Wenn Profifußballer ihre Karriere beenden, führt der nächste Schritt oft in bekannte Muster wie TV-Analysen, Marketing oder Repräsentantenrollen. Doch einige Athleten gehen einen deutlich mutigeren Weg. Der ehemalige Nationalspieler Marvin Plattenhardt gehört zu genau dieser Gruppe. Gemeinsam mit seiner Frau Sarah präsentiert er sich in der Gründershow Die Höhle der Löwen mit einem eigenen Startup. Anstatt auf Bekanntheit oder sportliche Erfolge zu setzen, stellt er eine persönliche Produktidee vor, die aus einer Reise entstand und nun den Sprung in den Markt schaffen soll.
Ein Pistaziengetränk als Geschäftsidee
Das Paar gründete die Marke Pinù, ein Unternehmen, das einen veganen Pistaziendrink entwickelt. Die Idee entstand während eines Italienaufenthalts, bei dem die Gründer auf hochwertige Pistazienprodukte aufmerksam wurden. Das Getränk soll eine pflanzliche Alternative zu klassischen Milchalternativen bieten und sich optisch wie geschmacklich als Premiumprodukt positionieren.
Für ihren Pitch in Die Höhle der Löwen suchten die Gründer Kapital, um Produktion, Vertrieb und Marketing auszubauen. Sie stellten ihre Vision eines modernen Lifestyle-Produkts vor, das sowohl geschmacklich als auch gesundheitlich überzeugen soll. Der Drink soll nicht nur eine Alternative sein, sondern eine neue Kategorie schaffen.
Warum Sportler gute Gründer sein können
Der Wechsel vom Profi-Sport ins Unternehmertum erscheint auf den ersten Blick ungewöhnlich, doch es gibt klare Parallelen. Sportler verfügen über Eigenschaften, die im Startup-Umfeld wertvoll sind. Disziplin, Leistungsbereitschaft und Durchhaltevermögen sind im Training ebenso wichtig wie beim Aufbau eines Unternehmens. Auch der Umgang mit Druck und Rückschlägen gehört für ehemalige Profis zum Alltag.
Dazu kommt die öffentliche Wahrnehmung. Ein Gründer, der bereits eine starke persönliche Marke besitzt, kann Aufmerksamkeit und Reichweite erzeugen, die vielen jungen Unternehmen fehlen. Diese Sichtbarkeit verschafft ein Momentum, das neue Marken schnell voranbringen kann.
Die Rolle der TV Bühne
Ein Auftritt in Die Höhle der Löwen ist längst mehr als ein Versuch, Investoren zu gewinnen. Die Show dient als Schaufenster für neue Marken und schafft innerhalb weniger Minuten enorme Bekanntheit. Viele Produkte, die keinen Deal erhalten, erzielen dennoch hohe Verkaufszahlen oder bauen sich eine stabile Community auf.
Für Plattenhardt und sein Produkt war der Auftritt trotz ausbleibender Investition ein wichtiger Schritt. Er brachte das Getränk Pinù in die Öffentlichkeit und zeigte, dass der Gründer nicht nur Sportler, sondern Unternehmer mit einer klaren Vision ist. Die Bühne verlieh dem jungen Unternehmen Aufmerksamkeit, die in dieser Form kaum zu erreichen wäre.
Chancen und Risiken für Pinù
Der Markt für pflanzliche Getränke ist weiterhin in Bewegung. Konsumenten suchen nach Alternativen zu Milch, nach gesunden Zutaten und nach Geschmacksvielfalt. Pistazien bieten hierfür eine spannende Grundlage, weil sie geschmacklich intensiv sind und mit Premiumqualität verbunden werden. Das kann zu einer starken Markenidentität beitragen.
Allerdings ist der Markt auch hart umkämpft. Pflanzliche Drinks sind kein Nischenprodukt mehr, sondern ein zentrales Segment im Lebensmittelhandel. Neue Marken müssen sich durch Geschmack, Qualität, Verpackung, Preis und Verfügbarkeit differenzieren. Gerade ein Premiumprodukt muss hier besonders überzeugen.
Zudem bedeutet der Schritt vom Sport ins Unternehmertum, dass Entscheidungen künftig nicht mehr auf dem Spielfeld, sondern in Produktion, Logistik und Marketing getroffen werden. Fehler können teuer werden, und der Lernprozess ist intensiv. Doch genau hier kann die sportliche Mentalität von Vorteil sein.
Ein prominenter Name ist kein Geschäftsmodell
Obwohl der Gründer als ehemaliger Nationalspieler Aufmerksamkeit erzeugt, fundiert der langfristige Erfolg auf anderen Faktoren. Entscheidend ist, ob das Produkt echten Mehrwert bietet und eine treue Kundengruppe aufbauen kann. Geschmack, Qualität und Verfügbarkeit werden darüber entscheiden, ob Pinù sich im Markt behauptet.
Ein prominenter Name öffnet Türen, doch er ersetzt kein strukturiertes Geschäftsmodell. Die Gründer stehen daher vor der Herausforderung, ihre Marke nachhaltig aufzubauen und sich nicht auf die Showwirkung zu verlassen.
Fazit
Der Schritt vom Fußball in die Startupwelt ist ein mutiger, aber realistischer Weg. Marvin Plattenhardt zeigt, dass Athleten nach ihrer aktiven Karriere erfolgreich neue Rollen annehmen können. Mit Pinù setzt er auf ein Produkt, das in einen wachsenden Markt passt und zugleich Persönlichkeit sowie Lifestyle verkörpert.
Auch wenn in Die Höhle der Löwen kein Investment zustande kam, bleibt der Auftritt ein wertvoller Ausgangspunkt. Sichtbarkeit ist heute ein entscheidender Erfolgsfaktor. Wenn die Gründer nun klare Markenführung, gute Produktqualität und eine durchdachte Strategie verbinden, kann aus dem ehemaligen Nationalspieler ein ernstzunehmender Startup Gründer werden.



