Mosquilla – DIE elektrische Insektenklatsche | Gründerinterview

Mosquilla – DIE elektrische Insektenklatsche | Gründerinterview

Blochin Cuius hat die Mosquilla Insektenklatsche entwickelt. | © Foto von Blochin Cuius/Mosquilla

Auch in diesem Sommer ist es wieder soweit – die Mücken sind da. Damit du die Mücke nie wieder mit der Fliegenklatsche verfehlst, hat Blochin Cuius Mosquilla erfunden. Eine Insektenklatsche, mit der du immer triffst.

Lieber Blochin, bitte stell dich und dein Produkt kurz vor.

Ich bin Blochin Cuius, Unternehmer aus Leidenschaft, Erfinder aus der Not. Im normalen Berufsalltag kümmere ich mich um Mobilität on Demand und berate andere Unternehmer zum Thema Marketing, besonders zum Thema Social Media. Während der Covid-Pandemie hatte ich etwas mehr Zeit zur Verfügung und habe somit eine Erfindung, die seit ein paar Jahren in meiner Schublade lag, herausgeholt und jetzt bringe ich diese auf den Markt. Meine Ambition war nicht geringer, als die beste elektrische Insektenklatsche zu kreieren, die jemals erfunden wurde.

Gehört außer dir noch jemand anderes zum Mosquilla-Team?

Nein, Mosquilla ist ein Nebenprojekt und ich habe es im Alleingang bewerkstelligt. Allerdings konnte ich auf mein berufliches Netzwerk und Freelancer zurückgreifen. Zum Beispiel ist der Designer von Mosquilla einer der angesehensten Automobildesigner Deutschlands. Der Rapper, der den Mosquilla Song gesungen hat, wird bald große Schlagzeilen machen.

Was ist die Besonderheit dieser Insektenklatsche?

Die herkömmlichen Mückenklatschen haben ein symmetrisches Profil und im Allgemeinen eine ovale Form, wie Tennisschläger. Wenn du die Insektenklatsche auf eine ebene Fläche legst, wirst du feststellen, dass deine Hand den Stützwinkel um einige Zentimeter erhöht, sodass der Schläger leicht geneigt ist. Diese Neigung lässt etwas Freiraum, durch den Mücken entkommen können. Mosquilla hat ein sorgfältig untersuchtes und patentiertes asymmetrisches Profil, durch welches jeder Fluchtweg geschlossen wird. Auf diese Weise kann die Mücke in dem Moment, in dem du die Klatsche ablegst, nicht mehr wegfliegen. Darüber hinaus verfügt der Rahmen über eine optimierte Aerodynamik, welche die Luftbewegung reduziert. Dadurch erkennt die Mücke zu spät, dass ihre Zeit gekommen ist.

Um das Ganze abzurunden, ist die aktive Oberfläche von Mosquilla etwa doppelt so groß wie die auf dem Markt erhältlichen elektrischen Insektenklatschen, sodass die Fluchtmöglichkeiten für Mücken extrem gering sind.
Bei richtiger Handhabung, ist Mosquilla unschlagbar!

Ihr schreibt, dass durch den Klimawandel zunehmend auch andere Mückenarten (und somit Krankheitsüberträger) nach Zentraleuropa kommen werden. Auf welche Mücken müssen wir uns einstellen?

In Nord-Italien ist die Tigermücke längst zuhause. In Österreich, Schweiz und Deutschland wurden schon mehrere Kolonien von Tigermücken und asiatischen Buschmücken registriert und durch die Globalisierung, kann man nie ausschließen, dass andere nicht-einheimischen Sorten nach Deutschland eingeschleust werden. Mücken können sich sehr schnell anpassen und wenn sie es schaffen einmal zu überwintern, dann sind die Chancen sehr groß, dass sie in unseren Breitengraden eine stabile Bleibe finden. Wir sehen es in den USA: In viele Staaten wie Massachusetts wurden schon zahlreiche Fälle von West-Nil Virus und Pferdeenzephalitis gemeldet.

Wann hattest du die Idee, dein eigenes Unternehmen zu gründen?

Mosquilla ist erstmals ein Nebenprojekt mit einem sozialen Aspekt: Für jede 4 verkauften Exemplaren, wird ein Mosquilla und ein Mosquitonetz in Nigeria gespendet. Durch die Crowdfunding-Kampagne werden wir voraussichtlich 100 Kits spenden können.
Ich schließe nicht aus, dass Mosquilla ein Unternehmen wird, weil die Kunden, welche Mosquilla testen konnten, absolut begeistert vom Produkt sind und  nichts mehr von normalen Insektenklatschen wissen wollen. Oft vergleichen sie sie mit dem Wechsel zu einem Stadtwagen, nachdem sie mit einer S-Klasse gefahren sind.

Welche Vision verfolgst du mit deinem Unternehmen?

Mosquilla ist für mich eine intellektuelle Herausforderung. Ich wollte einfach ein Produkt kreieren, welches mein Problem mit Mücken löst. Gleichzeitig wollte ich anderen Menschen helfen, die viel größere Probleme mit Mücken haben. Meine Frau kommt aus Nigeria und ein Teil der Familie lebt zwischen Abuja und Lagos.

Meine Enkelin, die in einem wohlhabenden Haus mit Fenstern, Moskitonetzen und jeder Menge Insektiziden lebt, ist mindestens 2-3 Mal im Jahr von Malaria betroffen. Durch die Einnahme der Medikamente wird Malaria in etwa einer Woche geheilt, aber auf jeden Fall leidet sie sehr. Leider kann ein Mückenstich für viel zu viele Menschen, die sich keine Medikamente leisten können, ein Todesurteil bedeuten.

Wie lange hat es von der ersten Idee an gedauert, bis du die Unternehmensgründung tatsächlich in die Hand genommen hast?

Die erste Idee für Mosquilla bekam ich 2018, während einem Urlaub auf Sizilien. Eine Mücke hat mich gestochen und dann ganz fröhlich weiter gesummt. Ich bin aufgewacht, habe sie gesucht und als ich sie erledigen wollte, ist sie durch den Spalt geflogen, den normale Insektenklatschen freilassen. Da habe ich gedacht, man müsse einfach diesen Spalt zumachen. Und so kam der erste Prototyp: Was heute ein perfekt designter Rahmen ist, wurde damals mit Knetmasse realisiert. Als es funktioniert hat, habe ich sofort gedacht, dass das Potenzial hat.
Als ich das Ganze konkretisieren wollte, hat es ca. 4 Monate von der Idee bis zum MVP gedauert.

Worin bestand für dich die größte Herausforderung während der Gründung?

Für Mosquilla, ist die Konstruktion und die Produktion das Schwierigste überhaupt. Man muss das Design in eine Form übersetzen, die auch produzierbar ist. Die technische Herausforderung ist enorm, weil es um Millimeter geht. Die Kommunikation mit den Lieferanten in China ist durch die Covid-Pandemie erschwert, daher läuft alles viel zäher als erwartet.

Die Produktion möchtest du mit Crowdfunding finanzieren. Welche Erfahrungen hast du mit dieser Form der Finanzierung gemacht?

Crowdfunding während der Covid-Pandemie ist eine enorme Herausforderung, weil zu viele Projekte auf der Plattform konkurrieren. Es gibt relativ wenige Projekte im Bereich Design und Technologie, aber viele, um Unternehmen, Locations und Veranstaltungen zu retten. Trotz dessen konnten wir das Fundingziel erreichen und sogar verdoppeln.

Wo siehst du dein Unternehmen in 5 Jahren?

Mosquilla wird Synonym für Mückenklatschen werden, so wie Tempo für Taschentücher oder Dyson für premium kabellose Staubsauger.

Welche 3 Tipps möchtest du anderen Gründern mit auf ihren Weg geben?

In Zeiten in denen finanzielle Mittel knapp sind, ist es wichtig, ein MVP oder sogar MLP (Minimum Lovable Product) ohne große Investitionen zu validieren. Ich kann die Design Sprint Methodik jedem empfehlen: Dadurch haben wir mehrere Monate und einiges an Geld sparen können.
Und falls ihr Geld bei Investoren sammeln möchtet: Ihr werdet immer mehr Geld brauchen als am Anfang gedacht!

Zweiter Tipp: Egal was für ein Unternehmen du hast, sehe es als ein Medienunternehmen + dein Core Business. Soziale Medien geben uns die Möglichkeit, sehr schnell und günstig eine Reichweite zu erzielen, die vor einigen Jahren nur großen Unternehmen vorbehalten war.

Drittens: Einfach machen. Wenn du machst, hast du immer die Chance nachzubessern und dein Produkt/deine Dienstleistungen mit dem Kunden weiterzuentwickeln. Viele gute Ideen scheitern, weil man sich einfach nicht mit realen Kunden auseinandersetzt. Echtes Feedback ist Gold wert und kann durch keine Analyse, Vermutung oder Simulation ersetzt werden.

Vielen lieben Dank, Blochin, dass du dir die Zeit für ein Interview mit uns genommen hast! Wir wünschen dir mit deinem Unternehmen viel Erfolg! 🙂

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