellt. Eine Entscheidung steht bereits fest: Auctionata wird sich vom Schwesterunternehmen Paddle8 trennen.
Das Ziel des Verfahrens? Die Rekapitalisierung des Unternehmens
Derzeit laufen bereits die ersten Verhandlungen über die Ausgliederung. Auctionata teilte zudem auch mit, dass bereits internationale Investorengruppen ihre Unterstützung zugesagt haben. Das operative Geschäft von Paddle8 sei aber, zumindest aus rechtlicher Sicht, nicht betroffen. Auch das Berliner Unternehmen wird seine Auktionen fortführen. Die Verkaufserlöse würden treuhänderisch verwaltet werden und stünden ab sofort unter dem „Schutz des Insolvenzverwalters“, so Hesse. Jene Waren, die sich noch in den Lagerräumen von Auctionata befinden, bleiben weiterhin im Eigentum der Einlieferer. Bislang konnten beide Unternehmen – also Auctionata und Paddle8 – 130 Millionen US-Dollar an Risikokapital von den Investoren einsammeln. Das Geld wurde von namhaften Kapitalgebern – darunter befinden sich etwa Holtzbrinck Ventures, Earlybird und Groups – zur Verfügung gestellt.
Die steigenden Nettoprovisionserlöse haben nicht geholfen
Schon im Jahr 2014 wies das Auktionshaus einen Jahresfehlbetrag von 27 Millionen Euro auf, wobei ein Nettoprovisionserlös von rund 6 Millionen Euro erzielt werden konnte. Der Erlös stieg ein Jahr später auf 21 Millionen Euro. Für das Jahr 2016 wurde Auctionata auch als Börsenkandidat gehandelt.