Interview mit dem Team von Venuzle

Interview mit dem Team von Venuzle

Das Gründerteam von Venuzle (von links): Johannes Leitich, Philip Webersink, Wolfgang Lang (CEO), Bernhard Bauer (CFO), Gerald Hollerer und Thomas Burgstaller (CTO)

Wir haben ein Interview mit dem Marketingleiter Philip Webersink und dem Geschäftsführer Wolfgang Lang der Firma Venuzle geführt.

1. Stellt Euer Team doch bitte kurz vor.

Unser Kernteam besteht im Grunde aus den 3 Geschäftsführern und Gründern Wolfgang Lang (CEO), Thomas Burgstaller (CTO) und Bernhard Bauer (CFO). Dann sind da noch Philip Webersink (Marketing), Marco Horn (Coder) und Andreas Schadler (Vertrieb) zu nennen. Es ist ein sehr heterogenes und dynamisches Team, wir kommen alle aus verschiedenen Branchen (Baubranche, Bildung, Technik) oder direkt von der Universität.

2. Was genau ist Venuzle?

Venuzle ist eine Onlineplattform, die SportlerInnen und BetreiberInnen von Sportanlagen zusammenbringt. Auf der einen Seite also ein Sportportal für SportlerInnen, die beispielsweise einen Rasenplatz oder Kurs suchen und diesen dann mit wenigen Klicks über die Website buchen können. Auf der anderen Seite bieten wir SportstättenbetreiberInnen eine Verwaltungssoftware an, über die sie ihre Rechnungslegung, Buchhaltung und das Kunden- und Vereinsmanagement abwickeln können. Sportstätten haben die Verwaltung zuvor meist mit Handkalendern und über Telefon erledigt, wir bringen sie mit unserer Software nun ins 21. Jahrhundert. Mittlerweile wird die Software auch zur Verwaltung von Kommunen und Klassenräumen genutzt. Kurz gesagt, Venuzle ist ein Sportportal und ein SaaS(Software as a Service)-Anbieter.

3. Wofür steht der Name?

Wofür der Name genau steht, kann so eigentlich nicht beantwortet werden. Es sollte in erster Line ein Anglizismus vom englischen Wort „Venue“ sein. Das bedeutet so viel wie Veranstaltungsort oder Austragungsstätte. Im Endeffekt haben wir dann aber einfach gesehen, dass der Name in den Köpfen der Leute hängen bleibt. Sie machen sich Gedanken wie man den Namen wohl aussprechen mag oder was es bedeuten sollte und in diesem Moment haben wir marketingtechnisch schon gewonnen.

 

Das Logo des Startups Venuzle

4. Wie vielseitig ist euer Angebot?

Das Angebot auf dem Sportportal ist sehr vielseitig. Vom Yogakurs bis hin zum Lawinentraining für AlpinistInnen, da ist alles dabei, was das SportlerInnenherz begehrt. Natürlich liegt das Hauptangebot im Bereich des (Hobby-)Massensports, also Tennis- und Fußballplätze im Freien als auch in der Halle, aber auch Schulturnsäle und Informationen zu frei zugänglichen Bezirkssportstätten finden sich im Angebot.
Das Angebot der Verwaltungssoftware ist ebenfalls sehr vielseitig, egal ob Platzvergabe, Organisieren von Kursen oder Anbieten von Trainingsstunden, der Sport Manager (die Verwaltungssoftware) ist das Universalwerkzeug, das alle Anforderungen einer Sportstätte abdeckt. Rechnungslegung, MitgliederInnen-, KundInnen- und Terminverwaltung, Online-Buchung sowie Online-Bezahlung etc. Auch im kommunalen Bereich haben wir großen Bedarf an der Optimierung der Verwaltung und Buchung anderer „nicht-sportlicher Anlagen“ gesehen. Auch dazu haben wir bereits Lösungen entwickelt und da wird sich ein völlig neues Geschäftsfeld auftun.
In Kürze werden wir eine Team-App anbieten, die das Organisieren von (Teamsport-)Aktivitäten erleichtern wird. Sie befindet sich gerade in der letzten Beta-Phase und sollte dann für iPhones und Android zur Verfügung stehen. Details dazu will ich aber noch keine vorwegnehmen, lasst euch überraschen.

5. Für welche Städte ist euer Angebot derzeit nutzbar?

Unser erster Kunde war die Stadt Graz, mittlerweile haben wir in ganz Österreich 15 Städte unter Vertrag und es werden monatlich mehr. Auch in Deutschland und der Schweiz haben wir erste Kunden, das wollen wir 2017/2018 natürlich ausbauen.

6. Wann habt ihr Euer Unternehmen gegründet und mit welcher Vision?

Wir haben schon Ende 2012 gegründet – zwischendurch aber wieder ruhend gelegt, weil wir für das StartUp neben unseren alten Jobs einfach doch nicht genügend Zeit hatten. Mitte 2014 haben wir das Ganze wiederbelebt, konnten eine große Förderung und erste Investoren an Land ziehen und somit voll einsteigen und die ersten MitarbeiterInnen anstellen. Unsere Vision war es immer, den Zugang zum Sport für alle Menschen zu erleichtern. Die bürokratischen und organisatorischen Hürden, um Sport auszuüben, sollten abgebaut werden, damit man sich auf das Wesentliche konzentrieren kann.

7. Wie hat sich Venuzle seitdem entwickelt?

Naja, nicht ganz anders, aber doch auch nicht ganz so wie wir es uns vorgestellt haben. Wir haben schnell gemerkt, dass ein reiner Marketplace für Sportanlagen nicht reicht, dass der Sektor Sport auch digital noch nicht dort ist, wo wir ihn vermutet haben. So statten wir nun Sportanbieter aller Art mit einer Verwaltungssoftware aus, damit diese auch in der digitalen Welt ankommen können. Erst nach und nach können wir unser Sportportal somit mit Input befüllen, das sich diese direkt aus der Verwaltungssoftware holt. Natürlich sind dadurch auch ein ganz anderes Geschäftsmodell und auch neue Chancen entstanden.

8. Wie habt ihr euer Erlösmodell gestaltet? Erhaltet ihr Provisionen von den Sportstätten oder müssen die Teilnehmer sich bei euch kostenpflichtig anmelden?

Also buchende SportlerInnen zahlen nichts für unseren Service – das war uns immer sehr wichtig. Sie nutzen unseren Service kostenfrei. Wir erhalten von den Sportanlagen eine jährliche Lizenzgebühr für das Verwaltungsssystem und partizipieren bei Online Zahlungen im niedrigen Prozentbereich.

9. Wo seht ihr euch in 5 Jahren? Was sind Eure Ziele?

In den nächsten Jahren wollen wir unser Netzwerk stark ausbauen. Die Internationalisierung ist ein großes Thema, braucht aber auch eine Anschubfinanzierung, die wir gerade versuchen aufzustellen. In 5 Jahren wollen wir der führende Anbieter von Sportbuchungssoftware in Europa sein – so-wohl im kommunalen als auch im privaten Bereich. Interessant ist natürlich auch der Nordamerikanische Markt. Ziel ist es dabei auch, ein schlagkräftiges Team aufzubauen, dass dies auch meistert.

10. Inwiefern betreibt ihr Marketing, um bekannter zu werden?

Aus budgetären Gründen betreiben wir natürlich noch keine großen und aufwändigen Kampagnen in Printmedien oder im TV. Wir optimieren unserer Ressourcen eher im Online Marketing und betreiben gezieltes Permission Marketing. Für das Sportportal setzen wir dabei verstärkt auf Social Media Marketing, Content Marketing und SEO. Auch spezielle Events wie zum Beispiel Streetball-Turniere oder Watersoccer beim größten Studentenfest Europas sollten genannt werden. Die Verwaltungssoftware wird da eher klassisch mit E-Mail-Marketing und Direktmarketing beworben, da ein Großteil unserer diesbezüglichen KundInnen da nicht so internetaffin ist. Hier sind wir aber gerade auch dabei, verstärkt in SEO, SEM und Affiliate-Systeme zu investieren um den Vertrieb besser unterstützen zu können. Natürlich sind wir auch immer auf Messen vertreten. Zusammengefasst also eine Mischung aus klassischen und modernen Marketingmaßnahmen.

11. Habt ihr am Anfang eurer Selbstständigkeit bestimmte Fehler gemacht, aus denen ihr viel gelernt habt?

Wie schon zuvor beschrieben haben wir Venuzle ziemlich schnell nach der Idee gegründet, kaum Infos eingeholt und einfach blind losgelegt. Da haben wir grade in Richtung Versicherung und Gründungskosten einiges liegen gelassen. Wir haben dann aber gesehen, dass es so nicht funktioniert, und uns beim zweiten Anlauf besser vorbereitet.

12. Welche 3 Tipps würdet ihr anderen Gründern mit auf den Weg geben?

Gründliche Marktanalyse.
Schaut euch genau an, ob ein Markt für eure Lösungen da ist, und geht nicht davon aus, nur weil ihr es gut finden würdet, wenn es auch alle bräuchten.

Kunden Feedback.
Holt euch Feedback von möglichen Kunden, bevor es losgeht (natürlich auch danach), fragt nach, ob das was ihr vorhabt, passen könnte bzw. ob sie das auch kaufen würden.

Richtiges Team.
Holt euch die richtigen Leute ins Team – man kann nicht alles selber machen.

Auf die Internetseite von Venuzle kommt ihr HIER.

Vielen Dank für das interessante Interview und weiterhin viel Erfolg mit Venuzle!

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