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Utry.Me / Utyme für mehr Vielfalt im Einkaufswagen – Interview mit André Moll

André Moll mit weißem Hemd

André Moll hat den ersten Probiermarkt der Welt gegründet | © Foto von André Moll

In unserer zweiten Folge des Hidden Champions Podcasts hatten wir André Moll zu Gast. Der Gründer und Geschäftsführer von Utry.Me – dem ersten Probiermarkt der Welt ohne versteckte Kosten – gibt spannende Insights in sein Startup und hat wertvolle Tipps für alle Gründer.

Stell Utry.Me / Utryme doch gerne erst einmal selbst kurz vor.

Wir geben den Menschen die Möglichkeit, neue, coole, innovative Produkte zu probieren und gleichzeitig den Herstellern auf Business-Seite die Chance, ihre Produkte den Menschen vorzustellen.

Wir haben gesagt: „Hey, das Leben ist kurz und es gibt so viele coole Artikel. Das wäre doch Wahnsinn, wenn wir immer die gleichen Sachen kaufen und vielleicht an so vielen coolen Dinge immer wieder vorbeilaufen.“ Aus diesem Gedanken ist die Idee für Utry.Me.com entstanden.  

Wie hast du bei dieser Idee angefangen?

Ich habe 2014 meine erste Company im Bereich der Überraschungsboxen mitgestaltet. Mit diesem Projekt war ich leider nicht erfolgreich und bin 2017 ausgestiegen. Anschließend habe ich mit meiner Frau eine Weltreise gemacht und dabei die Idee für UtryMe entwickelt. Ich hatte schon sehr viele Erfahrungen gemacht und war sehr gut in der Branche vernetzt. Ich wusste aus dem Projekt davor, dass mit der Änderung von ein paar relevanten Stellschrauben, das Projekt sehr erfolgreich werden kann. Und das war der mentale Startschuss, dieses Projekt zu starten – zusammen mit meinem heutigen Geschäftsführer und Mitgründer Tobias Neuburger. Während ich mich insbesondere um die Herstellerseite gekümmert habe, hat er die Seite programmiert und die ganze Logistik aufgebaut.

Was würdest du anderen Leuten empfehlen, die selbst mit dem Gedanken spielen, sich selbstständig zu machen?

Ich möchte jedem Menschen, der in einer solchen Situation steckt, zwei Erfahrungswerte weitergeben:

Deshalb würde ich jedem raten: Finde deine Bestimmung und etwas, was dich erfüllt – und dann mach es!

Springen wir nochmal zurück zu den Anfängen von UtryMe: Wie lange habt ihr gebraucht, bis die allererste Version von UtryMe online gehen konnte?

Wir haben die Firma damals am 26. September 2017 gegründet und sind im Mai 2018, sprich ungefähr acht Monate später live gegangen. Wir hatten durch das Know-how von meinem Mitgründer Tobi und seiner Familie die Möglichkeit, relativ gut und einfach den Shop an den Start zu bringen. Die Herausforderung lag vor allem darin, möglichst viele Partner von uns zu überzeugen, als es uns noch gar nicht gab. Das ist im B2B-Bereich meist etwas schwierig.

Wie viele Produkte waren es zum Start und aus wie vielen Produkten kann man jetzt wählen?

Als die Seite online ging, waren es nicht viele – vielleicht so um die 40. Man musste also fast alles auswählen, um seine Box gefüllt zu bekommen. Mittlerweile wechselt das täglich, weil wir einen starken Durchlauf haben. Aber im Durchschnitt sind es immer so zwischen 110 und 130. Manchmal geht es auch in Richtung 150. Dann kommt mal eine Galileo Ausstrahlung mit mehreren Millionen Zugriffen, dann sind es wiederum nur 80 – das gibt es auch.

Wie würdest du die Entwicklung von UtryMe in den letzten Jahren beschreiben? Was hat sich seit der Gründung alles verändert?

Wir sind wesentlich professioneller geworden und wesentlich größer: Mittlerweile sind wir insgesamt 40 Teammitglieder und haben 120 000 registrierte User in Deutschland und Österreich. Wir haben 400 Partner, sind mit nationalen TV-Kampagnen am Start. Und auch so Tatsachen, dass wir gerade auf der Titelseite des handelsjournals mit einer Story sind oder dass wir wirklich mehrere Hersteller-Anfragen pro Tag bekommen. Das ging alles schneller als geplant – das ist schon toll.

Habt ihr euch bestimmte Ziele setzen können, oder seid ihr so überwältigt davon, wie es im Moment läuft, dass ihr gar nicht einschätzen könnt, wie schnell das Ganze noch wachsen kann?

Wir haben uns vorgenommen, bis 2025 die relevanteste FMCG Marketing- und Marktforschungsplattform in Europa zu sein. Und wir sind auf einem sehr, sehr guten Weg dahin und wenn es gut läuft, schaffen es sogar schon ein Jahr früher.

Ich würde mal gerne auf die aktuelle Situation eingehen: Ist auch euer Startup von Corona negativ betroffen?  

Die einzige negative Konsequenz, die wir durch Corona hatten, waren höhere Server- und Personalkosten, da wir die Server aufgrund der hohen Anfragen hochbuchen mussten. Aber wenn man es genau betrachtet, ist es nicht negativ, sondern eigentlich sehr positiv: Corona war ein Booster, der unsere Aufwärtsentwicklung noch verstärkt hat. Wir sind im Vergleich zum letzten Jahr 2020 ungefähr um das 4- bis 10-fache gewachsen (abhängig von dem Bereich und den Parametern) und haben jetzt ca. 40 Teammitglieder.  

Worauf setzt ihr besonders im Marketing und womit konntet ihr bisher die größten Erfolge einfahren?

Unser Marketing Mix besteht aus sehr, sehr vielen Facetten. Relevant sind vor allem Social Media Kanäle, wobei Instagram bei uns am stärksten ist. Außerdem haben wir für uns herausgefunden, dass TV wahnsinnig gut funktioniert, weshalb wir auch schon die dritte nationale TV Kampagne fahren. Auch das Thema Presse zieht wahnsinnig stark.

Was waren deine größten Erfolge seit der Gründung? Gibt es z.B. Kooperationspartner oder andere Meilensteine, auf die du besonders stolz bist?

Ich versuche immer das große Ganze zu sehen und mich dennoch über Kleinigkeiten zu freuen. Die Tatsache, dass wir irgendwann mal die 100.000 User Marke geknackt haben, hat uns persönlich sehr gefreut. Auch wenn große Kooperationspartner auf uns zukommen und fragen, was sie für eine Zusammenarbeit tun müssen, ist das toll!  

Bei mir ist es aber so, dass ich dieses sehr große ambitionierte Ziel mit Utry.Me habe und erreichen will, weshalb ich nicht so sehr auf die Teilerfolge achte.

Wie geht ihr vor, wenn ihr neue Kooperationspartner für euch gewinnen wollt?

Wir bekommen aktuell sehr viele Anfragen, die wir Stück für Stück abarbeiten. Nichtsdestotrotz gibt es auch Marken, die wir sehr cool finden. Die scoutet mein Team dann und fragt, ob wir die Marke präsentieren sollen. Und so ziemlich jeder Hersteller hat dann auch noch Lust, ein zweites, drittes oder fünftes Mal mitzumachen. Wir haben sogar schon Partner, die zum zehnten Mal dabei sind.

Probierst du alle Produkte selbst, bevor sie bei Utry.Me zur Verfügung stehen?

Das habe ich lange geschafft, mittlerweile ist es aber nicht mehr möglich. Zumal da auch teils Produkte dabei sind, von denen ich überhaupt nicht die Zielgruppe bin. Und deshalb übernehmen den Test teilweise auch meine Kollegen.

Wo findet man da als Verbraucher am besten heraus, welche neuen Produkte oder Aktionen ihr habt? Wo kann man auf dem Laufenden gehalten werden?

Es gibt zwei Hauptkanäle, über die man informiert wird.

Welche drei Tipps kannst du anderen Startup Gründern ganz besonders ans Herz legen?

Vielen Dank André, für deinen offenen Einblick in den Utry.Me Alltag und die Erfahrungen, die du mit uns geteilt hast. 

Falls du dir die die ganze Podcast-Folge über Utry.Me anhören möchtest, freuen wir uns, wenn du auf Spotify oder bei Apple Podcasts reinhörst!

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