Vitamin B – Wie wichtig ist Networking wirklich?
Was ist Networking eigentlich?
Von Networking spricht man beim Aufbau eines Kontaktnetzwerkes und der Aufrechterhaltung dieser Kontakte. Networking kann gezielt betrieben werden, um die eigene Karriere zu fördern. Zu einem Netzwerk gehören nicht nur die unmittelbar eigenen Kontakte, sondern ebenfalls die Kontakte der Kontakte, also die Kontakte zweiten oder dritten Grades.
Welche Vorteile bringt einem das Networking?
Wer mit vielen anderen Personen vernetzt ist, kann sich dadurch geschäftlich diverse Vorteile verschaffen. Zum einen können durch zahlreiche Kontakte neue Kunden akquiriert werden. Des Weiteren findest du in deinem Netzwerk gegebenenfalls einen neuen Lieferanten, mit dem du bessere Konditionen aushandeln kannst, oder du hast mehr Macht gegenüber bisherigen Zulieferer, da du auf alternative Lieferanten zurückgreifen kannst.
Neben Kunden und Zulieferern kannst du in deinem Netzwerk gegebenenfalls auch neue, qualifizierte Fachkräfte für dein Unternehmen oder einen neuen Arbeitgeber finden.
Zudem kannst du dich mit anderen Personen aus deinem Netzwerk zusammenschließen, um eine Zweckgemeinschaft zu gründen. So könnt ihr beispielsweise eine Einkaufsgemeinschaft bilden, um mehr Macht gegenüber euren Lieferanten zu erhalten und bessere Konditionen aushandeln zu können.
Darüber hinaus erhältst du durch den Kontakt zu unternehmensexternen Personen Inspirationen, neue Ideen und neue Sichtweisen auf dein Unternehmen. So können im Gespräch mit anderen Personen beispielsweise bisher unbemerkte Probleme und benötigte Strukturveränderungen aufgedeckt werden oder ausbaubare Alleinstellungsmerkmale von dem Unternehmens oder von dir als Person werden deutlich.
Wo kann man sein Network am besten ausbauen?
Es gibt verschiedene Orte und Gelegenheiten, an denen du dein Netzwerk vergrößern und/oder verbessern kannst. Dazu zählen unter anderem Messen, Kongresse, Fortbildungen, Geschäftsessen, aber auch gesellschaftliche Veranstaltungen wie z.B. Geburtstage oder Hochzeiten.
Heutzutage können Kontakte zudem gut online gepflegt werden, beispielsweise bei Online-Seminaren oder allgemein in Sozialen Netzwerken. Zum Networking werden derzeit die Sozialen Netzwerke Xing sowie LinkedIn immer beliebter.
Allgemein lässt sich sagen, dass du dein Netzwerk überall dort ausbauen kannst, wo du anderen Unternehmern, potenziellen Kunden oder Lieferanten oder anderweitig interessanten Persönlichkeiten begegnest.
Der Kontakt zu „Agenten“ – eine Chance?
In den meisten Netzwerken gibt es sogenannte Agenten. Hierbei handelt es sich um Personen, die im Kontakt zu besonders vielen anderen Personen stehen. Steht man selbst mit einem Agenten in Kontakt, hat man häufig die Chance, sein eigenes Netzwerk ebenfalls auszubauen, da man über diese Agenten viele neue Leute kennenlernen kann.
Erfahrungsgemäß hat sich jedoch gezeigt, dass qualitativ hochwertige, aber kleine Kontaktnetzwerke eher karrierefördernd sind als als große, oberflächliche Kontaktnetzwerke.
Der Kontakt zu Agenten kann demnach eine Chance darstellen, um mit neuen Personen in Kontakt zu treten. Letztlich sollte aber besser zu verhältnismäßig wenigen Personen ein enges Verhältnis aufgebaut werden, anstatt zu sehr vielen Personen eine oberflächliche Beziehung zu führen.
Die Aufrechterhaltung des Netzwerkes
Es bringt nichts, ständig neue Leute kennenzulernen, wenn aus diesen oberflächlichen Kennenlerngesprächen keine intensiveren Bekanntschaften oder gar Freundschaften werden. Um sich ein nützliches Netzwerk aufbauen zu können, ist es also notwendig, den Kontakt zu seinem Netzwerk zu pflegen. Hierzu ist es nicht nötig, wöchentlich miteinander zu schreiben oder zu telefonieren. Doch man sollte sich bei seinen Bekanntschaften immer wieder in Erinnerung rufen, sich beispielsweise zu Geburtstagen und Feiertagen wie Weihnachten melden, zu Veranstaltungen einladen oder sich in den Sozialen Medien bei dem jeweils anderen melden. Hierzulande sind Xing und LinkedIn besonders beliebte Social Media Kanäle, um den Kontakt zu anderen Unternehmern aufzubauen und zu pflegen.
6 abschließende Tipps zum Netzwerken
1. Trage immer Visitenkarten bei dir.
Damit du deinen neuen Bekanntschaften direkt deine Kontaktdaten mit auf den Weg geben kannst, damit ihr überhaupt im Kontakt bleiben könnt, solltest du immer ein paar Visitenkarten bei dir tragen.
2. „Der frühe Vogel fängt den Wurm.“
Erscheine daher möglichst frühzeitig zu zuvor genannten Veranstaltungen. So hast du vor Beginn noch Zeit, dich mit anderen bereits erschienen Personen auszutauschen, zwanglos zu plaudern und so Kontakte zu knüpfen. Ebenso solltest du nach der Veranstaltung nicht direkt raus rennen und dich auf den Weg nach Hause begeben, sondern dir Zeit lassen. Denn jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um dich mit anderen Personen über die Inhalte der Veranstaltung auszutauschen und dem ein oder anderem noch deine Visitenkarte mit auf den Weg zu geben.
3. Bleibe in Erinnerung.
Melde dich innerhalb von 24 Stunden nach dem ersten Kontakt mit einem wichtigen Gesprächspartner nochmal bei ihm, um seinen ersten Eindruck von dir zu festigen und dich noch einmal in Erinnerung zu rufen. Schreibe einfach eine zwanglose E-Mail, in der du noch einmal auf die besprochenen Punkte eingehst.
4. Mache dir Notizen.
Notiere dir Informationen, die zukünftig eventuell nochmal relevant sein könnten. Erzählt dein Gegenüber dir davon, dass er im Januar einen runden Geburtstag feiert? Super, notiere dir Datum und Alter und lass ihm zu seinem Geburtstag eine Karte zukommen. Erzählt dein Gesprächspartner dir, dass er bald eine spannende Reise durch Südafrika macht? Notiere dir diese Information und frag ihn bei eurer nächsten Begegnung, wie es ihm gefallen hat. Denn jeder Mensch freut sich, wenn er merkt, dass der andere ihm aufmerksam zugehört hat und sich für seine Geschichten interessiert.
5. Triff dein Netzwerk persönlich.
Denn E-Mails beantworten kann jeder. Bei einem persönlichen Gespräch zu punkten, bedarf dagegen erweiterten Kommunikationsfähigkeiten und ermöglicht deutlich intensivere Netzwerke. Versuche also, Treffen mit eventuell für dich relevanten Geschäftspartnern zu arrangieren, um mehr über den anderen zu erfahren, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen und Informationen über zukünftige Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszutauschen.
6. Stelle deine Geberqualitäten unter Beweis.
Damit du von deinem Netzwerk profitieren kannst, ist es unabdingbar, dass du für deine Kontakte auch selbst einen Mehrwert darstellst. Denn wie auch im privaten Leben hat niemand Lust auf ein interpersonelles Verhältnis, in dem Geben und Nehmen nicht ausgeglichen sind. Sei also auch selbst offen dafür, den Menschen in deinem Umfeld einen Gefallen zutun. So schaffst du dir die Möglichkeiten, in der Zukunft auch selbst von deinem Netzwerk profitieren zu können.
Fazit
Wenn du einige grundsätzliche Regeln beachtest, kann dir das Networking in deiner beruflichen Laufbahn einige Vorteile bringen, indem du beispielsweise neue Kunden, bessere Zulieferer, neue Mitarbeiter oder einen neuen Arbeitgeber findest und von anderen Personen inspiriert wirst.
Besuche Veranstaltungen, auf denen du interessante Persönlichkeiten treffen könntest, trage immer Visitenkarten bei dir, stelle deine Geberqualitäten unter Beweis und pflege dein Netzwerk, indem du regelmäßig wieder mit deinen Bekanntschaften in Kontakt trittst und das Verhältnis auffrischst.