Crowdfunding: Steuern sparen und Start Ups unterstützen

Crowdfunding: Steuern sparen und Start Ups unterstützen

Crowdfunding

Crowdfunding einfach erklärt

Sehr vereinfacht gesagt handelt es sich um eine alternative zu Bankkrediten oder nur einem oder wenigen Investoren für Start Ups oder junge Unternehmen. Zudem wird auf den Plattformen auch ein Publikum angesprochen und das Produkt in der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Crowdfundingkampagnen sind zeitlich begrenzt und es können Artikel oder Dienstleistungen angeboten werden, die noch in der Entwicklungsphase stecken. Wer also überzeugt ist, die zündende Idee gehabt zu haben oder glaubt, eine Marktlücke entdeckt zu haben, aber die Mittel fehlen, um die Vision umzusetzen, kann sich an sogenannte Unterstützer wenden. Zudem liefert eine Crowdfundingkampange auch hilfreiche Daten. Wenn Start Ups viel Zuspruch erhalten, kann das eine positive Prognose sein. Immer häufiger werden die Crowdfundingplattformen auch als Netzwerk genutzt. Viele der Start Ups sind selber Unterstützer anderer Projekte. Auf Webseiten wie kickstarter.com. indiegogo.com, startnext.com, 99funken.de werden Unternehmensprofile angezeigt. Hier erfahren Unterstützer oder Sponsoren alles, was es zu dem Start Up zu wissen gibt. Die Idee alleine reicht also nicht. Es muss ein Businessplan geschrieben werden und das Produkt in einem Pitch vorgestellt werden. Auf manchen Seiten ist die Finanzierung von dem Ziel abhängig. Nur wenn die angestrebte Summe zustande kommt, fließt auch das Geld. Im Folgenden haben wir eine Liste mit den verschiedenen Crowdfunding-Modellen zusammengestellt.

10 Crowdfunding-Modelle:

1.Spenden Crowdfunding

Einzelpersonen spenden kleine Beträge, um ein gemeinnütziges Projekt zu finanzieren. Hier darf es keine Gegenleistung geben. In diesem Fall ist der Betrag auch steuerlich absetzbar. Anders als bei Spendenorganisationen können aber viele kleine Summen gezielt gespendet werden.

2.Peer-to-Peer-Kreditvergabe

Hier handelt es sich um einen Kredit, der mit Zinsen zurückgezahlt werden muss. Anders als bei einer Bank geht es sich aber um viele kleinere Beträge. Genaugenommen handelt es sich nicht um Funding, sondern um Finanzierung. Außer den Zinsen gibt es auch hier keine Gegenleistung.

3.Crowdfunding als Aktienanlage

Hier erstehen die Geldgeber einen Anteil des Unternehmens. Diese können sie dann auch jederzeit wie an der Börse verkaufen oder an die Firma zurückgeben.

4.Crowdfunding mit direkter Belohnung

Die meisten Start Ups bieten die Möglichkeit, das Produkt zu erwerben und somit das Projekt zu unterstützen. Vorteil hier sind die Vorteilspreise. Händlermargins entfallen und so können die Entwickler ihre Artikel zum Vorteilspreis anbieten. Zudem erhalten Unterstützer innovative, hilfreiche Produkte.

5.Crowdfunding mit Aussicht auf Belohnung

Ähnlich wie bei dem Vorgängermodell werden hier Leistungen oder Sachgegenstände erworben, die sobald das Produkt marktreif ist, an die Investoren gehen.

6.Crowdfunding mit Profitanteil

Finanziers erhalten keine Anteile am Unternehmen, aber die Zusage, dass sobald das Start Up profitabel ist, einen Teil des Gewinns an die Crowd zurückgeht.

7.Hybrid Crowdfunding

Hier können Unterstützer gleich mehrer Optionen wählen. Auf den populären Seiten wird fast immer die Möglichkeit geboten, nur zu unterstützen oder mit Belohnung oder Beteiligung zu investieren.

8.Anteile und Produkte

In manchen Fälle kann die Belohnung in Form von Produkten oder Dienstleistungen erworben werden und zusätzlich auch Anteile am Unternehmen gekauft werden. So werden Unterstützer zu Kunden und können mit ihrem Kauf ihre eigenen Unternehmensanteile aufwerten.

9.Engel Investition

Wer gerne in Start Ups investiert, aber lieber die Mehrheit der Anteile an einem Unternehmen hält, kann das Crowdfunding nutzen, um in Start Ups zu unterstützen. Genaugenommen handelt es sich um das Gegenteil von Crowdfunding, aber es müssen nicht immer viele Investoren zusammenkommen, um ein Projekt zu realisieren.

10.Samariter mit Steuervorteilen

Wer am Ende des Finanzjahres lieber seine Steuer investiert in ein gemeinnütziges Projekt als beim Fiskus sieht, kann das Crowdfunding nutzen, um Gutes zu tun. Auch hier müssen nicht viele kleine Beträge an unterschiedliche Projekte gezahlt werden, sondern Unterstützer können größere Summen an ein Start Up spenden.

Steuern sparen mit Crowdfunding

Weltweit liegt Deutschland auf der Crowdfundingliste noch nur auf Platz vier, die USA auf Platz eins. Wenn es eine Gegenleistung oder sonstige Vorteile (auch zukünftige) gibt und es sich um keine gemeinnützige Einrichtung handelt, entfällt der Steuervorteil. Wenn der Empfänger aber berechtigt ist, eine sogenannte Zuwendungsbestätigung auszustellen, dann kann der Betrag geltend gemacht werden. Laut dem Bundesfinanzministerium kann eine Crowdfundingplattform auch als Förderkörperschaft auftreten, wenn diese vier Kriterien erfüllt sind:

Veranstalter: Der Projektveranstalter muss eine steuerbegünstigte Körperschaft (nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG i.V.m. § 51 ff. AO) oder eine juristische Person des öffentlichen Rechts sein.

Unterstützer: Die „Crowd“ darf für ihre Zuwendungen keine Gegenleistung erhalten, sondern allenfalls ein rein symbolisches „Dankeschön“ (beispielsweise den Rechenschaftsbericht über die Durchführung des finanzierten Projekts).

Projekt: Das finanzierte Projekt muss zur Verwirklichung der steuerbegünstigten, satzungsmäßigen Zwecke des Projektveranstalters durchgeführt werden.

Zuordnung: Die Spenden müssen zweifelsfrei dem jeweiligen Zuwendenden zugeordnet werden können. Diese Voraussetzung ist erfüllt, wenn das Crowdfunding-Portal die Namen und Adressen der Spender sowie die Höhe des jeweiligen Spendenbetrags in Form einer Spenderliste dokumentiert und gemeinsam mit den Spendenmitteln an den Projektveranstalter übermittelt.

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