Das Wichtigste in Kürze
Business Intelligence (BI) ermöglicht es Unternehmen, Daten systematisch zu erfassen, auszuwerten und in verständlicher Form aufzubereiten, für bessere und schnellere Entscheidungen.
Dabei liefert BI einen klaren Überblick über aktuelle Entwicklungen und unterstützt gleichzeitig dabei, Trends zu erkennen und zukünftige Strategien gezielt auszurichten.
Moderne BI-Lösungen sind intuitiv bedienbar und für Unternehmen jeder Größe ein wertvolles Werkzeug zur Optimierung von Geschäftsprozessen.
Business Intelligence (BI) verständlich erklärt
Business Intelligence, kurz BI, steht für einen technologiegestützten Prozess, mit dem sich Daten analysieren und in verwertbare Informationen umwandeln lassen. Diese Informationen bilden die Grundlage für fundierte Entscheidungen, ganz gleich, ob durch Führungskräfte, Manager oder Mitarbeitende im operativen Geschäft.
BI ist dabei kein einzelnes Tool, sondern ein ganzes System aus Anwendungen, Methoden und Technologien. Ziel ist es, Daten aus verschiedenen Quellen, intern wie extern, zu sammeln, sie aufzubereiten und gezielt auszuwerten. Die Ergebnisse werden in Berichten, Dashboards oder anschaulichen Visualisierungen aufbereitet und nutzerfreundlich dargestellt.
Der Begriff Business Intelligence hat bereits eine lange Geschichte. Bereits 1958 wurde er vom IBM-Forscher Hans Peter Luhn in einem Fachbeitrag verwendet. In den 1990er Jahren griff die Gartner Group das Konzept erneut auf und machte es im heutigen Sinne bekannt.
Im deutschsprachigen Raum versteht man unter Business Intelligence vor allem analytische Informationssysteme, in enger Verbindung mit Data Warehousing, Enterprise Content Management und Knowledge Management. Diese Systeme haben sich im Laufe der Zeit deutlich weiterentwickelt. Heute gelten sie als zentrale Bausteine eines modernen Informationsmanagements.
BI-Systeme sind aus der heutigen Unternehmenswelt nicht mehr wegzudenken. Sie helfen nicht nur bei strategischen Entscheidungen, sondern liefern auch im Tagesgeschäft wertvolle Erkenntnisse.
Welche Vorteile bietet Business Intelligence?
Business Intelligence bietet Unternehmen eine Vielzahl an Vorteilen, und das in nahezu allen Geschäftsbereichen. Besonders hervorzuheben sind folgende Aspekte:
Transparenz und Datenkonsistenz
BI sorgt dafür, dass alle relevanten Geschäftsdaten zentral erfasst und zusammengeführt werden. Dadurch entstehen einheitliche Datenstandards, die widersprüchliche Informationen in verschiedenen Abteilungen vermeiden.
Die Folge: Entscheidungen basieren auf einer verlässlichen Datenbasis.
Schnelle Informationsbereitstellung
BI-Tools liefern Zugriff auf aktuelle und historische Daten. Dashboards und Berichte sind so aufbereitet, dass Informationen auf einen Blick erfasst werden können. Das spart wertvolle Zeit und ermöglicht schnelle, fundierte Entscheidungen.
Leistungsüberwachung und -bewertung
Mit BI behalten Unternehmen ihre wichtigsten Kennzahlen stets im Blick. Ob Umsätze, Effizienzwerte oder Zielvorgaben, dank Echtzeitüberwachung lassen sich Entwicklungen frühzeitig erkennen und Maßnahmen gezielt steuern.
Unterstützung bei der Compliance
BI-Systeme dokumentieren Geschäftsprozesse nachvollziehbar und strukturiert. Das hilft nicht nur bei internen Audits, sondern auch bei der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und Richtlinien.
Benutzerfreundlichkeit
Moderne BI-Tools punkten mit intuitiver Bedienung. Auch ohne tiefgehende IT-Kenntnisse können Mitarbeitende Daten analysieren und für ihre individuellen Fragestellungen nutzen. Das fördert die Akzeptanz und den aktiven Einsatz im gesamten Unternehmen.
Business Intelligence in der Praxis
In der Praxis beginnt Business Intelligence oft mit einem Klassiker: dem Reporting. Dashboards gelten dabei als „Urform“ der BI-Tools. Diese Anwendungen ziehen automatisch alle verfügbaren Daten aus den relevanten Quellen zusammen und stellen sie in übersichtlichen Grafiken und Diagrammen dar. So lassen sich auf einen Blick zentrale Unternehmenskennzahlen erfassen.
Doch BI kann weit mehr als nur hübsche Berichte erzeugen. Zwar trifft die Software keine eigenen Entscheidungen, sie prognostiziert auch nicht direkt, welche Folgen eine bestimmte Maßnahme haben könnte.
Aber: Sie hilft dabei, Entwicklungen zu erkennen und Zusammenhänge sichtbar zu machen. Genau diese Erkenntnisse bilden die Basis für bessere und fundiertere Entscheidungen.
Ein typisches Beispiel ist das Supply-Chain-Management. Unternehmen, die ihre Lieferkette optimieren möchten, setzen BI ein, um Engpässe, Verzögerungen oder ineffiziente Abläufe zu identifizieren. Gleichzeitig lässt sich analysieren, welche Produkte oder Versandarten besonders betroffen sind und wo gezielt nachgesteuert werden sollte.
Im Bereich der Geschäftssteuerung ist BI nicht mehr wegzudenken. Allerdings ist mit dem fachbereichsübergreifenden Einsatz von BI, der viele Datenquellen zusammenführen muss, auch die Aufgabe der Datenbewirtschaftung in BI-Umgebungen zu lösen. Es ist also ein relevanter Unterschied, ob man viele gewachsene Insellösungen oder eine Datenplattform mit harmonisierten und qualitätsgesicherten Daten als Grundlage für BI-Anwendungen hat. Das determiniert letztlich die Qualität der Entscheidungsgrundlagen.
BI und Business Analytics, was ist der Unterschied?
Die Begriffe Business Intelligence und Business Analytics (BA) werden im Alltag häufig gleichgesetzt, dabei verfolgen beide Ansätze unterschiedliche Ziele. Der entscheidende Unterschied liegt in den Fragen, die sie beantworten.
Business Intelligence konzentriert sich auf das, was bereits passiert ist oder aktuell geschieht. Es geht um das „Was“, „Wann“ und „Wie“. Ziel ist es, Prozesse zu analysieren, Erfolge zu messen und auf Basis vergangener Daten fundierte Entscheidungen zu treffen. Diese Form der Datenanalyse wird als Descriptive Analysis bezeichnet.
Business Analytics hingegen schaut gezielt in die Zukunft. Hier steht das „Warum“ im Mittelpunkt, und die Frage, wie sich bestimmte Entwicklungen in der Zukunft auswirken könnten. Methoden wie Data Mining, Mustererkennungen, Machine Learning Modelle und Predictive Analysis helfen dabei, Trends vorherzusagen und strategische Maßnahmen vorausschauend zu planen.
Beide Ansätze ergänzen sich und werden in vielen Unternehmen parallel eingesetzt. BI und die analytischen Datenplattformen darunter liefern eine stabile Datenbasis, BA sorgt für den vorausschauenden Blick nach vorn.
Moderne BI-Tools sind so konzipiert, dass sie auch ohne tiefes Fachwissen weitgehend im Self-Service bedient werden können. Das macht sie besonders attraktiv für kleine und mittlere Unternehmen, die ihre Geschäftsstrategie datenbasiert optimieren möchten. Mit der Anzahl verschiedener Datenquellen und komplexeren Strukturen sowie vielen Zielgruppen im Unternehmen werden die mit BI verbundenen Aufgaben wie Datenqualitätsmanagement, Governance und Harmonisierung aber immer relevanter, so dass eine analytische Datenplattform mit automatisierter Datenbewirtschaftung unabdingbar wird.
Die visuelle Aufbereitung der Daten schafft Klarheit: Was läuft gut? Wo gibt es Handlungsbedarf? Die Antworten darauf bilden die Grundlage für kontinuierliche Verbesserung und nachhaltigen Unternehmenserfolg.
FAQ
Weshalb ist Business Intelligence heute so entscheidend?
Ursprünglich war Business Intelligence vor allem IT-Fachkräften und Datenanalysten vorbehalten. Sie führten Auswertungen durch und stellten Ergebnisse in Berichten zusammen. Besonders häufig kam BI in den Bereichen Finanzen und Controlling zum Einsatz.
Heute hat sich das verändert: Dank Self-Service-BI und benutzerfreundlichen Dashboards nutzen zunehmend auch Führungskräfte und Fachabteilungen BI-Tools selbständig, die Anzahl der BI-Anwender und Anwenderinnen wächst stetig und auch operative Prozesse im Unternehmen werden durch BI unterstützt.
Mit der Zunahme an Daten, Stichwort Big Data, gewinnen IT-gestützte BI-Systeme rasant an Bedeutung. Gleichzeitig hat sich der Fokus verschoben: weg von reinem Reporting, hin zu Business Performance Measurement. Ziel ist es, unternehmensweit fundierte, datengestützte Entscheidungen zu ermöglichen.
Eignet sich Business Intelligence auch für kleine und mittlere Unternehmen?
Absolut! Auch KMU profitieren von den Vorteilen moderner BI-Lösungen. Viele Systeme sind heute cloudbasiert und vergleichsweise kostengünstig. Damit wird es auch kleineren Unternehmen möglich, ihre Daten effizient auszuwerten und strategisch zu nutzen, ohne große IT-Infrastruktur.
Welche Business-Intelligence-Tools werden am häufigsten genutzt?
Der Markt für Business-Intelligence-Tools ist breit gefächert und bietet für nahezu jeden Anwendungsfall passende Lösungen. Einige der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Tools sind Microsoft Power BI, Tableau und Qlik Sense. Diese Plattformen zeichnen sich durch benutzerfreundliche Oberflächen, leistungsstarke Visualisierungsmöglichkeiten und gute Integration in bestehende IT-Landschaften aus.
Neben diesen bekannten Tools gibt es auch viele spezialisierte Anbieter am Markt, die BI mit Planung, Forecasting, Konsolidierung, CRM und weiteren Applikationen mit betriebswirtschaftlichen Fokus zum Corporate Performance Management (CPM) vereinen, z.B. Board, Lucanet, Bissantz, Anaplan, Tagetik, Jedox und andere.
Mit welchen Daten arbeitet Business Intelligence?
Business Intelligence verarbeitet eine breite Palette an Daten. Das können klassische, strukturierte Daten aus Datenbanken sein, aber auch unstrukturierte und semi-strukturierte Informationen, etwa aus E-Mails, Webshops, Sensorik oder sozialen Netzwerken. Ziel ist es, alle relevanten Informationen in einer Plattform zusammenzuführen und daraus präzise, handlungsrelevante Erkenntnisse zu gewinnen.