E-Mail Newsletter – Relikt der 90er Jahre oder effektives Marketingtool?

E-Mail Newsletter – Relikt der 90er Jahre oder effektives Marketingtool?

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Eine der goldenen Regeln der Marketing- und Medienwelt besagt, dass ein neues Medium nie ein anderes vollends ersetzen oder verdrängen wird. In Bezug auf E-Mail Newsletter bedeutet das, dass sie, wenn richtig genutzt, auch heute noch Relevanz haben. Sie können sie besonders für Nachrichtenseiten oder Unternehmensinformationen ein effektives Kommunikationsmittel sein. Jedoch hat sich der digitale Werbe- und Nachrichtenmarkt in den letzten Jahren sehr gewandelt und es sind neue spannende Kanäle hinzugekommen.

Relevant bleiben in der E-Mail Flut

Täglich werden unsere E-Mail Postfächer überschwemmt. Neben den wichtigen Nachrichten flattern auch jede Menge Newsletter und Anzeigen in den Posteingang. Manche sind erwünscht, die meisten landen aber ungelesen im Papierkorb oder Spamordner. Die wenigsten Nutzer nehmen sich die Zeit, sie abzubestellen. Das Problem liegt weniger an dem Inhalt der Mails, sondern vielmehr an der schieren Masse. Obwohl sie ein kosteneffizienter und einfacher Weg sind, ein großes Publikum zu anzusprechen, haben E-Mails Newsletter nur eine sogenannte „conversion rate“ von etwa 15 %. Ausnahme sind digitale Abonnements, die expliziten bestellt wurden (Nachrichtenseiten, Angebote, Aktionen etc.).

Vorteile und Alternativen von E-Mail Newslettern

Damit wären wir beim nächsten Punkt. Abgesehen von Coupon-Codes, die direkt zu einem Link führen und nur über den Newsletter erhältlich sind (CTA; call to action button), lässt sich die „conversion rate“ nur schwer messen. Wie effizient sind E-Mail Newsletter als Marketingtool also noch? Gibt es zeitgemäßere, effizientere, zielgerichtetere Methoden? Im Folgenden die neuesten digitalen Newsletter Trends.

Fast jeder Mensch hat eine E-Mail Adresse und das ist einer der wohl größten Vorteile des E-Mail-Newsletters. Sie ist mittlerweile fester Bestandteil der Personalien geworden. Die digitale Kommunikation über E-Mails ist ein Teil unseres Arbeits- und Privatlebens. Anders als bei Suchmaschinen- oder sozialen Medien-Kampagnen ist mit der E-Mail Adresse zumeist ein demografisches Profil verbunden. Damit lassen sich potenzielle oder Bestandskunden zielgerichtet ansprechen. Der bereits erwähnte geringe Kostenfaktor eines E-Mail-Newsletters ist ebenfalls überzeugend. Das macht ihn besonders für kleinere oder mittelständische Unternehmen attraktiv. Hinzu kommt noch, dass mit regelmäßiger digitaler Post auch Kundenbindung und Vertrauen geschaffen werden können. Dazu muss für die Empfänger allerdings ein Mehrwert entstehen. Das können beispielsweise Coupon-Codes, Angeboten oder Informationen sein, die nur über den Newsletter erhältlich sind. Unternehmen können mit aktuellen E-Mail-Newslettern im Dialog mit ihren Kunden bleiben. Er kann Updates, Unternehmensnachrichten oder bevorstehende Werbeaktionen enthalten. Stellen Sie sich vor, Ihr Newsletter hätte ein Verfallsdatum. Die meisten Informationen sind immer nur für einen bestimmten Zeitraum relevant. Die Aktualität und Quantität sind ebenso entscheidend wie die Qualität. Zu wenig Kommunikation und Ihr Unternehmen gerät in Vergessenheit, zu viel und die Newsletter werden nicht gelesen. Es gibt unzählige Agenturen und Dienste, die mit einer E-Mail Kampagne helfen können, aber hier ein paar Grundregeln, die Sie bei einem E-Mail-Newsletter immer beachtet werden sollten.

Die 10 Dos and Dont´s für Email-Newsletter

  1. Halten Sie ihre Mailingliste sauber. Wenn der Newsletter zurückkommt, dann ist die Adresse wahrscheinlich nicht mehr aktuell.
  2. Zeitfenster: Da viele Menschen ihre Adresse sowohl für private als auch berufliche Zwecke nutzen, sollte der Newsletter vielleicht nicht unbedingt in der Arbeitszeit, aber auch nicht nachts um 2 Uhr versendet werden.
  3. Call to Action CAT Optionen wie Links, die zu einem Angebot oder einer bestimmten Information führen, können genutzt werden, um die „conversion rate“ zu ermitteln.
  4. Der Newsletter sollte einheitlich und im Einklang mit der Marke gestaltet werden.
  5. Die Betreffzeile entscheidet, ob die Mail geöffnet wird oder nicht. Daher sollte hier ein Anreiz gegeben werden.
  6. Generell ist von gekauften Adresslisten abzuraten.
  7. Geben Sie Anreize zum Abonnieren des Newsletters auf der Webseite geben.
  8. Abmeldeoption sollte unkompliziert sein.
  9. Kurz und prägnant und nicht zu häufig.
  10. Qualität über Quantität

Alternativen zum E-Mail Newsletter

Social Media

In den letzten Jahren haben sich die sozialen Medien von einer Plattform, auf der Menschen Kontakte pflegen, zu einem der effizientesten Wege für Marketing entwickelt. Immer mehr Unternehmen nehmen Social Media Marketing in ihren Werbeetat auf. Allerdings hat diese Form der Newsletter auch ihre Nachteile. Es muss regelmäßig gepostet werden, um eine hohe Reichweite zu erzielen. Der Newsfeed auf Facebook, Twitter, TikTok, Linkedin oder anderen Seiten ist schnelllebig. Auch wenn es heute Agenturen und Bots gibt, die diese Aufgabe übernehmen, ist es immer noch vergleichsweise zeitaufwendig. Allerdings sind auch hier die Kosten überschaubar und es lassen sich wertvolle Daten erheben.

Whats App

Ein WhatsApp-Newsletter ist wesentlich kürzer als ein E-Mail Newsletter, aber auch kompakter und übersichtlicher. WhatsApp-Newsletter sind so konzipiert, dass sie den Leser schnell auf dem Laufenden halten. Mit über 9,8 Millionen Nutzern auf WhatsApp ist der Nachrichtendienst das beliebteste Kommunikationsmittel weltweit. Fast jeder hat die App installiert und Nutzer sind an das Format und die Handhabung gewöhnt. Die meisten checken ihren Account deutlich regelmäßiger als ihre E-Mails. Das macht es zu einer attraktiven Möglichkeit für Unternehmen, eine große Reichweite zu erzielen. Große Verlagshäuser wie The Oxford Mail und BBC WhatsApp-Newsletter senden ihren Lesern täglich kurze Updates mit weiterführenden Links. Die „conversion rate“ die Öffnungsrate und die Reichweite sind über Whatsapp deutlich höher als via E-Mail. Zudem lassen sich Daten einfach erheben. Ein Nachteil von Broadcasts ist, dass nur maximal 256 Empfänger pro Broadcastliste angeschrieben werden können. Zudem ist Whatsapp in erster Linie ein persönlicher Kommunikationsweg auf dem Privatgerät. Das birgt Vorteile in Hinsicht auf „open rates“, verlangt aber eine höhere Sensibilität. Häufigkeit und Timing sind auch hier der entscheidenden Faktoren für eine erfolgreiche Newsletter-Kampagne.

Suchmaschinenmarketing (SEO & SEA)

Suchmaschinen sind das Schaufenster zur digitalen Welt. Sie entscheiden, ob ein Angebot (Nachrichten, Produkte oder Informationen) gefunden wird oder nicht. Alles, was nicht auf der ersten Seite oder sogar in den oberen drei Treffern gelistet wird, wird vom breiten Publikum nicht wahrgenommen. Das macht sie zu einem der wirksamsten Marketing Tools. Unterschieden wird im Suchmaschinenmarketing (SEM) in bezahlte Werbemaßnahmen, die deutlich gekennzeichnet sind (search engine advertising SEA) und die sogenannte “organische” Optimierung (search engine optimization SEO). Immer wenn es um diese beiden Themen geht, entfacht eine Debatte, welche Methode nun die wirkungsvollere ist. Viele Experten sagen: Eine Mischung aus SEO & SEA = gelungene SEM-Strategie. Selbst wenn Suchmaschinenbetreiber immer wieder ihre Unabhängigkeit beteuern, sind die nicht bezahlten Ergebnisse manipulierbar. Außerdem existiert auch hier ein demografisches Profil für den Benutzer. Allerdings ist die Maschine mit den Jahren schlauer geworden. Sie hat ein Interesse daran, möglichst relevante Ergebnisse zu liefern und daher kann hochwertiger, nutzerfreundlicher Inhalt auch am effektivsten für ein hohes Ranking sorgen.

Fazit

E-Mails haben die Art, wie wir kommunizieren, revolutioniert. Sie sind ein direkter Weg, um Nachrichten und Angebote zu verbreiten. Das hat sich auch mit den neuen “neuen Medien” wie Whatsapp oder sozialen Netzwerken nicht verändert. Eine E-Mail Adresse ist deutlich mehr als nur eine Anschrift für persönliche oder professionelle Nachrichten. Daher hat ein E-Mail Newsletter auch aktuell noch immer Relevanz. Allerdings muss er einen Nutzen für den Empfänger haben. Wer nicht im schwarzen Loch des Spamordners landen möchte, sollte sich also an bereits genannte Regeln halten.

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