Die größten Exits 2016

Die größten Exits 2016

Exit ist das Zauberwort. Viele Startups verfolgen nur ein Ziel. Sie suchen den Exit. Die Möglichkeiten für Startup Exits sind äußerst vielfältig. Selbst die Insolvenz ist ein Exit aber ein nicht gerade erstrebenswerter. Finanzstarke Käufer werden gesucht, manche hingegen suchen ihr Glück im Börsengang, wie der Modehändler Zalando aus Berlin. Stichwort Berlin.

In Berlin schießen Startups wie Pilze aus dem Boden. Das deutsche Mekka für Gründer macht den großen Hubs in Europa Konkurrenz. Zugegeben, die Amerikaner, also das Sillicon Valley, sind von anderem Kaliber aber Berlin macht auf sich aufmerksam und den großen Geldgebern in Übersee bleibt das nicht verborgen. Die wichtigsten Käufer der deutschen Jungunternehmen sind und bleiben deutsche bzw. europäische Konzerne. Sie sorgen für die größten Exits. Doch immer öfter finden sich die Namen allseits bekannter Amerikaner in den Wirtschaftsnachrichten. Spätestens seitdem 6Wunderkinder von Microsoft für geschätzte 200 Millionen Euro übernommen wurde, ist klar, dass der Standort Deutschland im internationalen Geschäft mit Startups mitmischen kann.

Was waren 2016 die größten Startup Exits in Deutschland?

Der größte deutsche Exit im Jahr 2016 war die Übernahme des Wiesbadener Startups Personal & Informatik, kurz P&I, durch den Finanzinvestor Permira. Ein Kaufwert von etwa 800 Millionen Euro ließ die Kassen bei dem Anbieter von Lösungen für das Personalmanagement klingeln. Der Investor Permira ist in London ansässig und ist eine Beteiligungsgesellschaft. Bereits 2014 kauften die Briten das Göppinger Startup TeamViewer für einen vergleichbar hohen Betrag.

Auch die zweitgrößte Übernahme 2016 in Deutschland geschah durch einen Investor im europäischen Ausland. Die schwedische Modern Times Group, kurz MTG, kaufte den Hamburger Spieleentwickler InnoGames. Das junge Unternehmen, bekannt durch Onlinespiele wie Forge of Empires oder Die Stämme, ging zu einem Kaufpreis in Höhe von 132 Millionen Euro über den Tisch.

Der drittgrößte Exit war die Übernahme der Parship Elite Group. Die aus vielerlei Werbung bekannten Datingplattformen Parship und Elitepartner wurden für 100 Millionen an ProSiebenSat.1 verkauft. Allerdings übernahm das Medienunternehmen nur 50 Prozent der Anteile an dem Untenehmen.

Der vierte und letzte Startup Exit, der einen Kaufpreis von 100 Millionen Euro oder mehr hatte, war der von Fidor. Die französische Bankengruppe BPCE kaufte die Münchner Onlinebank für mehr als 100 Millionen Euro.

Vergleicht man nun die Startup Exits im Jahr 2016 mit denen des Vorjahres, so lassen sich einige interessante Punkte feststellen. 2015 gab es neun Exits, bei denen der Kaufpreis die Grenze von 100 Millionen überschritt. Das sind mehr als doppelt so viele als im Jahr 2016. Es gab auch keinen mit mehr als 200 Millionen Euro. Im Jahr zuvor dagegen fünf an der Zahl. Man kann also sagen, dass deutlich mehr geht.

Wie sah es international aus?

International gab es mehrere herausragende Exits, die mit ihrer Größenordnung die Deutschen deutlich überflügelten. In Israel übernahm beispielsweise die chinesische Giant Interacitve Group die Gamesschmiede Playtika und bezahlte dafür 4,4 Milliarden Dollar, einer der größten Deals 2016. Die große Masse an Éxits ist jedoch wie immer in den USA zu finden. Vor allem die Art der Startups unterscheidet sich stark von europäischen, denn in Amerika dominieren Tech Startups. Der größte Exit unter den jungen Technologiefirmen mit einem Volumen von 2,9 Milliarden Dollar war der Verkauf von Neustar an eine Investorengruppe. Ebenfalls bedeutend war der Kauf von Lynda durch Linkedin für 1,5 Milliarden oder von TubeMogul durch Adobe für ca. 600 Millionen.

Was bleibt?

Die ganz großen Startup Exits sind in Deutschland also noch Mangelware, aber es gibt mittlerweile funktionierende Ökosysteme für Gründer. Neben Berlin sind es vor allem die anderen Großstädte wie München oder Hamburg, die Jungunternehmer anlocken. 2016 mag ein schwächeres Jahr gewesen sein, aber Ideen gibt es noch immer genügend.

Related articles